Die Geschichte vom Sinn im Leben

image Das erste Mal habe ich die Geschichte im Kindergarten ge­hört. Vermutlich auch später in der Schule. Wahrscheinlich geht es Ihnen wie mir. Das Größte an der Geschichte ist hängen geblieben, aber nicht ihre Bot­schaft.

Von welcher Geschichte rede ich?

Von Jonas und dem Wal. Der Titel ist schon falsch. Denn der Wal spielt eine untergeordnete Rolle. Wir erinnern uns vielleicht, dass es einen Jonas gab und dass er von einem Wal verschluckt wurde und irgendwann wieder frei kam.

Doch warum wurde er von dem Wal verschluckt? Warum kam er wieder frei? Was hat Jonas danach gemacht?

Mehr als ein Schulterzucken ernte ich auf diese Fragen heute nicht. Denn die Geschichte steht in der Bibel und es gibt schließlich heute Wichtigeres.

Die echte Botschaft

Was wäre, wenn ich Ihnen erzählte, dass es in dieser Geschichte um den Sinn im Leben geht, dass wir ohne ihn nicht mehr weiter kommen. Dass wir in einem unbeweglichen Sturm festsitzen, der von Minute zu Minute schlimmer wird.

Bis wir schließlich erkennen, dass wir die Ursache für diesen Sturm sind, weil wir unsere Aufgabe im Leben nicht wahrnehmen. Dass wir tief in unserem Unbewussten die Erkenntnis finden können, warum unsere Aufgabe so wichtig ist.

Wenn wir dann aus dem Bauch unseres Unbewussten wieder nach oben kommen, haben wir wieder Land unter den Füßen und wir haben mit unserer Aufgabe, unserem Auftrag mehr Erfolg, als wir uns das je hätten erträumen lassen.

Gehorsam vs. Sinn im Leben

Das ist die Geschichte von Jonas und dem Wal.

Nun ja nicht ganz. Es ist die tiefere Symbolik dahinter.

Ich selbst halte es heute für einen Witz, dass diese Geschichte Kindern erzählt wird. Denn in dem Alter konnten wir damit nichts anfangen. Der Sinn im Leben war für mich damals mein Fahrrad, meine Matchbox-Autos und Mickey Mouse. 🙂

Ich frage mich, ob meine diversen Pfarrer, die diese Geschichte gerne zu einem Gleichnis über den Gehorsam gegenüber Gott interpre­tierten auch nur einen blassen Schimmer hatten, worüber sie redeten.

Was lange währt, muss nicht gut sein

Mir jedenfalls ist die tiefere Symbolik dieser Geschichte erst in meinen späten Dreißigern klar geworden.

Hätten Sie es gewusst?

2 Kommentare
  1. ivanGALiLEO
    ivanGALiLEO sagte:

    Servus Kai-Jürgen,

    hab’s zwar 3x lesen müssen, um genau zu verstehen was Du meinst,
    aber ich habe verschiedene interpretationen erkannt.

    Meinst Du, dass das „Festsitzen im Bauch“ und die eventuelle Ausweglosigkeit auch mit einer „ruhigen Stunde“ gleichzusetzen ist, in der wir in einer eventuellen Unglückssituation drauf kommen müssen, warum wir eigentlich auf dem Planeten sind und was wir als Lebensaufgabe in uns zu entdecken haben?

    Ist es jetzt Glück oder Unglück, statt im Sturm… im Wal zu sitzen…?
    😉

    warum kam Jonas schlussendlich frei?

    Gruß,
    ivan.

    Antworten
  2. Kai-Jürgen Lietz
    Kai-Jürgen Lietz sagte:

    Meine Interpretation:
    Jonas bekommt von Gott den Auftrag, die Einwohner Ninives auf seinen Zorn vorzubereiten. Denn sie haben sich schwer versündigt.

    Jonas will den Auftrag nicht erfüllen. Vergleichbar mit uns, wenn wir unsere Talente und Fähigkeiten nicht nutzen und lieber ein sinnloses Dasein führen wollen.

    Er besteigt ein Schiff, um vor Gott zu flüchten, bzw. vor seiner Aufgabe wegzulaufen. Das Schiff kommt in einen unnatürlichen Sturm und kommt keinen Meter mehr vom Fleck. Die Seeleute fragen sich, was da los ist. Vergleichbar mit unserer Midlife-Crisis.

    Jonas gibt den Seeleuten den Rat, ihn über Bord zu werfen. Denn er ist die Ursache für den Sturm, weil er seinen Auftrag nicht erfüllen will.

    Zunächst weigern sich die Seeleute. Doch der Sturm wird immer schlimmer, daher werfen sie Jonas doch über Bord.

    Von einem Schlag auf den anderen wird die See wieder spiegelglatt. Das Schiff kann seinen Weg unbehelligt fortsetzen. Jonas war tatsächlich die Ursache.

    Ein großer Fisch verschluckt Jonas. In dessen Bauch erkennt er, dass die Aufgabe erfüllt werden muss und bekennt sich dazu. Der Fisch könnte für unser Unterbewusstsein stehen. Insbesondere wenn man bedenkt, in welche Tiefen der Fisch tauchen kann. Meine Interpretation: Jonas findet die Antwort auf seine Problem im Unbewussten.

    Nachdem Jonas seine Aufgabe übernommen hat, spuckt der Fisch ihn an Land. Mit festen Boden unter den Füßen (Bewusstsein) erfüllt Jonas seinen Auftrag.

    Den Rest der Geschichte wirst Du aber wohl selbst nachlesen können, oder?

    Antworten

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.