Aus Entscheidungen lernen

© Florea Marius Catalin - FOTOLIA

Wir kennen das alle. Während eines Tages kommen tausend Dinge auf uns zu. Dabei treffen wir eine Entscheidung nach der anderen, ohne dass uns das richtig bewusst wird.

Danach müssten alle Unternehmer, Selbständige und Manager Entscheidungsprofis sein. Für den einen oder anderen trifft das durchaus zu.

Ich treffe allerdings auch viele Menschen, die sich eher als „Unerfahrene“ bezeichnen würden.

Wie kommt das?

Wir tendieren dazu, das tägliche Einerlei als Grundrauschen abzutun und uns auf die besonderen Ereignisse zu konzentrieren. Ein Manager trifft vielleicht täglich Entscheidungen „blind“, die im Einzelfall nur wenige hundert Euro umfassen. Über den Tag summiert sich das auf vielleicht 3.000 Euro. Allerdings gibt es einmal im Jahr eine Einzelinvestition über bis zu 40.000 Euro, die er natürlich nicht allein trifft. Wegen der schieren Höhe des Betrags investieren wir uns bei dieser Entscheidung logischerweise viel mehr als bei unserem täglichen Kleinkram. Zudem müssen wir unsere Entscheidung gegenüber anderen vertreten können. So kommt es, dass wir alles sorgfältig dokumentieren. Wenn es später schief geht, dann können wir zurückverfolgen, wo wir in unserer Einschätzung falsch gelegen haben und daraus lernen 🙂

Stellen wir uns einmal vor, unser Manager ist 10 Jahre im Beruf. In den ersten Jahren durfte er nur kleinere Entscheidungen treffen. Aber seit fünf Jahren traut man ihm mehr zu und so darf er eben aus über größere Dinge mitentscheiden. Mit anderen Worten, er hat vielleicht fünf Mal eine gut dokumentierte Entscheidung in seinem Leben getroffen und vermutlich um die 20.000 Entscheidungen „blind“, die er niemals dokumentiert hat und aus denen er daher auch nichts lernen konnte.

Ganz davon abgesehen, dass die vielen kleinen Entscheidungen Auswirkungen haben, die die wenigen großen Entscheidungen nicht einmal Ansatzweise erreichen dürften, geht für unseren Manager eine Riesenchance verloren.

Stellen Sie sich vor, was Sie aus 20.000 Einzelentscheidungen lernen könnten, wenn Sie diese so treffen würden, dass Sie später immer zurückverfolgen könnten, woran es gelegen hat!

Ich müsste mir ganz sicher ein neues Arbeitsfeld suchen 😛

Jetzt werden Sie vielleicht sagen, dass Ihr Alltag es nicht zulässt, jede Entscheidung zu dokumentieren. Erfahrungsgemäß sind es aber gerade die vielen kleinen Fehlentscheidungen, die uns am Ende viel Zeit kosten. Daher würde ich dieses Argument nicht akzeptieren. Zumal sie nicht wirklich viel notieren müssen, um eine Entscheidung zu dokumentieren.

Hier mein Dokutipp für kleine Entscheidungen:

  1. Ziel der Entscheidung
  2. Entscheidungsauslöser (Problem/Chance)
  3. Ihre Entscheidungskriterien (gewichtet)
  4. Alternativen
  5. Entscheidung und kurze Begründung

Das Ganze kostet mich gerade einmal 10 Minuten! Aber stellen Sie sich vor, was Sie gewinnen.

Also, lassen Sie uns unsere Entscheidungserfahrung vertausendfachen 😛

Vorsicht bei Ihren Geschäftsemails! Das kann teuer werden…

© Erick Jones - FOTOLIASchnell mal eine kurze Email an den interessierten Kunden… – STOP !!!!

