Die Linkspartei: Größter Verbündeter der CDU?

Pinselflagge.jpgWahlen sind offensichtlich wie Fußballspiele. Es gibt „Fans“, die sich bei der Diskussion über die „bessere Mannschaft“ fast die Köpfe einhauen und die Depression nach dem verlorenen „Spiel“ geht meistens tief.

Taktische Lage nach der Hessenwahl

So gesehen, ist das Wahlergebnis in Hessen für alle schmerzlos ausgegangen. Zwar hat Frau Ypsilanti ihrer Partei wertvolle Sitze in Wiesbaden dazu gewonnen, aber die CDU-Anhänger freuen sich doch, dass die CDU immer noch stärkste Partei ist. Hätte die Linkspartei den Sprung über die 5%-Hürde verfehlt, hätten wir sogar eine schwarz-gelbe Koalition erlebt.

So aber ist die Situation weitgehend unklar. Denn SPD und Grüne lehnen Gespräche mit der CDU ab und die FDP kann sich für einen One-Night-Stand mit dem rot-grünen Projekt nicht prostituieren.

Sollte sich diese Situation als stabil erweisen, wird Roland Koch auf unbestimmte Zeit im Amt bleiben können und mit seinem derzeitigen Kabinett die Politik in Hessen bestimmen.

Teile und herrsche!

So weit also die taktische Lage. Strategisch sieht es ganz anders aus. Denn das Aufkommen der Links-Partei auch in West-Deutschland ist für die CDU eine gute Nachricht, auch wenn sie immer anderes beteuern wird.

Gemäß dem alten machiavellistischen Leitsatz „Teile und herrsche“ ist das soziale Lager mittlerweile auf drei Parteien aufgeteilt worden. Die SPD hat damit soviel Konkurrenz, dass sie langsam um den Status einer Volkspartei fürchten muss. Dies ist ja auch der Grund, warum sie ihren Kurs in der Post-Schröder-Ära wieder deutlich links der Mitte setzt. Jede andere Strategie wäre wohl auch zu riskant.

Nachdem die Genossen die Positionen der bürgerlichen Mitte räumen, bleibt jetzt viel Platz für die CDU.

Was wird sie damit anfangen?

Diese Frage ist wirklich spannend. Denn tatsächlich gibt es ja Tendenzen, die SPD links anzugreifen. Diese Strategie würde der CDU allerdings schlecht bekommen. Denn bei der eigenen Stammwählerschaft gibt es dafür wohl kein Verständnis.

Die Alternative wäre wohl die Positionierung der CDU als Partei des deutschen Mittelstands. Noch bindet die SPD Teile dieser Klientel. Aber je länger und glaubwürdiger sich die SPD nach links bewegt, desto mehr Wähler brauchen eine neue politische Heimat.

Ob das die FDP oder die CDU sein wird, ist eigentlich fast irrelevant. Denn diese beiden Parteien sind zumindest für die nächsten Jahre natürliche Koalitionspartner.

In der Tat, gäbe es die Linkspartei nicht bereits, die CDU müßte sie erfinden. 😮

Sneak Preview: Die neue Domain of Excellence Website

imageNachdem mein Blog sich eigentlich ganz gut macht, stelle ich immer mal wieder fest, dass meine geschäftliche Heimat gerne mal veraltet. Zum Glück gibt es aufmerksame Zeitgenossen, die mich dann darauf aufmerksam machen. Allerdings schnell mal einen Text ändern, wie das hier im Blog möglich ist? Fehlanzeige! 🙁

Der Umgang mit einem HTML-Editor (mag er noch so What you see is what you get sein) ist aufgrund der langen Pausen dazwischen immer wieder eine Herausforderung. 😮

Das wurde mir irgendwann einfach zuviel. Daher habe ich mit der freundlichen Hilfe eines Kunden ein Content-Management-System (Joomla)aufgesetzt und die letzten Wochen fleißig mit Text gefüllt. Noch ist nicht alles fertig, so muss der Designer noch ein paar Kleinigkeiten beheben, aber es reicht, um sich einen Eindruck zu verschaffen.

