Die Macht eines schlechten Zustands

image Die wichtigste Person beim Entscheiden ist der Entscheider. Das scheinen viele Menschen zu vergessen. Denn sie treffen einen Großteil wichtiger Entscheidungen, während sie nicht sie selbst sind.

Mit unseren Entscheidungen gestalten wir unsere Zukunft. Doch welche Zukunft haben wir im Sinn, wenn wir zornig eine Entscheidung treffen?

Genau! Wir wollen den Verursacher unseres Zorns bestrafen und mit einem letzten Rest von Vernunft vielleicht verhindern, dass so etwas jemals wieder passiert.

Schuld sind immer die Anderen

Andere Menschen können massiv gegen unsere eigenen Regeln verstoßen. Sie können zum Beispiel nicht so zuverlässig und pünktlich sein, wie wir das von ihnen erwarten. Oder sie können indiskret sein und uns bei anderen in ein falsches Licht rücken.

All das ist es wert, die Nerven darüber zu verlieren. Da bin ich mir ganz sicher. Allerdings sollten wir uns auch fragen, wer dabei die tatsächliche Quelle unseres Zorns ist.

Realitätenvielfalt

Was wir als Realität wahrnehmen ist lediglich eine gefilterte Repräsentation derselben. Schauen Sie sich doch einmal kurz in ihrem Raum um und zählen Sie alle braunen Gegenstände. Dann schließen Sie die Augen und beschreiben alle Gegenstände in der Farbe blau.

Vermutlich wird Ihnen das relativ schwer fallen. Denn Sie haben sich vorher auf alle braunen Gegenstände konzentriert und alles Andere ignoriert und ausgeblendet.

Genauso geht es uns und anderen mit der Realität. Jeder konzentriert sich auf andere Merkmale und hat daher auch ein anderes Bild davon.

Wir ärgern uns daher über eine Situation, die für den anderen vermutlich nicht existiert. Ja! Das weiß ich alles, aber der andere bringt mich trotzdem auf die Palme, der ist ein solches *********! Er soll leiden! Denken Sie sich jetzt vielleicht.

Teflon

Denn ich schreibe hier über die einfachsten Wahrheiten der Kommunikationswissenschaft und trotzdem prallt das immer wieder an uns ab.

Vielleicht liegt es ja an der richtigen Motivation. Ich stelle regelmäßig fest, dass gewohnheitsmäßig zornige Entscheider kaum in ihren Zielen vorankommen. Das mag daran liegen, dass sie ihre Ziele den eigenen Launen unterordnen.

Motivfrage

Die Frage muss dann lauten, ob uns unsere Laune so viel wert ist, dass wir im Status quo steckenbleiben, anstatt in baldiger Zukunft die Ernte unserer realisierten Ziele einfahren.

Wir haben es selbst in der Hand, ob wir uns ärgern. Der andere hat damit nicht allzu viel zu tun. Je eher wir akzeptieren, dass andere Menschen anders sind und dies kein Anlass ist, die Haltung zu verlieren, desto höher wird die Qualität unserer Entscheidungen sein.

Aber das wissen wir ja, oder?

2 Kommentare
  1. Oliver Rumpf
    Oliver Rumpf sagte:

    Hallo,

    ein guter Freund sagte mal zu mir: „Nur weil Dir einer eine Palme hinstellt, mußt Du noch lange nicht raufklettern“.

    Ich finde es immer wieder wichtig, sich folgendes bewußt zu machen:
    Es sind nicht die Dinge an sich, die Stress und Ärger verursachen, sondern unsere Einstellung dazu. Es liegt an uns, wie wir damit umgehen.

    Wenn wir uns über jemanden ärgern bekommt der andere das oft nicht mit. Die Folge: Wir verderben uns unsere Laune und die unserer Mitmenschen um uns herum. Das macht wenig Sinn.

    Unser heutiges Leben ist NICHT das Resultat unserer Erfahrungen und Erlebnisse, sondern das Resultat dessen, wie wir mit den Erfahrungen und Erlebnissen umgegangen sind und was wir aus der jeweiligen Situatuion gemacht haben.

    Ich glaube Jim Rohn hat einmal gesagt: „Nicht was in Ihrem Leben geschieht legt Ihre Zukunft fest, nein – sondern wie Sie mit den Ereignissen umgehen, das bestimmt Ihre Zukunft! Man könnte sagen, jeder Mensch befindet sich in einem Segelboot, und nicht die Windrichtung legt fest wohin Sie segeln, sondern wie Sie Ihre Segel setzen und wie Sie das Ruder halten.“

    Dazu habe ich eine gute Buchempfehlung: „Aufwachen – Dein Leben wartet“ von Lynn Grabhorn, hier gibt es eine kurze Beschreibung: http://kwick.me/225g

    Ich wünsche einen entspannten Tag mit vielen Ereignissen
    Oliver Rumpf

    Antworten
  2. Kai-Jürgen Lietz
    Kai-Jürgen Lietz sagte:

    Ja! Aber das ist die Krux. Der Verstand gibt relativ schnell zu, dass es so ist. Dumm nur, dass wir hier von Gewohnheiten und Konditionierungen sprechen, mit denen wir erst noch brechen müssen.

    Möglichkeiten sind hier: Tagebuch führen, Die Spiegeltechnik aus dem Mentaltraining oder ein Swish-Pattern aus der NLP. Nahtoderfahrungen sind auch sehr wirksam, aber nicht empfehlenswert 😛

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