Ab 2007 müssen die Emails Ihres Unternehmens genau die gleichen Infos enthalten wie Ihr gedrucktes Geschäftspapier schreibt heute Mittag heise-online:

…Informationen, die Kaufleute bislang nur auf gedruckten Briefen unterbringen mussten und die dort zumeist die Fußzeile der ersten Seite belegen, müssen nun in Geschäftsbriefen jedweder Form auftauchen, also auch in E-Mails. Die Angaben müssen deutlich auf dem Geschäftsbrief lesbar sein. Eine Übermittlung wie in Form einer angehängten elektronischen Visitenkarte wird den Anforderungen wohl nicht genügen, da nicht jeder diese Visitenkarten problemlos öffnen kann.

Da werde ich wohl gleich meine Email Vorlage überarbeiten.

Vorher: Email ohne neue Regeln

Danach: Email mit neuen Regeln

So, jetzt kann nichts mehr passieren 😛

via heise

Der reale Stoiber ist schneller als der virtuelle

Ich hatte es schon befürchtet, dass Stoiber seine Entscheidung doch schneller treffen würde, als es unser virtueller Stoiber in seinem mehrteiligen Beitrag in diesem Blog macht. 🙁
Ich hatte zu Beginn gesagt, dass ich hier keine Politik machen möchte. Daher setze ich den virtuellen Entscheidungsprozess für einen Tag aus.

Allerdings kann ich als Blogger auch einmal inkonsequent sein und muss hier doch einmal etwas los werden. Von der bayerischen SPD hätte ich eigentlich mehr erwartet. Sie möchte gerne über einen Volksentscheid eine Neuwahl erzwingen. Die Begründung: Die Dinge hätten sich durch die jüngsten Ereignisse grundlegend geändert und man müsse die Wähler fragen, ob sie das noch wollten. 😯

Was hat sich denn geändert? Sind über Nacht hunderttausende von Bayern arbeitslos geworden? Hat der Ministerpräsident Gelder veruntreut? Hat die Landesregierung die Verfassung abgeschafft?

Nein, nichts von alledem, sondern durch einen innerparteilichen Machtkampf ist allen klar geworden, dass sich etwas an der Führung verändern sollte.

OK! Dann wird der Ministerpräsident in Bayern wohl durch Direktwahl bestimmt? Nein? Dann verstehe ich jetzt nichts mehr. Die Bayern haben 2003 einen Landtag gewählt und dieser hat einen Ministerpräsidenten und seine Regierung gewählt.

Am Landtag hat sich nichts geändert und es deutet auch wenig darauf hin, dass es zu einem radikalen Politikwechsel kommen würde. Vielmehr passiert hier ähnliches, wie am 27. Mai 1998 in NRW als Wolfgang Clement Johannes Rau als Ministerpräsident ablöste. Jürgen Rüttgers (CDU) forderte damals keine Neuwahlen.

Ich will natürlich nicht vergessen, dass der Wunsch nach Neuwahlen auch von den anderen Oppositionsparteien im Landtag ausgeht. In den aktuellen Umfragen hat die CSU 45% bei ihren Wählern.

Ähnlich schlechte Werte gab es allerdings bereits 1993 im Rahmen der Amigo-Affäre. Da hat die SPD wohl etwas gelernt, denn in den darauffolgenden Wahlen hat der damals jüngere Stoiber wieder die absolute Mehrheit hergestellt. Das will man wohl verhindern und schnell noch die für die CSU ungünstige Stimmung nutzen. Ach ja, der Blick auf das Wahlergebnis von 2003 erklärt vermutlich die ehrenwerten Absichten der Opposition… 😛

Egal wie man zu der CSU oder zu jeder anderen Partei steht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Neuwahlen jeder Beliebigkeit anheim gegeben werden sollten. Jede Wahl kostet viel Geld und es spricht nicht für eine Demokratie, wenn der Souverän wieder ein neues Urteil sprechen muss, wenn es gerade einer politischen Gruppierung in den Kram passt. Wir kommen damit in ein Fahrwasser, dass wir nach 1945 zum Glück verlassen haben.

Ach so, damit hier keine falschen Vorstellungen aufkommen, meine politische Heimat ist eher liberal geprägt und ich bin kein Anhänger irgendeiner Partei in Deutschland :mrgreen:

Alternativen für Edmund

© Klementiev - FOTOLIA

Teil 3 meiner Präkonstruktion, wie Edmund Stoiber sich zu der M-Frage entscheiden könnte.

