Ein Herz für Schlecker

Schleckerherz»Es ist nichts mehr da!« Dieser einfache Satz Meike Schleckers ist in seiner Klarheit kaum zu schlagen.

Viele Jahre galt Anton Schlecker als der Ausbeuter unt­er den Dis­countern.

Gleichzeitig hat der Unternehmer über Jahre auf ein ungesundes Wachstum gesetzt. In Amerika gibt es an jeder Ecke einen Starbucks. In Deutschland kam es mir lange so vor, als gelte das auch für Schlecker. Offensichtlich war das zu viel des Guten.

Viele Filialen waren unrentabel.

Man fragt, sich wie ein so intelligenter Unternehmer wie Schlecker sehenden Auges diesen Kurs bis zum bitteren Ende fortsetzen konnte.

Eine Erfolgsgeschichte

Schlecker ist zum Opfer seines eigenen Erfolgs geworden. Das Wachstum hatte sich für ihn viele Jahre lang ausgezahlt. Seine Filialen waren schnörkellos, eng und boten vieles billiger als die Kon­kurrenz.

ALDI hatte es vorgemacht. Kein Kunde stört sich an dem Aussehen und Komfort der Filiale, wenn er gutes Geld sparen kann. Das galt vie­le Jahre. Allerdings veränderte sich der Markt.

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Zehn Minuten Herzblut

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Lesen Sie, wie mich mein neuer Vortrag an den Rand des Er­träglichen gebracht hat.

Die letzten Tage waren hektisch. Denn die Premiere meines neuen Vortrags stand bevor. Die IHK Offenbach hatte sein Mittelstandsforum zur Sternstunde für Unternehmer eingeladen.

Das wäre nichts besonderes gewesen. Denn Sternstunden geben wir ständig. Ich hatte mich aber zum neuen Jahr aus dem Fenster gelehnt und einen neuen Vortrag angekündigt.

Mir blieb auch wenig anderes übrig. Denn es gibt Veranstalter, die mich und meine Vorträge mögen. Sie laden mich jedes Jahr wieder ein. Da kann ich schlecht das Gleiche wie beim letzten Mal erzählen.

Mein Thema ist allerdings so weitläufig, dass ich bestimmt niemals in Verlegenheit geraten werde. Die Versionen meiner Vorträge ab 30 Minuten aufwärts sind daher auch nie ein Problem.

Zehn Minuten voller Qualität

In unserer Sternstunde für Unternehmer treten immer sechs Referenten á 10 Minuten auf. Das ist für die Referenten und die Zuschauer sehr intensiv. Die Sternstunde ist gefragt. Wir tingeln daher mit unseren Vorträgen durchs ganze Rhein-Main-Gebiet und feiern demnächst die 69. Sternstunde für Unternehmer.

Die 10-Minuten Version des Vortrags ist allerdings eine besondere Herausforderung.

Es gibt Referenten, die versucht haben, einfach schneller zu sprechen. Aber Speedy Gonzales mit der Stimme von Mickey Mouse hinterlässt eher gemischte Gefühle. 😯

Vortragspremiere bei den Sternstunden für Unternehmer in Offenbach

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Verstand allein zu Hause

Rotes Kreuz»Der Verstand ist eine Waffe …« Dieses Zitat von Bernard Bolzano möchte man heute gerne mit »… und ist selten von Vernunft begleitet« ergänzen.

Ich beschäftige mich seit Jahren mit Gehirnforschung und Ver­hal­tenspsychologie. Spannend, welche Abkürzungen unser Ge­hirn nimmt, um im Alltag so schnell wie möglich zu reagie­ren.

Nicht selten stellen wir fest, dass diese Schnellschüsse oft nicht ver­nünftig sind. Dem möchte man mit Karl Popper antworten: »Wenn ein Verhalten langfristig beobachtbar ist, muss es rational sein« (rationale Rekonstruktion).

