Selbst entscheiden ist besser…

Gestern habe ich über Eric Schmidts Vision geschrieben, nach der Google in ferner Zukunft seinen Nutzern alle Entscheidungen abnehmen soll.

Dazu ist mir noch ein Gedanke gekommen. Es mag ja sein, dass Google durch die Sammlung sämtlicher privater Informationen seiner Nutzer ein recht gutes Profil entwickeln kann. Es ist logisch, dass ein genügend lange zusehender Beobachter irgendwann voraussagen kann, wie sich ein Mensch entscheiden wird.

Allerdings wird dabei ein aus meiner Sicht sehr wichtiger Punkt unter den Teppich gekehrt. Wenn ich immer alles genau so mache, wie ich es bisher gemacht habe, bekomme ich immer auch nur die Ergebnisse, die ich schon in der Vergangenheit erzielt habe.

Bei den meisten Menschen gibt es aber einen Punkt im Leben, wo sie erkennen, etwas ändern zu müssen. In dem Moment entscheiden sie anders, als in der Vergangenheit.

Der Beobachter, der seine Schlüsse aus der Vergangenheit zieht, wird daher die falsche Entscheidung vorschlagen. 😯
Eigentlich ist es nicht so wichtig, ob der Entscheider seine Routine-Entscheidungen einem wie auch immer gearteten System überlässt. Aber genau an diesem einen Punkt, wenn er seinen Lebenskurs ändert, kommt es auf den Menschen an.

Der logische Schluss: Um zu einem anderen Entscheidungsvorschlag zu kommen, geht der Entscheider dann zu Yahoo. 😛

Lassen Sie Google für sich entscheiden…

© victorpr - FOTOLIAWas soll ich tun?

Die meisten Coaches kennen diese Frage. Denn viele Kunden kommen zum Coach, weil sie einfach nicht mehr weiter wissen. Meine übliche Antwort darauf lautet: „Wir müssen erst einmal heraus finden, was Sie wirklich wollen“. Die Eingangsfrage taucht dann nicht mehr auf. Denn wenn jemand exakt weiß, was er will, wird er sich von niemanden sagen lassen (auch nicht vom Coach 8-)), was er tun soll.

Wer weiß, was er will, braucht nur noch geeignete Alternativen. Nicht selten hat uns in der Vergangenheit die Internet-Suchmaschine-Google geholfen, das Passende in den Weiten des Datennetzes zu finden.

Jetzt allerdings bin ich ein wenig erstaunt, was der Suchmaschinenriese vorhat. Laut Aussage seines CEO Eric Schmidt will das Unternehmen so viele private Daten seiner Nutzer sammeln, dass es Ihnen irgendwann in ferner Zukunft sagen kann, welchen Job Sie nehmen sollen oder was Sie am nächsten Tag tun sollen. Da passt es natürlich ganz gut, dass Google gleichzeitig der größte Online-Vermarkter ist…

Ganz im Ernst, ich halte es für extrem bedenklich, wenn ein Unternehmen seinen Kunden sagen will, was sie in allen Lebenslagen tun sollen.

Vision in ferner Zukunft
Ich: Ich habe mich mit meiner Frau über den Urlaub gestritten. Soll ich ihr Blumen schicken, um sie wieder aufzumuntern?

Google: 83% der Männer in Deiner Lage waren damit erfolgreich. In 90% der Fälle waren rote Rosen von Fleurop (Werbung) erfolgreich. Willst Du Deiner Frau Blumen in Ihr Büro (Adresse bekannt) schicken? Dann klick auf den Bestellbutton.

Ich: OK. Klick!

Ich bin sicherlich kein Technikfeind. Allerdings bin ich der festen Überzeugung, dass wir als Menschen unsere Entscheidungen selbst treffen müssen. Dabei machen wir Fehler und daraus können wir lernen. Am Ende sind wir gewachsen. Wenn wir das Google oder jemand anderem überlassen würden, dann blieben wir unser Leben lang Kinder. 😯

Was denken Sie darüber?