Teil 1: Die Ausgangssituation
Teil 2: Entscheidungsklarheit für Stoiber

Heute geht es um mögliche Alternativen. Nach dem gestrigen Tag weiß unser virtueller Stoiber, was er wirklich will. Vielleicht ist er damit weiter als der reale Stoiber. Doch das ist Spekulation :-).

Wenn wir uns noch einmal seinen Entscheidungskompass ansehen, dann ist klar, dass für ihn drei Aspekte besonders im Fokus stehen. Das ist zum einen der Erhalt seines politischen Vermächtnis, seine Grundsatztreue und die Sicherung von Einfluss.

Die derzeitige öffentliche Diskussion dreht sich um lediglich zwei Alternativen: Stoiber hält an allen Ämtern und Würden fest und kandidiert 2008 ein weiteres Mal für das Ministerpräsidentenamt oder er zieht sich aus der Politik zurück.

Das ganze ist natürlich eine Entscheidungsfalle. Gute Entscheidungen brauchen zumindest drei Alternativen. Von gestern kennen wir das Ziel der Entscheidung, das wohl auch einige Alternativen ermöglicht: Eine “ordentliche” politische Führung für die CSU und Bayern 🙂

Grundsätzlich hält unser virtueller Stoiber sich selbst für den besten Kandidaten. Allerdings ist Stoiber auch ein Fuchs und diesmal wäre er es, der sich aufzuzwingen versucht und nicht sein alter Feind Theo Waigel.

Daher darf die eigene Kandidatur nicht die einzige Alternative sein.

Bevor er aber über alternative Kandidaten nachdenkt, muss er für sich den zweiten Teil des Problems untersuchen: Was macht er, wenn er nicht mehr Ministerpräsident ist?

A. Seine ursprüngliche und etwas in die Jahre gekommene Idee, Kanzler zu werden würde ihm in der derzeitigen politischen Konstellation nicht gefallen. 🙂

B. Bruder Johannes hat es vorgemacht, er könnte Bundespräsident werden. Zwar hat BP Köhler noch einige Jahre im Amt aber Stoiber hat auch immer seine Geduld und Beharrlichkeit ausgezeichnet. Diese Alternative würde zumindest in die Ämterfolge passen.

C. Eine viel größere Herausforderung wäre es allerdings, die Münchner CSU zu einen und als Oberbürgermeisterkandidat den sehr beliebten SPD-Fürsten Christian Ude zu beerben. Die CSU in München hat schon so viele Führungskräfte der Partei verschlissen, dass jeder von einer Herkules-Tat sprechen würde, gelänge das Kunststück.

D. Die Probleme, die Siemens gerade mit versteckten Kassen, Korruption etc. hat, könnte Stoiber dazu bringen, eine Stiftung für das „saubere“ Unternehmen zu gründen und dieser höchstselbst vorzusitzen. Gemessen an seiner Vita muss ihm das ganze Treiben der Unternehmen in München ein Dorn im Auge sein und ein Anliegen, hier für Ordnung zu sorgen.

E. Er könnte es seinem Parteivetter Mayer-Vorfelder nachmachen und das Vereinspräsidentenamt eines Fußballvereins z.B. bei den Löwen übernehmen. Die Bayern würden wohl eher an Franz festhalten 🙂

F. Er könnte ein Amt in der europäischen Kommission übernehmen, da wird demnächst eine Stelle frei 🙂

G. Er könnte auch das Amt des Parteivorsitzenden ausfüllen, ohne Ministerpräsident zu sein.

Als rein externer Betrachter, den wir mit unserem virtuellen Stoiber darstellen, bleibt uns hier und heute die Schöpfung weiterer beruflicher Alternativen verwehrt. Allerdings stehe ich dem realen Stoiber gerne zu Verfügung, ihn dabei zu unterstützen 🙂

Halten wir fest, seine Alternativen sind jetzt

  1. Nichts ändern, an allem festhalten
  2. Vollrücktritt und in Pension gehen
  3. Teilrücktritt, z.B. als Ministerpräsident, aber nicht als Parteivorsitzender
  4. Vollrücktritt mit neuer beruflicher Vision (A. – G.)

