Die richtige Entscheidung?

© Florea Marius Catalin - FOTOLIA„Ich weiß jetzt, dass meine Entscheidung von damals ein Fehler war“, so Manfred Kalt* (Name geändert), ein 27-jähriger Unternehmer. Er hatte in seinen Entscheidungskriterien nicht berücksichtigt, was eine Krise in Amerika für seine Geschäft bedeuten würde. Da seine Gesellschaft mit einer sehr kurzen Kapitaldecke operiert, muss er jetzt Geld nachschießen.

Der Entscheidercoach: Interessant, dass Sie das so sehen. Wenn ich mir Ihr Geschäft so ansehe, dann ist es keine Laune des Schicksals, dass Sie wenig Reserven in Ihrem Unternehmen haben. Könnte es sein, dass dies schlichtweg Ihr Stil ist?

M. Kalt: Ja, das stimmt schon. Aber es hätte auch Wege gegeben, das Risiko klein zu halten.

Der Entscheidercoach: Haben Sie denn Angst, Risiken einzugehen?

M. Kalt: Natürlich nicht! Es ist aber etwas anderes, wenn ich am Ende eine Menge Geld verliere!

Der Entscheidercoach: Ja, das verstehe ich. Was erwarten Sie denn, wenn Sie Risiken eingehen?

M. Kalt: Wer Risiken eingeht, ist meistens erfolgreicher als die Hasenfüße

Der Entscheidercoach: Meistens?

M. Kalt: Ja, OK! Manchmal geht´s auch daneben. Die Konsequenzen muss ich dann selbst tragen.

Der Entscheidercoach: Wie in der jetzigen Situation. Warum war es dann eine Fehlentscheidung?

M. Kalt: Na ja, weil sich die Dinge gegen mich entwickelt haben.

Der Entscheidercoach: Eine gute Entscheidung beinhaltet für Sie also die perfekte Vorausschau?

M. Kalt: Wenn ich meine Entscheidungen nicht am Ergebnis messe, woran soll ich dann festmachen, ob ich ein erfolgreicher Entscheider bin?

Der Entscheidercoach: Zumindest ist es schwer, vorab sein Entscheidungshandeln einzuschätzen, wenn ich dessen Erfolg nur nachträglich messe.

M. Kalt: Sehe ich ein. Also kann ich es gar nicht mehr einschätzen. Ist es dass, was Sie mir sagen wollen?

Der Entscheidercoach: Wenn eine Methode nicht funktioniert, dann heißt das nicht, dass ich ganz darauf verzichten muss. Woran könnten Sie denn vorab festmachen, ob Sie eine gute Entscheidung treffen oder nicht?

M. Kalt: Sagen Sie es mir!

Der Entscheidercoach: Was bezwecken Sie denn mit Ihrer Entscheidung, außer viel Geld zu machen?

M. Kalt: Ich baue mit meinen Produkten einen Markt auf. In wenigen Jahren werden die meisten Unternehmen mich kennen und schätzen, weil ich denen sehr viel Geld einspare.

Der Entscheidercoach: Sie haben recht! Daran könnten Sie messen, ob Ihre Entscheidung gut ist oder nicht.

M. Kalt: Was soll… – Ach so, ich verstehe! Es kommt darauf an, ob ich mit meinen Entscheidungen einen Schritt auf mein Ziel voran komme oder nicht.

Der Entscheidercoach: Wenn Sie es sagen. 🙂 Es sein denn, Sie haben eine Kristallkugel. Die würde ich Ihnen dann aber gerne abkaufen! 🙂

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