Via heise

Die Spinne ohne Netz

© andresr - FOTOLIA

Letzte Woche habe ich für das Rhein-Main-Netzwerk die net’s work – eine Networking-Messe – als Aussteller besucht. Wegen meiner sehr scharfen Positionierung gehört es bei mir einfach dazu, in zahlreichen Netzwerken präsent zu sein. Denn von nichts kommt nichts. Die Teilnahme war also meine gute Tat als Mitglied des RMN. 🙂

Von Anfang an habe ich mir die Frage gestellt, für wen diese Messe interessant sein soll.

  • Unternehmer auf der Suche nach dem richtigen Netzwerk?
  • Organisationen, die Netzwerke als Multiplikatoren suchen?
  • Menschen, die sich fürs Netzwerken interessieren?
  • Soziologen, die erforschen wollen, welche Netzwerke es gibt?

Irgendwie macht das keinen großen Sinn. Offensichtlich war ich nicht ganz allein mit dem Gedanken, so dass gähnende Besucherleere herrschte. Allerdings habe ich mit einigen Ausstellern gute Kontakte knüpfen können. Daher werden wir wohl bald Sternstunden für Unternehmer fernab des Rhein-Main-Gebiets sehen können. 🙂

Trotzdem hatte ich viel Zeit, mir so meine Gedanken über’s Netzwerken zu machen. Diese ganzen institutionellen Netzwerke, sei es XING, BNI, Regional- und Wirtschaftsforen, etc. haben die Menschen erst einmal nicht erfolgreicher gemacht. Netzwerke sind in erster Linie informal. Wenn man sich Unternehmerpersönlichkeiten wie Friedrich Flick, Herbert Quandt oder Bill Gates ansieht, lernt man in erster Line viel über extrem große informelle persönliche Netzwerke. Mit diesen konnten sie jeweils das ganz große Rad drehen. Damals gab es kein XING oder LinkedIn, aber Netzwerke gab es.

Wer sich nun denkt, dass sich heute so viel geändert hat, könnte sich irren. Denn auch heute verfügen die erfolgreichen Menschen über weitverzweigte persönliche Netzwerke und die weniger Glücklichen treffen sich bei einem Netzwerkabend. 🙂

Oh! Da schreien Sie auf, die begeisterten Netzwerker! Doch Gemach, meine ungestümen Freunde. Alle institutionellen Netzwerke leisten nur eines. Sie bieten die Möglichkeit, Menschen zu treffen, mehr nicht. Allerdings benötigt ein erfolgreicher Netzwerker nicht unbedingt eine Plattform, sondern das Engagement, Nutzen zu bieten und Menschen zusammen zu bringen. Ein menschlicher Puzzle-Spieler eben.

Dieser Anteil der Menschen hat sich mit den neuen Plattformen nicht wesentlich erhöht. Viele sog. Netzwerker gehen nur aus einem Grund dort hin, sie wollen ihre Leistungen verkaufen.

Fragt man allerdings mal in die Runde, wer von den Anwesenden gekommen ist, etwas zu kaufen, hebt niemand die Hand! Für die „echten“ Netzwerker stellen die glücklosen Verkäufer ein erhöhtes Grundrauschen dar. Sie wollen ihre Visitenkarten loswerden und das war es.

Grundrauschen deshalb, weil ich als Netzwerker viele Frösche küssen muss, bevor ich auf einen „echten“ Netzwerker stoße, der in mein informelles Netzwerk passt.

Das komische daran: Irgendwann sind einem die „Verkäufer“ so oft über den Weg gelaufen, dass man sie richtig gut kennt. 🙂 Und dann passiert das Undenkbare: Einer meiner Kontakte sucht genau das, was der „Verkäufer“ zu bieten hat.