Vermutlich werden Sie diese Alternativen nicht besonders überraschen finden. Das geht mir ähnlich. Nur wäre es albern, einige der sehr kreative Möglichkeiten, die sonst in Zusammenarbeit mit dem Entscheider zustande kommen, hypothetisch zu besprechen. 🙂

Allerdings möchte ich Sie nicht daran hindern, durch Ihre Kommentare weitere Handlungsoptionen Stoibers aufzudecken. Ich werde diese im weiteren Entscheidungsprozess in die Analyse miteinschließen.

Morgen gehe ich der Frage nach, wie sich Stoiber für seine Handlungsalternativen die größtmögliche Unterstützung sichern kann.

Networker (bald) mit Blog?

© Harald Bauer - FOTOLIAIch war gestern beim Unternehmertreffen des RheinMainNetwork. Das Thema diesmal: Chancen in China. War sehr interessant. Bei der Gelegenheit habe ich Andreas Heuberger auf meine Idee vom Wochenende angesprochen 🙂

Er findet die Idee auch gut :-P, vielleicht bekommt die Blogosphere ja bald Zuwachs von einem Profinetworker?

Entscheidungsklarheit für Stoiber

SanduhrWie wir in meinem gestrigen Beitrag gesehen haben, ist Stoiber in keiner leichten Situation. In meinem Blog versuche ich ohne Parteipolitik und ohne Insiderinformation nach zu gestalten, wie er sich entscheiden könnte.

Wir beschäftigen uns heute mit der Frage, wie Stoiber Entscheidungsklarheit gewinnen kann.

Auf welcher beruflichen Mission befindet sich Stoiber? Also welchen persönlichen Auftrag hat er in seinem Leben aus den ihm zu Verfügung stehenden Talenten und Fähigkeiten abgeleitet. Unter Franz-Josef Strauß war er der unermüdliche Arbeiter, der diesem treu gedient hat. Sein Pflichtgefühl und Arbeitseinsatz war seinen Landsleuten so untypisch, dass er als der bayerische Preuße tituliert wurde. Jemand also, der nicht ganz zur leichten bayerischen Lebensart gehört. Hart arbeiten war nicht das Einzige, was ihn bewegt hat. Als 1993 der damalige Ministerpräsident Max Streibl die CSU in die Amigo-Affäre geführt hatte, war er derjenige mit der weißen Weste, der wieder für Ordnung und vor allen Dingen für ein neues Vertrauen sorgte. Man kann annehmen, dass es seine berufliche Mission war, den bayerischen Laden zu säubern und sauber zu halten.

Seine berufliche Vision, also sein Langfristziel ist sicherlich nicht so selbstlos :-). Denn auch wenn Stoiber zunächst eher eine Beamtenmentalität in die bayerische Staatskanzlei brachte, so war er immer auch sehr ehrgeizig. Es kann ihm nicht einfach gefallen sein, Streibl zu dienen, der es häufig nicht so genau nahm. 😮 Ich denke, seine Vision war es, bayerischer Ministerpräsident zu werden und in seinem Sinne für Ordnung zu sorgen. Vermutlich ist seine heutige Vision nicht so klar. Denn Ministerpräsident ist er seit 13 Jahren und das mit der Ordnung fällt zunehmend schwer, da die Machtposition wohl detailblind macht und die Realität eine ganz eigene wird.

Das Ziel seiner Entscheidung: Eine „ordentliche“ politische Führung für die CSU und Bayern

Entscheidungsauslöser: CSU-Basis und Stoibers Feinde machen Front gegen eine erneute Kandidatur

Problemlösende Frage: Wie kann ich als strahlender Sieger aus dieser Situation hervorgehen und meinen Einfluss erhalten?

Bei der Zielformulierung sollte Stoiber nicht dem inneren Druck nachgeben. Denn innerlich schreit natürlich alles in ihm, die für ihn schreckliche Situation einfach nur zu beenden. Mit dem Ende fehlt es allerdings an der Richtung für seine Entscheidung.