Hier die neue Domain of Excellence-Site und hier zum Vergleich die alte Präsenz.

Welche Site gefällt Ihnen persönlich besser?

Tücken des Experiments

Wenn Sie heute morgen versucht haben, auf meinen Blog zu gehen, haben Sie wahrscheinlich neben einem halb geladenen Layout noch eine Fehlermeldung bekommen. Die genaue Ursache dafür kenne ich leider noch nicht. Ganz offensichtlich hat mein Google-Kalender, über den ich meine Seminartermine einblende Schaden genommen, an dem ich vielleicht nicht ganz unschuldig bin. Denn ich habe gestern mit einem Werkzeug gespielt, mit dem sich solche Ical-Kalender (auf dem eigenen Server) ändern lassen sollen. Merkwürdig, dass stattdessen der Google-Kalender zerschossen wurde. 🙁

Sollte Ihnen so etwas passieren: Lamentieren nutzt hier nichts, Sie müssen den Kalender dann völlig neu eingeben. 😮

Gesträubte Haare

Fotolia_4396178_S Stellen Sie sich vor, Sie gehen mit Ihrem 16 Jahre alten, total durchgerosteten Daihatsu Cuore zu einem Autohändler mit Vertragswerkstatt und fragen ihn, was Sie wohl an dem Auto direkt tun können, damit es sich besser anfühlt. Der Rat des Händlers wird wohl lauten, neue Scheibenwischer aufzubringen, denn Durchblick hat noch niemandem geschadet. 🙂

„Was kann ich direkt tun, um bessere Entscheidungen zu treffen?“ Das ist eine Frage, die mir in letzter Zeit sehr oft gestellt wird.

Die Frage zeigt, dass der Fragesteller zu zu den wenigen Menschen gehört, die bewusst an ihrem Entscheidungsverhalten arbeiten, weil sie dessen Bedeutung für sich erkannt haben. Daher verdient sie auch eine respektvolle Antwort.

Anders als bei einem Kleinwagen, der den nächsten TÜV nicht übersteht, haben wir die Chance, durch Erfahrung klug zu werden. Mit anderen Worten, die Voraussetzungen meiner Gesprächspartner sind oft sehr unterschiedlich.

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Schnell mal umgesetzt

Fotolia_98425_S © Anette Linnea Rasmussen - Fotolia.com „ich kann’s oder ich kann’s nicht…“ Entscheidungen sind richtungsgetriebenes Handeln. Wenn die Richtung schon einmal stimmt, da kann doch gar nicht mehr viel schief gehen oder?

Um es mit Radio Eriwan zu sagen, es kommt darauf an. Egal, ob wir unsere Entscheidungen selbst umsetzen oder wir sie delegieren, der Macher muss es letztlich umsetzen können oder wir hätten uns das Ganze sparen können.

Ein redlicher Versuch?

Das allerdings ist nicht selbstverständlich, was sich bereits im privaten Umfeld zeigen kann.

Ein junger Mann hat gerade einen schmutzigen Scheidungskrieg mit der ehemals Angebeteten zuende gebracht. Die Unterhaltszahlungen stehen fest und auch das Sorgerecht für den gemeinsamen Sohn.

Gerade das letztere Produkt der nun verschmähten Gemeinsamkeit lässt die Erkenntnis reifen, es gibt wohl doch noch eine gemeinsame Zukunft, wenn auch nur jeweils beim artigen Gruß, bzw. der Verabschiedung an der Haustür. Weiterlesen

Auf der Suche nach entscheidenden Sinn

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„Egal was ich jetzt tue, es ist eigentlich ohne Bedeutung. Früher war ich ab und an zufrieden, wenn ich mal eine Beförderung oder eine Gehaltserhöhung bekommen habe. Aber das war auch nur immer für den Moment gut.“ So Franz Mosler* (Name geändert), ein Abteilungsleiter in einem Pharmakonzern.

Entscheidungen müssen für uns Sinn machen

Entscheidungen sind richtungsgetriebenes Handeln. Der Punkt an dem wir uns jetzt gerade befinden ist letztlich auf unsere Entscheidungen zurückzuführen. 

