Mensch! Ärgere Dich nicht!

image Als Entscheider bekommen wir oft die Kritik unserer Umge­bung zu spüren. Dabei ist das unsinnig. Denn wir haben eige­ne Ziele, eigene Werte und ei­gene Erfahrungen. Da ist es ganz natürlich, dass unsere Entscheidungen anders ausfal­len, als manch einer das gerne sehen würde.

Sind wir allerdings nicht der Entscheider, sieht das ganz an­ders aus.

Umgedrehter Spieß

»Wie kann der Chef nur so einen Murks machen? Der behandelt seine Mitarbeiter wie Vieh! Seine Entscheidungen kosten das Unternehmen viel Geld und wer muss es ausbaden? Wie kann man nur so dumm sein?«

Natürlich sind wir gerne an Entscheidungen beteiligt und wir wün­schen uns, dass der Andere zumindest ansatzweise unsere Werte und Ziele teilt. Doch das ist nicht immer möglich.

Opposition macht uns zum Opfer

Im Gegenteil treibt unsere stille und nicht so stille Opposition den Entscheider von uns fort. Ein Kommentar wie, »ich weiß, dass Ihnen das nicht gefallen wird, aber …«, ist für uns ein Armutszeugnis. Denn was ist das Signal dahinter? Wir sind niemand, von dem man sich Rat holt, sondern jemand, dessen Betroffenheit eingeschätzt wurde.

Wir sind dann Opfer. Nicht mehr und nicht weniger.

Einfluss nehmen

Dabei können wir auf die meisten Entscheider Einfluss nehmen. Denn nach wie vor gilt: Die meisten kennen ihre Ziele nicht oder haben sie nicht auf dem Monitor, wenn es ans Entscheiden geht.

Angebotsfalle

Die Angebotsfalle ist hier genauso wirksam, wie bei jedem anderen Entscheider. Können wir zu einem Problem die erste Lösung bei­steu­ern, spricht die Gehirnforschung dafür, dass große Teile unserer Alternative in die Lösung einfließen. Allerdings nur dann, wenn wir uns vorher als MITarbeiter und nicht als Kritiker hervorgetan haben.

In die Vision loben

Wenn einer keine klaren Ziele hat, können wir ihn sukzessive für eine gemeinsame Vision gewinnen. Nicht etwa, indem wir Ziel-Vorschläge machen, sondern indem wir das »richtige Verhalten« loben.

»Chef, wie Sie heute das Problem gelöst haben, hat mir imponiert. Jeder von uns hat Ihre Vision gespürt, dass wir ein Dienstleister für unsere Kunden sind, der sich nicht scheut, die Extrameile zu gehen und unsere Mitarbeiter sind unsere internen Kunden.«

Jeder wird gerne gelobt, auch wenn er seine Vision noch gar nicht kannte. Wenn dabei etwas Klarheit herausspringt, warum er so gehandelt hat, umso besser!

Mitarbeit an der richtigen Stelle

Natürlich gibt es auch Entscheider, die genau wissen was sie wollen. Auf sie haben wir nur wenig Einfluss. Dennoch gibt es ihn. Der Unter­nehmer Reinhard Mohn war dafür bekannt, dass er sich jeden Vor&shyschlag bis zum Ende anhörte und danach seine eigene Entscheidung traf.

Mehr können wir nicht erwarten. Allerdings brauchen wir uns nicht damit aufzuhalten, die Ziele des Entscheiders in Frage zu stellen. Unser Beitrag kann nur sein, ihm die richtigen Alternativen zu liefern, um seine Ziele bestmöglich umzusetzen.

Ärgern ist keine Option

Was können wir tun, wenn wir trotzdem in hilflosem Zorn jede Entscheidung mit ansehen müssen und uns in keiner Weise dahinter stellen können? Wenn unsere Toleranzgrenzen überschritten werden und unsere Werte in Frage gestellt werden?

Die Antwort darauf ist leicht. Auch wenn uns das Phlegma gerne davon abhält.

Wir gehen.

Das ist eine Entscheidung, die wir jederzeit selbst treffen können. Waren wir vorher ein wertvoller mitdenkender Mitarbeiter, wird der Chef zum Opfer, waren wir es nicht, dann nicht.

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