Da zögert man nicht lange und bringt die beiden zusammen. Schön wäre es jetzt, wenn der „Verkäufer“ auch eine Rückmeldung gibt, denn er verdankt mir ja ein gutes Geschäft. Doch wie bei allen Nicht-Netzwerkern warten wir darauf vergeblich. 🙁

Erstaunlich: Der „Verkäufer“ ist dann ganz begeistert, wie gut das Netzwerken doch funktioniert. Dabei ist er kein Teil irgendeines Netzwerkes. Er hat nur die Erfahrung gemacht, dass ich auch außerhalb von Netzwerken einen Auftrag vermittelt bekommen kann. Denn das wahre Netzwerken findet in den privaten, informellen Netzwerken statt. 🙂 Grundrauschen eben. 😎

Das Ziel fest im Blick

© Pero-Design - FOTOLIAWer gute Entscheidungen treffen will, muss Ziele haben, die er umsetzen will. Erst in Beziehung zu den eigenen Zielen bekommen Entscheidungen einen Sinn. Ich habe daher in diesem Blog bereits häufiger darüber geschrieben, wie wichtig es ist, eine unternehmerische Vision zu haben.

Was passiert, wenn wir unsere Ziele aus den Augen verlieren? Das Gleiche, wie mit den guten Vorsätzen für das Neue Jahr, nichts!

Daher führen meine Kunden auch (zumindest während der Coaching-Zeit) ein Erfolgs-Journal. Denn wenn ich etwas Neues in meinem Leben einführe, muss ich es zumindest solange überwachen, bis es in Fleisch und Blut übergegangen ist. Die meisten führen das Buch nach dem Coaching weiter, weil sie den Nutzen praktisch erfahren. Denn jeder von uns trägt einen Coach in sich. In dem Moment, in dem wir uns von der Situation lösen und darüber schreiben, gelingt es uns, für uns selbst ein guter Coach zu sein. Probieren Sie es einfach einmal aus!
Wer es gerne etwas einfacher mag und durch eine elektronische Hilfe unterstützt werden will, dem empfehle ich, Joes goals für seine Zwecke umzufunktionieren. Bei diesem Webdienst geben Sie einfach Ihre Ziele ein und sie können jeden Tag bewerten, wie es für Sie gelaufen ist.

Joes Goals

Über eine Logbuchfunktion können Sie das Ganze kommentieren. Wer dann seine Erfolge in der Zusammenfassung sehen möchte, kann sich eine Fieberkurve über die Woche generieren und sehen, wie gut es gelaufen ist. 🙂 Mit gefällt diese Lösung sehr gut. Allerdings bin ich eben seit längerem wieder ein Fan von Papierlösungen. 🙂
Wichtig: Vergeben Sie bitte nicht nur Smileys sondern nutzen Sie auch die Logbuchfunktion! 😎

Irrungen und Wirrungen

© Gernot Krautberger - FOTOLIAGestern habe ich über die Trennung von Daimler und Chrysler geschrieben. Im Rückblick interessanter finde ich allerdings, dass die beiden Firmen überhaupt zueinander gefunden haben. Die damals verantwortlichen Architekten des Deals waren Jürgen E. Schrempp (Daimler-Benz) und Bob Eaton (Chrysler).

Es war ja nicht das erste Mal, dass eine grosse Illusion in Untertuerkheim geplatzt ist.

Just der Vorgänger von Schrempp, Edzard Reuter hatte das Unternehmen mit seiner Strategie des integrierten Technologiekonzerns in die schwerste Krise seiner Firmengeschichte geführt. Ein Verlust von über 5,7 Milliarden DM und die Pleiten der Konzerntöchter AEG und Fokker hinterlassen zumindest einiges an Erfahrung, aus der auch Schrempp lernen konnte.

Er zog daraus die Lehre, dass Daimler ein Automobil-Konzern ist und sich das Unternehmen darauf konzentrieren solle. Größe dagegen sei notwendig, da im Automobilbereich durch die Globalisierung die Konzentrationstendenzen zunehmen statt abnehmen. Der damalige Daimler-Chrysler Deal wurde geradezu frenetisch gefeiert. Schrempp und Eaton hatten es geschafft, ihre Pläne so lange geheim zu halten, bis alles spruchreif war. Mit großer visionärer Kraft überzeugte der Vorstandsvorsitzende von Daimler-Benz seine Kollegen, den Aufsichtsrat und schließlich auch die Aktionäre.

