Barcamp Frankfurt – meine Eindrücke

barcamp.GIFAm vergangenen Wochenende habe ich für einen Tag das Barcamp Frankfurt besucht. Rober Basic und Frank Patzig hatten eingeladen und zahlreiche IT- und Webafine Knowledge Worker sind gekommen. Angemeldet waren wohl über 200 Teilnehmer, aber am Ende waren es wohl ca. 150. Ein Barcamp zeichnet sich durch weitgehend demokratische Stukturen aus. Am Morgen schlagen einige Teilnehmer ihren Themen vor und je nach „gefühltem“ Interesse bekommt die Session dann einen Raum- und Zeitslot zugeteilt. Das kann mitunter dazu führen, dass eine Session in einem Mauseloch stattfindet, aber die Interessierten sich bis zur Tür stapeln.

Ebenso heterogen wie die Teilnehmerstruktur ist denn auch die Qualität der Sessions. Allerdings hilft es enorm, dass Teilnehmer auch einmal schnell die Leitung der Session übernehmen und die Sache ganz unverhofft doch noch Qualität bekommt. 🙂

Eines darf man bei einem Barcamp auf keinem Fall: Etwas erwarten. Das hat mir gleich die erste Session gezeigt. Angekündigt war, „Blog-Launch – Oliver Gassner, Robert Basic u.a. starten einen Blog“. Da habe ich erwartet, dass ein paar Tricks gezeigt werden, wie man einen Blog von Tag 1 an erfolgreich macht. Was war der Inhalt der 45 Minuten-Session? Na ja, Oliver Gassner hat kurz erzählt, dass sie einen Abnehm-Blog unter 321Blog.de starten werden. Nicht mehr und nicht weniger. Zwar haben einige Teilnehmer, u.a. auch ich Vorschläge gemacht, wie das Ganze richtig interessant gemacht werden könnte. Aber mein Eindruck war der, dass es O.G. nicht so ganz recht war, wenn ihm jemand rein redet.

Vielleicht war das ganz gut so, dadurch haben wohl alle ihre Erwartungen für den Tag einige Drehungen nach unten geschraubt. 🙁

Dagegen war die Session über Corporate Blogs eine echte Sternstunde, die sich zu einer Diskussion über Unternehmenswerte und wie sie sich vermitteln lassen entwickelte. Dazu trug schon ein Mitarbeiter des Gastgebers Cisco bei, der frei von der Leber weg erzählte, wie ein Mitarbeiter-Podcast auch das Verhaltnis zur Geschäftsführung neu definieren kann. Allein diese Session war es wert, mich vom Buchschreiben loszueisen, um am Barcamp teilzunehmen.

Allerdings gab es auch noch weitere gute Sessions. Ich möchte dabei besonders die Vorstellung von Sones.de „Menschen taggen Menschen“ erwähnen. Da haben einige innovative Leute ein sehr interessantes System geschaffen, um Expertennetzwerke zu schaffen. Wer will, kann sich bereits jetzt unter www.sones.de zum Betatest anmelden.

Mein Fazit: Interessantes Konzept, gute Kontakte, starke Streuung der Qualität

6 Kommentare
  1. Frank Hamm
    Frank Hamm sagte:

    Es freut mich, dass unsere Session vor allem durch den „Kollegen“ von Cisco bei Dir so gut angekommen ist. Herzliche Grüße, Frank
    P.S. Alles Gute für Dein Buch!

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  2. OliverG
    OliverG sagte:

    Ehm, das Problem war: Viele Vorschlage waren Schen, über die wir im Team noch nicht geredet hatten. Da konnte ich schlecht sagen: au ja, das machen wir. Abstimmung spontan ging ja auch nicht, da Robert wieder weg musste.

    Manche Sachen (wie den Vorschlag, dass wir uns BigBrotherartige strafen ausdenen und uns RTLaertig aufführen, fand ich jetzt auch nicht so witzig.

    Den Vorschlag, erkenntnisse aus dem Change Management sowohl auf uns als auch auf das ‚Publikum‘ und sein Interesse anzuwenden, vefolge ich z.B. zusammen mit dem Vorschlagenden weiter.

    Das ganze hat extrem experimentellen Charakter und aktuell strömen auch schon neue Leute dazu, was wir ggf. nicht gehabt hätten, wenn wir alles schon vorab festgelegt hätten.

    Wenn mich bei einem gruppenblog jemand fragt: ‚Kann ich das und das machen‘ sage ich idR: „Mach, es ist ein Blog ;)“

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  3. Kai-Jürgen Lietz
    Kai-Jürgen Lietz sagte:

    @Frank Hamm
    Eure Session hat mir auf jeden Fall sehr gut gefallen. Schade war halt, dass wir nur 45 Minuten Zeit hatten 🙂

    P.S.: Danke! Das Buch wird jetzt erst einmal vom Verlag weiter bearbeitet. Mein Teil ist getan und ich bin mächtig froh! Beim Erstlingswerk hat man doch einen gewaltigen Respekt davor, auf mehr als 200 Seiten, das eigene Wissen auszubreiten. 🙂

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  4. Kai-Jürgen Lietz
    Kai-Jürgen Lietz sagte:

    @OliverG
    Man darf natürlich nicht die Wirkung von Namen auf die Erwartungsbildung unterschätzen. 🙂 Wenn diese drei Schwergewichte der Bloggerszene etwas anfangen, dann glaube ich als C-Blogger, hier geht die Post ab. 😎
    Aber ich habe nachher schon verstanden, dass Eure Intention eine andere war.

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  5. OliverG
    OliverG sagte:

    Ehm, auf dem 321 Blog GEHT die Post ab 😉

    Backlinks galore, Diskussionen, Tipps, Verknüpfung mit anderen Abnehmblogs (die ich gar nichtkaknnte) KML-Dateien ;). Ein Blog wie es sein soll: Kommunikativ.

    Zudem, was könnte besser sein, als ein Blog, das nicht nur um den digitalen Bauchnabel kreist sondern das Leben der Blogger und der Leser versucht etwas besser zu machen? Hm 😉 also ich finde das das zweitcoolste Blogprojekt des Jahres gleich neben dem tagebuch-bloggenden toten Autor bei http://tagumtag.twoday.net *g*

    Aber offenbar wollen die Leute lieber ein deutsches Techcrunch (was es aggregiert ja ohnehin gibt 😉 ) oder keine Ahnung was sie wollen 😉

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  6. Kai-Jürgen Lietz
    Kai-Jürgen Lietz sagte:

    Lieber Oliver,
    dass auf Eurem Blog die Post abgeht, wollte ich auch nicht in Zweifel ziehen 🙂 Vielmehr wollte ich damit begründen, warum ich mir von der Session zunächst mehr erwartet hätte. 😯

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