Natürlich wird keiner am Anfang seiner Karriere festlegen können, welche Ereignisse stattfinden und wo er zu einem bestimmten Zeitpunkt sein wird. Kontrolle ist immer eine Illusion.

Aber ich glaube, darauf kommt es bei Mosler nicht wirklich an. Denn nach seiner eigenen Aussage wäre er mit einer bessere Position oder mehr Einkommen keinen Deut glücklicher. Es hat ihm eine Zeit lang viel gegeben, total in seiner Arbeit aufzugehen. Aber irgendwann hat er festgestellt, dass ihm etwas wichtiges fehlt: Der Sinn im Leben.

Das geht vielen So. Durch die starke Regulierung von Lebensläufen, wie wir sie heute kennen mit Schule, Studium, Auslandspraktika und Einstieg in eine Managementlaufbahn glauben wir, automatisch das Richtige zu tun, nur weil es mehr oder weniger so vorgegeben ist.

Es gibt zwar den einen oder anderen Aussteiger, aber das sind dann eher bedauernswerte Randerscheinungen. Bis zu dem Moment, da wir realisieren, dass es ohne Sinn nicht geht.

Sinn ist überlebenswichtig

Das hat schon im letzten Jahrhundert der Wiener Psychater Viktor E. Frankl herausgefunden. Seine Theorien musste er auf die schlimmste vorstellbare Weise in der Praxis nachweisen. Denn er überlebte die Vernichtungsmaschinerie der Nazi-KZs nur, weil er für sich einen Sinn darin sah weiterzuleben, um eines Tages anderen Menschen von diesem Unrecht berichten zu können. Im Gegensatz zu vielen anderen konnte er deshalb überleben.

Wir bestimmen selbst, was Sinn macht

Es liegt offensichtlich in unserer Macht, selbst zu bestimmen, was unserer Existenz Sinn verleiht. Auch Mosler musste deshalb nicht seine Laufbahn aufgeben.

Es mag zwar sein, dass sein Arbeitgeber mit den eigenen Produkten sehr viel Geld verdient, aber der tiefere Sinn des Unternehmens, seine Existenzberechtigung liegt darin, vielen Menschen zu helfen, wieder gesund zu werden. Hinter jeder Zahl, die Mosler im Laufe seiner Karriere gesehen hat über Umsätze, Forschungsaufwendungen und Genehmigungsverfahren steht am Ende die Lebensqualität von tausenden von Menschen.

Die Entscheidungen von Franz Mosler haben doch große Bedeutung, er musste nur ein wenig über die Zahlen hinwegsehen und die Menschen dahinter erkennen.

Macht das Sinn für Sie? 🙂

Podcast meines Artikels

Wie schon berichtet, habe ich in der Januar-Ausgabe der Zeitschrift ManagerSeminare den Artikel „Raus aus der Entscheidungsfalle“ veröffentlicht. Leider ist der Online-Abruf ja kostenplichtig. Zum Glück müssen Sie jetzt nicht mehr traurig sein. Denn das Magazin veröffentlicht einen kostenlosen Podcast des Artikels mit professionellen Sprechern. Ich muss sagen, ich bin ziemlich beeindruckt. 🙂

Hier der Link zum Podcast.

Lebenslang Gefängnis?

Fotolia_1229578_S Kinder sollen nach dem Willen des Hessischen Ministerpräsidenten Koch in begründeten Fällen ins Gefängnis. Angesichts des Aufschreis, der durch die Republik geht, kann ich beruhigt feststellen, die Reflexe funktionieren noch, ich lebe nach wie vor in Deutschland. 🙂

Ganz abseits des Wahlkampfgetöses, hat jeder von uns natürlich seine eigene Meinung zum Thema.

Ich persönlich bin noch nie auf offener Strasse beraubt, beleidigt oder körperlich angegriffen worden. Würde ich also von diesen persönlichen Erfahrungen ausgehen, müßte ich die Vorstöße in Richtung einer Verschärfung des Rechts ablehnen, weil dadurch mehr Staat geschaffen und die Freiheit eingeschränkt wird. Weiterlesen

Abgedreht oder sinnvoll?