Große Synergien sollten gehoben werden und Daimler-Benz würde zu den ganz großen der Branche aufsteigen. Man muss sich allerdings fragen, wo diese Synergien tatsächlich lagen. Daimler und der amerikanische Partner hatten von vorne herein sehr unterschiedliche Märkte. Die Kunden von Daimler kauften aus Überzeugung eine teuere Edelkarosse, wegen Qualität und technischer Innovation. Der durchschnittliche Chrysler Kunde kaufte seinen Dogde, Neon oder Plymouth, weil der Deal gerade günstig war. Niemals würde ein Daimler-Kunde die billigen Baugruppen von Chrysler akzeptieren und kein Chrysler-Kunde würde die saftigen Aufpreise für Qualität und Innovation der Daimler-Teile bezahlen wollen.

Mit anderen Worten, Plattformstrategien, wie wir sie z.B. von VW kennen schieden aus. Allerdings gibt es ja noch Management und Verkauf. Da müssten doch wohl Synergien entstanden sein. In der Tat gab es hier Ansätze. Doch auch im Vertrieb muss man einfach konstatieren, dass die unterschiedlichen Käufergruppen nicht all zu viele Überschneidungen hatten. Natürlich wurde das Management verschlankt. Allerdings ebbt dieser Prozess über die Jahre ab. Denn es liegt in der Eigenart von großen Konzernen, immer wieder neue Aufgaben zu schaffen. In der Folge bläht sich der Verwaltungsapparat auf.

Da fragt man sich doch, haben die damals denn nichts davon wissen können?

Das kann man natürlich in der Retrospektive gut fragen. Ich denke, dass Jürgen E. Schrempp eine große Vision transportiert hat, die alle Beteiligten erfasst hatte. Dies hat ihm die große Unterstützung für die Umsetzung seines Planes verschafft. Alle waren wie betrunken von der Aussicht eines globalen Automobil-Konzerns, der im wesentlichen aus Deutschland bestimmt wird. Da mussten die platten Zahlen ja unter leichmetallbefelgte Breitreifen kommen. 😛
Nicht umsonst haben die dt. Wirtschaftseliten Schrempp 1999 in einer Forsa-Umfrage zum einflussreichsten Macher ernannt und ihm den größten Einfluss auf die dt. Wirtschaft in den nächsten zehn Jahren zugesprochen.

Angesichts der Strahlkraft ihrer unternehmerischen Visionen waren Reuter und Schrempp echte Unternehmer. Sie waren so überzeugend, dass es nur wenige Warner gab, die erst einmal kein Gehör fanden.

Wohlgemerkt, die Sache hätte auch gut gehen können. Sowohl im einen Fall, wie auch im anderen. Trotzdem bin ich gespannt, wann Herr Zetsche eine große Vision entwickelt und sie dann mit noch mehr Tatendrang in die Tat umsetzt. 😎

Als Entscheider kann man aus der Sache lernen, dass wir lediglich eine große Vision brauchen, die alle mitreißt, dann brauchen wir uns um die Umsetzung keine großen Sorgen mehr zu machen. 🙂 Erfolg ist damit natürlich noch nicht garantiert. 😉

Den Fleck aus der weissen Weste geschnitten?

© Ludovic Lan - FOTOLIAGestern gab Daimler-Chrysler bekannt, dass es aus ist mit dem Partner Chrysler. Die Eheleute lassen sich scheiden und die reiche schwäbische Dame ändert daher auch schnell wieder ihren Namen in Daimler AG.

Das Ende verkündet ausgerechnet ein Manager, der ohne Chrysler wahrscheinlich nie an die Spitze des stuttgarter Konzerns gekommen wäre. Zetsche, der Sanierer sagt good bye zu seinem Meisterstück. Vor 9 Jahren war der amerikanische Autobauer den Schwaben noch 36 Millarden US Dollar wert, heute zahlt die Investmentfirma Cerberus schlappe 5,5 Milliarden Euro – ein Schnäppchen?

Zunächst ist natürlich nicht einzusehen, warum Cerberus mit dem Unternehmen mehr Erfolg haben sollte als Daimler. Chryslers Misere beruht im Wesentlichen auf einer verfehlten Modellpolitik. Zudem passen die Spritfresser heute selbst in den USA nicht mehr ins Bild. Nun ist die Modellpolitik eines Autobauers nicht eine Frage von ein oder zwei Jahren. Autos werden über einen langen Zeitraum geplant und auf den Weg gebracht. Daher ist das heutige Management von Chrysler nicht verantwortlich. Das zeigt sich auch daran, dass Cerberus den US-Chef Tom LaSorda im Amt lassen möchte.