Überleben ist vernünftig

Die ultimative Vernunft ist unser Überleben. Daher kann ich diesen Satz weiterhin gut unterschreiben. In den letzten 300 Jahren hat der Mensch sich eine selbstgeschaffene Umgebung geschaffen, in der es viel seltener um Leben und Tod geht als in den letzten 20.000 Jahren zuvor.

Vielleicht wird unser Gehirn sich mit der Zeit daran anpassen. Dann müssen sich einige Überzeugungskünstler und Marketinggenies etwas Neues einfallen lassen. Doch bis dahin ist es noch ein langer Weg.

Der gemeinsame Nenner

Eine Sache finde ich allerdings sehr spannend.

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Pappsatt

imageDas Informationszeitalter ist realer denn je. Google sucht uns jede nur erdenkliche Klein­ig­keit heraus. Wenn wir nicht aktiv suchen, unterstützen uns unsere sozialen Netzwerke mit Nachrichten, die wir ansonsten nie gelesen hätten. Unser E-Mail-Eingang kocht geradezu vor Informationen und Newslet­tern über.

Wenn ich noch an die gute alte Zeit zurückdenke, in der Post in einem Kasten am Haus einge­steckt wurde, sind das gewal­ti­ge Fortschritte. Damals fand ich viel Werbung darin und wenig Informationen. Wie sehr haben sich doch die Zeiten geändert.

Ständig dabei

Früher haben wir die Nachrichten am Abend im Fernsehen gesehen und die Zeitung am nächsten Morgen gelesen. Doch da war meistens ja schon alles passiert. Heute dagegen sind wir fast dabei. Sobald etwas passiert, läuft das Ereignis schon über den Ticker der Nachrichtenseiten.

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Willensnot

imageWas will ich? Diese Frage be­antworten wir uns selbst lieber spontan als geplant. Die Frage ist auch vielschichtiger als es scheint. Denn wir leben ja nicht nur für den Augenblick. Wir sind keine Eintagsfliege und machen uns auch Gedanken ü­ber die Zukunft.

Daher stecken in dieser einfachen Frage gleich zwei: Eine nach der Zukunft und eine nach der Situation, in der wir uns befinden. Gerade die Zukunft macht uns allerdings immer wieder Probleme.

Hellseher sind out

Denn bei all den Möglichkeiten, die wir heute haben. Woher soll ich wissen, wie meine Zukunft sein wird? Unsere Fähigkeiten als Hellseher liegen leider bei Null. Das war also die falsche Frage.

Planern gehört die Zukunft

Wie soll meine Zukunft aussehen? Auf diese Frage können wir nach einigem Nachdenken Antworten geben.

Vielleicht befällt den einen oder anderen dabei das Grauen. Denn natürlich drücken sich die meisten um eine eigene Zukunftsvision. Obwohl wir sie brauchen. Denn Entscheidungen geben unserem Handeln eine Richtung. Da sollten wir schon wissen, wohin es geht.

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Verlockung der schnellen Entscheidung

image“Ich würde mich jederzeit wieder so entscheiden.” Vermutlich haben wir diesen Satz schon oft gehört. Doch lei­der ist er blanker Unsinn. Denn das liegt tatsächlich außerhalb unse­rer Kontrolle.

Jeder von uns bewertet ständig seine Umgebung. Ist es hell ge­nug? Ist es vielleicht zu hell? Ist der Sessel, in dem ich sitze be­quem? Passt mir die Raumtem­pe­ra­tur? Das Meiste davon ge­schieht un­be­wusst. Erst wenn wir bewusst eingreifen sol­len, merken wir, dass z.B. die Raumluft stickig ist und wir das Fenster öffnen soll­ten.

Allerdings bewerten wir nicht alle gleich. Was für den einen die ide­ale Temperatur ist, versetzt den anderen schon in die Kältestarre. 😯

Unsere internen Maßstäbe unterscheiden sich. Genauso ist es auch mit unseren Entscheidungen. Auch da bewerten wir jeweils, welche Alternati­ve die passende ist.