Wenn Stoiber in seinem Entscheidungsprozess die Kontrolle behalten will, muss er wissen, welche Konsequenzen sich aus seiner Entscheidung ergeben sollen.

  • Sein politisches Vermächtnis bleibt erhalten- Stoiber ist 64 Jahre alt. Er hat seiner Partei große Erfolge ermöglicht und er hat sie vor der Amigo-Affäre bewahrt.
  • Seine Politik wird fortgesetzt und die ehemaligen „Amigos“ bleiben draußen. 🙂
  • Er ist einflussreich
  • Sein Ruf darf nicht beschädigt werden
  • Er hat eine anspruchsvolle Aufgabe und kann sich darin erfolgreich behaupten
  • Er bestimmt selbst seinen Ausstieg aus der Politik
  • Er bleibt seinen Grundsätzen treu.

Diese Konsequenzen stellen seinen Bedarf dar. Daraus leiten wir seine Entscheidungskriterien ab und gewichten diese über einen paarweisen Vergleich der Kriterien A bis E:

Gewichtungsmatrix

Damit ist sein Entscheidungskompass fest gelegt und er weiß, worauf es ihm ankommt. Einen Mangel hat meine Überlegung natürlich 🙂 Ob Stoiber von denselben Motiven geleitet wird, wie in der Vergangenheit oder einfach von dem Gedanken „die nehmen mir das nicht weg“, kann ich leider nicht beurteilen. Im letzten Fall würde sein Entscheidungsverhalten erheblich destruktiver sein. Allerdings enthält sein Entscheidungskompass auch nicht mehr das Wohl der CSU. Denn das wird bei den Querelen der jüngsten Zeit nicht unbedingt in seinem Fokus stehen 🙂

Morgen mache ich mir Gedanken über seine potentiell attraktiven Alternativen, die er zur Verfügung hat.

Update:

Ganz offensichtlich nähert Stoiber sich langsam einer Entscheidung, die durchaus seinem hypothetischen Entscheidungskompass entspricht.

…Stoiber trat nach Teilnehmerangaben zugleich dem Eindruck entgegen, dass er an seinem Stuhl klebe. Er habe zugesagt, eine gemeinsame Lösung anzustreben. Er müsse nicht erneut kandidieren, wolle dies aber tun...

via Faz-Net

Wie soll sich Stoiber entscheiden?

© moonrun - FOTOLIA

Lieber Leser, Parteipolitik hat in diesem Blog nichts zu suchen. Ich finde jedoch, dass der bajuwarische Ministerpräsident und Parteivorsitzende der CSU vor einer hochinteressanten Entscheidung steht. So interessant, dass ich mir überlegt habe, wie er seine Entscheidung gestalten könnte.

Die Ausgangslage: Nach der gewonnenen (?) Bundestagswahl hat Stoiber in den Augen seiner Öffentlichkeit einen kleinen Schlingerkurs hingelegt, bis er herausgefunden hatte, dass er sich als bayerischer Ministerpräsident doch am wohlsten fühlt.

In Bayern hatte man derweil schon anders gedacht und wollte bereits einen neuen Ministerpräsidenten willkommen heißen. Doch weit gefehlt, der neue war der alte Ministerpräsident. Der hatte sich zwar nicht verändert, aber seine Zauderhaftigkeit beim Entscheiden führte zu einem massiven Ansehensverlust. Ganz unter uns: Das sollte einem zu denken geben und demnächst vielleicht frühzeitig mit Hilfe eines Coachs klären, wie die Entscheidung aussehen soll 🙂

Der Führer eines Landes soll wohl zumindest als entscheidungsstark gelten.