Die Entscheidung zum Verkauf der amerikanischen Tochter wird von der Börse gefeiert. Als Börsianer möchte man lieber ein Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende. Insbesondere fürchtete man die Pensionsverpflichtungen der Amerikaner gegenüber ihren Mitarbeitern in Höhe von 18 Milliarden US Dollar. Diese schwebten seit dem Chrysler-Sturzflug über dem Konzern wie ein Damokles-Schwert.

Die Risiken sind raus, also kaufen alle wieder Daimler-Aktien. Trotzdem muss die Entscheidung aus Unternehmenssicht nicht richtig gewesen sein. Denn warum sollte ein erfahrener Autobauer ein Unternehmen wie Chrysler nicht sanieren und danach zu einem günstigeren Kurs verkaufen können?

Ganz einfach, weil es Jahre dauert, die Modellpalette umzustellen und niemand weiß, ob man dann den Geschmack der Amerikaner treffen wird.

Gleichzeitig steht das große Konsumfest der Amerikaner vor dem Ende. Durch einen Boom auf den Immobilienmarkt haben viele Amerikaner auf dem Papier viel Geld gewonnen. Bei historisch niedrigen Hypothekenzinsen haben sie diesen Mehrwert beliehen und sich dafür neue Autos gekauft. Inzwischen gehen die Immobilienpreise zurück und die Zinsen nehmen wieder zu. Daher muss der Durchschnittsamerikaner den Gürtel enger schnallen. Daimler müsste also auf Jahre hinaus die amerikanische Tochter alimentieren mit ungewissem Ausgang. 🙁

Aufgrund der Verantwortung, die Dieter Zetsche für die Chrysler-Problematik möglicherweise trägt, hätte man auf die Idee kommen können, da schneidet jemand einen großen Fleck aus seiner weißen Weste. Sieht man allerdings die wirtschaftlichen Vorgaben, muss die Verkaufsentscheidung als richtig bewertet werden.

Ich kann mir sogar vorstellen, dass der Daimler-Chef lieber saniert als verkauft hätte, sich aber den wirtschaftlichen Notwendigkeiten beugen musste. Als Manager ist er den Kapitaleignern gegenüber verantwortlich. Vielleicht hätte er als Unternehmer den riskanteren, aber befriedigenderen Weg gewählt. 🙂

Und Cerberus? Der Höllenhund wird bei Chrysler durch die verschiedenen Etagen und Fabriken wandeln und ohne politische Rücksichtnahmen dem Unternehmen die Profitabilität einprügeln. Denn ist der Ruf erst einmal ruiniert, lebt sich’s völlig ungeniert. 😐 Mit anderen Worten, die Beteiligungsgesellschaft hat bessere Chancen die Sanierung voranzutreiben, weil sie auf nichts Rücksicht nehmen muss.

Mehr dazu in:

FAZ-Net: Der Mercedes-Stern steht wieder im Mittelpunkt
FAZ-Net: Ein Höllenhund vor den Toren
Manager-Magazin: Chrysler-Verkauf – Problem Pensionskasse erledigt

Respekt am Arbeitsplatz

© imagepro - FOTOLIAGestern Abend trudelte eine Mail der RespectReseachGroup der Uni Hamburg bei mir im Postfach ein. Das Institut führt derzeit eine Umfrage zum Thema Respekt am Arbeitsplatz durch.

Ich finde das Thema höchst interessant. Denn derzeit haben viele Unternehmen Probleme, qualifiziertes Personal zu bekommen. Nach einer längeren Durststrecke rächen sich jetzt Mitarbeiter, die sich schlecht behandelt fühlen, indem sie das Unternehmen wechseln. Schade eigentlich, denn neben einem angemessenen Gehalt geht es den meisten doch nur um eine Beziehung auf Augenhöhe, verbunden mit „Bitte, „Danke“, usw… Diese immateriellen Aspekte kosten den Unternehmer finanziell rein gar nichts, aber offensichtlich fällt es vielen schwer Ihre Mitarbeiter respektvoll zu behandeln. Ich möchte gar nicht wissen, wie viel Geld in solchen Zeiten Boomzeiten durch Fluktuation verloren geht.