Judge's Gavel © James Steidl - Fotolia.com In manchen Worten versteckt sich mehr Weisheit, als man zunächst vermutet. So durfte ich vor Tagen bei Jochen Mai lernen, dass Kritik sich vom griechischen krinein ableitet, was so viel heißt, wie unterscheiden oder trennen. Es wird natürlich anders verstanden, aber man könnte durchaus der Meinung sein, dass ich mich von meinem Gesprächspartner (gedanklich) trenne, wenn ich Kritik übe. Deshalb ist der Kommunikationskniff beliebt, durch entsprechende Fragen eine Selbstbewertung und Kritik des Gesprächpartners zu provozieren. Andere nennen das dann Manipulation. 😐 

Vor wenigen Tagen habe ich über das Urteilsvermögen geschrieben. Wikipedia unterscheidet die Begriffe Urteilsvermögen, Urteilskraft und Urteilsfähigkeit nicht:

Urteilsvermögen ist das Vermögen sich ein persönliches Urteil zu bilden. „Vermögen“ versteht sich dabei als Möglichkeit, als Fähigkeit und Können. Synonyme bilden daher Urteilsfähigkeit und Urteilskraft. „Urteil“ bezeichnet hier die korrekte Beurteilung einer Situation oder eines Sachverhaltes und ist somit die Grundlage des nachfolgenden, auf Vernunft basierenden, Handelns

Ich finde das schade. Denn es ist durchaus möglich, diese Begriffe differenziert zu betrachten.

Mein Vorschlag

Urteilskraft bezeichnet die innere Konstitution, ein Urteil zu fällen und durchzusetzen

Urteilsvermögen hingegen ermöglicht mir einzuschätzen, inwiefern verschiedene Handlungsalternativen meinem Ziel dienen.

Die Urteilsfähigkeit setzt sich aus dem Urteilsvermögen und der Urteilskraft zusammen. Sie ist demnach der Oberbegriff. Als Voraussetzung für seine Urteilsfähigkeit muss der Entscheider klare Ziele formuliert haben und gute Gründe haben, diese erreichen zu wollen.

Dünnes Eis

Natürlich ist das dünnes Eis, auf dem ich mich hier bewege. Da kann ja jeder kommen, oder nicht? Ich will hier auch keine Normen aufstellen, sondern ein wenig die Weisheit meiner Leser strapazieren.

Angenommen, die Wikipedia-Definition wäre ungenau. Wie würden Sie diese Begriffe definieren?

Im Tal den Schwung der Entscheidung nutzen

© Protosom - Fotolia

„Ich bin erfolgreich, ich habe in meiner Karriere alles erreicht, was man in meinem Alter erreichen kann!“ Teilte mir ein junger Manager vor zwei Jahren mit. Trotz dieser Aussage war er zutiefst unzufrieden, weil er „sein eigenes Ding“ machen wollte. Das kann ich gut verstehen, denn das war ja auch Teil meiner Motivation, Entscheidercoach zu werden.

Wer einen Gipfel erreicht hat, wird von dort aus nicht direkt weiter nach oben gehen können. Unser Jungmanager sah das jedenfalls so. Er machte sich daher selbständig. Eine Entscheidung, die mir immer wieder meinen tiefsten Respekt verdient. Denn das ist sicher nicht der leichteste aller Wege.

Aber zurück zum (kleinen) Gipfel. Wer von dort aus startet, um einen anderen Berg zu besteigen, sollte eigentlich wissen, dass er dafür ein Tal durchqueren muss. Die Radfahrer bei der Tour de France – ob Sie nun pharmazeutisch unterstützt sind oder nicht – wissen, dass Sie den Schwung vom Abwärtsfahren nutzen können, um entweder schnell das Tal zu durchqueren oder sogar die ersten Meter des neuen Anstiegs zu bezwingen.

Bei uns erfolgsgeilenorientierten Unternehmern und Selbständigen passiert aber häufig das genaue Gegenteil.

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