Nun ist Herr Stoiber bereits 13 Jahre im Amt und möchte 2008 noch einmal dafür kandidieren. Nur die Parteibasis und die Wähler wissen nicht, ob sie das wirklich unterstützen wollen. So jedenfalls die jüngsten Umfragen. Danach würden ihn nur noch 45% der Wähler haben wollen. Wir erinnern uns, wir sind in Bayern und da kommt ein Sinken unter die 50%-Marke einer Marginalisierung der Partei gleich. 😛

Eine Landrätin aus Fürth hat sich ein Herz gefasst und Herrn Stoiber öffentlich aufgefordert, es doch 2008 einem anderen zu überlassen. Diese Forderung würde natürlich ein wenig idealistischer klingen, hätte nicht der jetzt ehemalige Büroleiter Herrn Stoibers zeitweilig das Privatleben der Landrätin ausforschen lassen, um schmutzige Wäsche an Licht zu fördern. Man fasst es kaum, aber einige Leute mögen so etwas nicht. So ist Frau Dr. Pauli in die Offensive gegangen. Der Büroleiter musste gehen und vielleicht auch der Ministerpräsident.

Denn mehr und mehr alte und neue Feinde Stoibers schlagen sich auf die Seite derer, die keinen Stoibersieg in 2008 sehen wollen oder an diesen nicht mehr glauben können. Natürlich bedingt das eine das andere, aber das sei hier nur Nebensache.

Herr Stoiber steht jetzt also vor der Frage, wie er mit der ganzen Situation umgehen soll. Wie soll er sich entscheiden?

Meine treuen Leser wissen, für eine gute Entscheidung sind genau drei Fragen zu klären:

  1. Wie erziele ich für mich Entscheidungsklarheit
  2. Wie schaffe ich attraktive Entscheidungsalternativen
  3. Wie sichere ich mir die größtmögliche Unterstützung für die Umsetzung der Entscheidung?

Genau diese Fragen werde ich exemplarisch und leider ohne Beteiligung des Entscheiders 🙂 zu klären versuchen.

Dazu jedoch Morgen mehr!

Selbstdisziplin macht frei!

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Wenn die Sprache auf Selbstdisziplin kommt, ist die Meinung geteilt. Die einen sehen sich dadurch eingeschränkt und glauben ihre Freiheit in Gefahr, die anderen halten Selbstdisziplin für pure Notwendigkeit, um erfolgreich sein zu können.

Ich persönlich glaube inzwischen, dass Selbstdisziplin falsch verstanden zu Masochismus führt 🙂 Meine persönliche Erkenntnis: Selbstdisziplin heißt nicht, dass ich mich ständig zu etwas zu zwingen muss. Sondern es heißt, dass ich meine Versprechungen mir und anderen gegenüber einlöse. Nicht mehr und auch nicht weniger! 😮

Ich denke daher, Selbstdisziplin kann nur dann funktionieren, wenn ich mich nur zu Dingen verpflichte, die ich auch machen möchte oder von denen ich zumindest überzeugt bin.

Ich gehöre noch zu den Menschen, die dem Deutschen Staat einen Teil ihrer Zeit schenkten. Ich erinnere mich noch an eine Episode in der Grundausbildung (ja, ich meine die Bundeswehr).

Stabsunteroffzier: „Ich will, dass Ihr die Höhe 235 hochstürmt und danach wieder herunter kommt, sie noch einmal hochstürmt und die Höhe dann besetzt.

Ich: „Was soll der Sinn dahinter sein?“ 😛
Stabsunteroffizier: „Funker Lietz, wenn ich #+######### einen Befehl gebe, dann wird der ausgeführt +?#######! Ich will hier Disziplin sehen, haben Sie das verstanden?“

Mein damaliger Ausbilder gibt hier ein gutes Beispiel, wie Disziplin nicht funktionieren sollte. Hätte er uns damals gesagt, dass wir einfach fitter werden müssen, wären wir wahrscheinlich motivierter gewesen 🙂

Mit der Selbstdisziplin ist es nicht anders. Wenn wir uns etwas vornehmen, ohne es auch zu wollen, dann arbeiten wir ständig gegen uns selbst. Auch wenn wir das Vorgenommene dann erreichen, gibt es uns nichts. 🙁

Am besten funktioniert Selbstdisziplin, wenn wir unbedingt etwas erreichen wollen, wir aber die Angst überwinden müssen, das Unbekannte zu wagen 🙂

Wenn ich es dann geschafft habe, dann bin ich der König der Welt! 😛

Was passiert, wenn ich diese Selbstdisziplin nicht leben möchte? Dann kommt der große Rechtfertigungsblues, warum ich nicht da bin, wo ich eigentlich hin gehöre. Die anderen sind schuld, weil sie mir keine Chancen gegeben haben oder meine Arbeit nicht zu schätzen wissen.