Vielleicht leistet die praxisorientierte Umfrage von Niels van Quaquebeke einen Beitrag zu mehr Respekt am Arbeitsplatz. Er schickt mir folgenden Textbaustein, um meine lieben Leser zur Teilnahme an der Befragung zu animieren:

Fühlen Sie sich von Ihren KollegInnen respektiert? Nervt Sie das respektlose Verhalten Ihres oder Ihrer Vorgesetzten? In einer wissenschaftlichen Untersuchung der RespectResearchGroup sind Ihre Erfahrungen mit Respekt und Respektlosigkeit in Unternehmen gefragt.

Hier der Link zu der Umfrage:
http://ww3.unipark.de/uc/hh_uni_psych_inst/4463/

Die Daten werden dabei natürlich anonym erhoben, ebenso wie kein Unternehmen beim Namen genannt oder abgefragt werden wird. Als Anreiz zur Teilnahme werden 20 Einkaufsgutscheine im Wert von jeweils 25 € verlost. Die Befragung dauert etwa 5-20 Minuten – je nachdem, wie viel die TeilnehmerInnen berichten möchten.

Die Zielgruppe dieser Studie sind natürlich Angestellte. Hoffentlich weiß Herr van Quakebeke, dass meine Leser zum großen Teil Unternehmer sind. 🙂

Das Papier im Büro

© Phaif - FOTOLIA

Freunde moderner Technik propagieren immer wieder das papierlose Büro.

Marcel Widmer schreibt in seinem von mir sehr geschätzten Jobblog davon, wie er von der Organisation seines Lebens via PDA wieder abgekommen ist, ihm das Arbeiten damit „irgendwie kalt“ vorkam.

Ich kenne das Problem auch. Auf der einen Seite schätze ich die Struktur, einer intelligenten Software, auf der anderen Seite verfluche ich sie, weil meine rechte Gehirnhälfte auf Urlaub geschickt wird. Bestes Beispiel: der Mindmanager. Eigentlich ein tolles Programm. Nur leider „malt“ der Anwender keine Mindmaps mehr. Dieser kreative Aspekt macht Mindmapping aber so mächtig. Der Erfinder der Methode Tony Buzan, stellt das in seinen Büchern klar heraus. Wer dagegen eine gestylte Mindmap per Computer erstellt, erntet vielleicht anerkennende Blicke, aber lässt sein kreatives Potential einfach stecken.

Vor Jahren habe ich jeden Morgen in ein Computer-Journal geschrieben und damit ganz leidliche Ergebnisse erzielt. Als der PC auf einer Urlaubsreise nicht zur Verfügung stand, habe ich mir eine Kladde gekauft und wieder alles handschriftlich notiert. Der Unterschied zwischen den beiden Medien war so groß, wie Tag und Nacht. Meine Kreativität ist von einem Hoch zum nächsten geeilt und meine Genialität – nun, das müssen meine Kunden beurteilen 😎

Seitdem arbeite ich das Meiste wieder auf Papier aus und bringe es später dann in den Computer. Trotz des Doppelaufwands bin ich damit produktiver als vorher. 🙂

Vielleicht werde ich das eines Tages ändern. Dann nämlich, wenn elektronisches Papier sich genauso verhält, wie das Original und Computer meine Handschrift entziffern können. Das allerdings ist eine Aufgabe, die selbst mir hin und wieder schwer fällt 😉

Keine Checkliste für Entscheidungskriterien

© sgame - FOTOLIA

Im letzten Monat kamen einige Leser auf den Excellence-Blog, weil Sie sich eine Checkliste für Entscheidungskriterien erhofften. Gefunden haben sie zunächst den Beitrag „Einfach, aber wirksam„. Darin beschreibe ich mein Schnellentscheidungsverfahren. Wie der Name schon sagt, kommt es zum Einsatz, wenn ich schnell eine Entscheidung brauche, bzw. wenn die Entscheidung nicht so wichtig ist.