Entscheidungen sind immer emotional

Das Fundament unserer Bewertungen sind Emotionen. Schon in der Frühzeit der Gehirnforschung fand man heraus, dass Menschen ohne Emotionen keine sinnvollen Entscheidungen mehr treffen können.

Also gut, unsere Gefühle helfen uns, Entscheidungen zu treffen. Was ist das Problem?

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Wissensfrage Kreativität

imageWäre Kreativität eine Person, wäre sie ein polarisierender Charakter. Viele finden sie gut und für andere ist sie ein Ge­schöpf der Hölle. Wie bei allen Fragen, die unsere Realität be­tref­fen, ist das natürlich reine Geschmackssache.

Im Geschäftsleben geben wir dem Kind daher auch gerne ei­nen anderen Namen: Innova­tion.

Nun denn, wo Innovation drauf steht, steckt Kreativität drin. Wenn wir lieber innovativ anstatt kreativ sein wollen, dann ist das sowohl das Eine wie auch das Andere 😉

Die Kreativen und die Ablehnenden

Unsere Gesellschaft spaltet sich in Menschen, die kreativ sind und solche, die der Überzeugung sind, dass sie es nicht sind. Doch seit Enron, Lehmann Brothers und Konsorten wissen wir, dass es sogar kreative Buchführung gibt. 😮

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Augenblick

imageUnsere Augen sind eines der ältesten Beeinflussungsinstru­mente der Welt. Leider nutzen Referenten das überaus selten. Die meisten “werfen” ihren Blick nur ins Publikum. Dabei hat man herausgefunden, dass ein in­ten­si­ver Blick den größten Teil der Rede ausmacht.

Psychopathen blinzeln im Durchschnitt seltener als Normale. Das gibt Ihnen eine hypnotische Aura.

“Mann, da übe ich doch gleich, weniger zu blinzeln!” Könnten wir uns vornehmen. Allerdings bringt uns dieser Anschlag auf die Feuchtigkeit unserer Augen nichts, wenn wir nicht auch gleichzeitig den Blickkon­takt zu unserem Gegenüber suchen.

Wen es interessiert: Diese Weisheiten lese ich gerade in “Gehirnflüste­rer” von Kevon Dutton, ein sehr lesenswertes Buch.

Im Durchschnitt sucht der Zuhörer den Blick des Redners zu 75 Prozent der Zeit. Ein durchschnittlicher Redner aber nur zu 40 Prozent. Viel überzeugender wären wir, wenn wir die Quote auf 50 Prozent steigern könnten.

Was hat das mit Entscheidungen zu tun? Keine Ahnung! Aber spannend ist es allemal. 😉

Der Pinselstrich der Einzigartigkeit

imageDie eigene Vision ist Grundlage für unsere Erfolge. Doch wie komme ich an sie? Muss ich auf eine Eingebung von höchster Stelle hoffen oder erarbeite ich sie mir?

Für viele von uns ist der Entwurf der eigenen Vision eine schwe­re Aufgabe. Jeder Mensch ist an­ders. Rezepte, wie wir un­se­re Vision ausdenken und stru­ktu­rie­ren sollen funk­tio­nie­ren sel­ten.

Denn jeder von uns hat seine eigene Art, Probleme zu lösen. Und genau das ist Teil dessen, was später unsere Vision auszeichnen sollte.

Jeden Künstler erkennt man an seinem Pinselstrick bzw. an seiner Arbeitsweise, von Leonardo da Vinci über Monet bis zu Andy Warhol. Genau so ist es auch, wenn wir unsere eigene Vision schöpfen. Sie ist zwangsläufig ein Zeugnis unserer Einzigartigkeit.

Keine Schablone!

Jede vorgegebene Methode raubt daher unserer Vision ihre Einzigartigkeit. Doch wie machen wir er es sonst?

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