Noch schlimmer: Ich geben einem Freund oder Kunden die Zusage, etwas für ihn zu tun, aber dann mache ich es doch nicht. Klar, dann ist das Wetter schuld, der Hund von meinem Nachbarn oder mein Onkel, der jetzt zum dritten Mal verstorben 🙂 ist, usw.

Frei bin ich dann, wenn ich das machen und erreichen kann, was ich will und es gibt nichts, keine Kette, kein Zelle, kein Unrechtsregime, was so unfrei macht, wie mangelnde Selbstdisziplin 😯

Wieviel Selbstdisziplin ist gut und wann wird es zuviel?

Wer weiß? Ich weiß allerdings, dass ich längst noch nicht genug davon habe, da ist noch einiges zu tun! 🙂

Wie stehen Sie zu dazu?

Networker völlig Bloglos

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Blogger sind meistens Networker. Denn Blogs vernetzen sich, um ihren Lesern einen schnellen Überblick über die Meinungslandschaft zu einem gerade aktuellen Thema geben zu können.

Was mich immer wieder wundert: Kein Profi-Networker setzt Blogs fürs Networking ein.

Was meine ich damit?

Angenommen, ich bin so ein Supernetworker mit tausenden von Kontakten. Dann könnte ich doch Personen, die ich kennen gelernt habe und für die ich zum Beispiel noch keinen geeigneten Gegenpart für ihr Anliegen gefunden habe in meinem Blog vorstellen. Gleichzeitig wäre es bestimmt auch interessant, darüber zu bloggen, wo ich bereits einen Kontakt herstellen konnte als Success-Story.

Das alles natürlich immer nur mit der Zustimmung derjenigen, über die ich blogge 🙂

Damit die Sache nicht ganz so aufwändig wird, müßte unser Networker lediglich Links auf das jeweilige OpenBC Xing-Profil oder LinkedIn-Profil der Kontakte setzen.

Leser des Blogs können über Kommentare weiterhelfen und ihrerseits Kontakte empfehlen. Ich stelle mir so einen Blog extrem spannend vor. Insbesondere, da Networker per definitionem Gott und die Welt kennen, müsste ein solcher Blog innerhalb von Wochen zu den Spitzenblogs zählen. 🙂

Aber vielleicht liegt den Profi-Networkern das Schreiben nicht so. 😛

Google-Cocktail: Wie kommen die Leute auf den Excellence Blog?

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Über die Auswertung von Logfiles treten hin und wieder interessante Sachen ans Tageslicht. Ich weiß nicht ganz wie das funktioniert, aber wenn jemand durch Google auf meine Website kommt, dann kriege ich auch den Suchbegriff serviert, den mein Besucher benutzt hat.

Ich bin dabei immer wieder erstaunt, wie Sie meine lieben Leser zur mir finden. 🙂 Hier nur einige wenige Beispiele:

Suchbegriff: „Tarzan im Dschungel“ gefundener Beitrag: Tarzan im Dschungel der Entscheidungen oder König der Methoden?

Suchbegriff: „Paranoiker“ gefundener Beitrag: Piechs Powerplay

Suchbegriff: „Wie verführe ich meinen Chef?„(!) gefundener Beitrag: Wie verführe ich meinen Wunschkunden?

Suchbegriff: „hart genug blog“ gefundener Beitrag: Ich will mehr!

Das ist schon sehr wundersam, denn die Suchenden finden doch häufig gar nicht, was Sie ursprünglich wollten. Mich würde mal interessieren, wie viele davon wieder kommen. Denn mein Blog fokussiert sich doch vornehmlich auf Selbständige, Unternehmer und Manager.

Vielleicht sind Sie auch auch ein Leser, der mehr zufällig hier herein gestolpert ist? Dann würde mich brennend interessieren, was Sie veranlasst hat, wieder zu kommen. Ich bin auf Ihre Kommentare gespannt!