Möglicherweise haben Sie aber etwas ganz anderes gesucht. Vielleicht brauchen Sie eine Checkliste, mit der Sie die Nützlichkeit Ihrer Entscheidungskriterien bewerten können?

Die Suche nach den richtigen Entscheidungskriterien hat mir am Anfang meiner Zeit als Coach einiges Kopfzerbrechen bereitet. Denn für jeden ist klar, dass er Kriterien braucht, um Entscheidungsalternativen zu bewerten. Welche Kriterien das sein sollen, ist oft nicht so klar. Denn Entscheidungskriterien geben meinen persönlichen Bedarf in einer Entscheidungssituation wieder. Daher kann ich bei wichtigen Entscheidungen weder auf vorgefertigte Listen aus dem Internet noch auf die Entscheidungskriterien einer Entscheidung vom letzten Jahr zurückgreifen. Bedarfe verändern sich und sie sind in jedem Fall hoch individuell.

Wie müssen wir also vorgehen, um zu unseren Entscheidungskriterien zu gelangen?

  1. Ziel bestimmen
    Jede Entscheidung bedeutet, in eine bestimmte Richtung zu gehen. Daher ist es enorm hilfreich zu wissen, in welche Richtung ich will. 🙂 Das Ziel leitet sich direkt von meiner unternehmerischen Vision ab.
  2. Entscheidungsauslöser (Chance/Problem) bestimmen
    Der Auslöser für eine Entscheidung ist entweder ein Problem, das mich hindert, mein Ziel zu erreichen oder eine Chance, die es mir ermöglicht, es um so schneller umzusetzen. Gibt es keinen Entscheidungsauslöser müssen Sie sich fragen, warum Sie die Entscheidung überhaupt treffen.
  3. Die drei Kontrollelemente
    1. Gewünschte Ergebnisse
      Was unterscheidet Ergebnisse vom Ziel? Wie heißt es so schön, viele Wege führen nach Rom. Die ewige Stadt ist das Ziel. Gewünschte Ergebnisse könnten sein: Tolles Hotel, Flugreise, Innenstadtbesichtigung, usw. Die Ergebnisse geben also die Ausgestaltung des Ziels wieder.
    2. Status Quo Ergebnisse
      Manche Ergebnisse, wie vielleicht das Thema Kundenzufriedenheit, haben Sie bereits erreicht. Wir berücksichtigen das für unsere Entscheidung, um nicht plötzlich feststellen zu müssen, dass wir mit unserer Entscheidung das Erreichte gefährden
    3. Unerwünschte Ergebnisse
      Alle Ergebnisse, die Sie unbedingt vermeiden möchten. Zum Beispiel, Kunden zu verlieren, etc.
  4. Ergebnisse, die ähnliche Aspekte beschreiben, unter einem Oberbegriff zusammen ziehen. Voilà, wir haben unsere Entscheidungskriterien in Form der soeben gefundenen Oberbegriffe.

Hier im Blog liest sich das recht lang. In der Realität, können Sie auf diese Weise bereits innerhalb von zehn Minuten (nach ein wenig Übung) Ihre Entscheidungskriterien in die Arme schließen. 🙂

Also: Keine Checkliste, sondern Bedarfsforschung. 😎

Wieder mal Computerviren im Umlauf

Es scheint so, als würden derzeit massenhaft Emails versandt, die einen ungebetenen Gast enthalten. Sober32.aa@mm heißt er. Im Normalfall passiert dem Empfänger nichts, solange er nicht die angehängte Zip-Datei öffnet.

Der Virenschreiber war nicht sonderlich phantasievoll, daher kommt die Mail angeblich von Absendern, wie: Webmaster@gmx.de, Admin@microsoft.com, Admin@aol.de, Hosmaster@web.de, Admin@web.de, usw.

Der Betreff der Mail weist dann jeweils darauf hin, dass die (angeblich) versandte Mail nicht angekommen ist, man gerade ein Mailfach angelegt hat, usw.

Das angehängte Zip-File sollte unter keinen Umständen geöffnet werden, wobei mein Norton-Antivirus jeweils kurzen Prozess damit macht.

Seinen Sie trotzdem vorsichtig! 🙂