Spielball unserer Angst

Der SchreiAngst macht eng”, heißt es. Gerade für Entscheidungen trifft dieser Spruch zu. Manche Alterna­tiven könnten uns schneller zum Ziel führen. Doch wenn uns unsere Ängste dazwischen funken, ent­scheiden wir uns lieber für die risikoloseren Varianten.

Das “Risiko” findet allerdings eher im Kopf des Entscheiders statt. Möchte er sich beispielweise nicht bei der Kaltakquise oder in öffent­lichen Vorträgen blamieren, engt das seine Möglichkeiten zur Kundenakquise deutlich ein.

Was tun wir dann?

Es kommt darauf an. Auf der einen Seite stellen unsere Ängste ein selbstgeschaffenes Gefängnis dar. Auf der anderen Seite sollten wir uns nicht in Aktivitäten aufreiben, die nicht zu unseren persönlichen Talenten zählen.

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Scheinopfer und wahre Gestalter

Fünf vor Zwölf Wie wir unseren Tag ge­stalten ist allein un­sere Sache. Das ent­schei­den wir selbst. So­weit die Theorie. Doch wie ist es mit der Rea­lität? Vie­le Din­ge ver­lan­gen un­se­re Auf­merk­sam­keit und bren­nen uns ge­ra­de­zu auf den Nä­geln.

Unter Druck entsteht Stress und keine Diamanten

Wenn beispielsweise ein Kunde dringend unseren Input braucht, damit er weiter arbeiten kann. »Ich habe entschieden, dass Ihre Anfrage nicht so wichtig ist«, könnte möglicherweise ungewohnt heftige Reaktionen provozieren. 😉

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Wie sag ich es dem potentiellen Kunden?

ZuhörenNicht nur wir treffen Entschei­dungen. Andere Menschen ma­chen das auch. Als professio­neller Dienstleister wollen wir natürlich, dass potentielle Kun­den sich für uns entscheiden.

Vielleicht haben Sie meinen Arti­kel »Alles will niemand kaufen« gelesen und sind selbst ein hochspezialisierter Anbieter. Dann müssen Sie die Welt wissen lassen, was sie von Ih­nen erwarten kann.

Spezialisten haben oft ein Problem. Sie sind so sehr in ihrem Thema, dass sie jede Ungenauigkeit vermeiden. Da prüft der Wirtschafts­prüfer nicht einfach die Bücher, sondern “überprüft sämtliche Ge­schäftsvorgänge auf ihre fiskalische und handelsrechtliche Kompatibili­tät, nicht  nur nach deutschen Rechnungslegungsvorschriften sondern auch nach US-GAAP”.

Das langweilt nicht nur den Laien. Denn in der Zeit, in der diese druckreife Definition abgeliefert wird, sind gute Verkäufer schon mitten im Gespräch.

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»Ich habe einen Traum …«

image Entscheidungen geben unserem Handeln eine Richtung. Daher ist es sinnvoll, eine klare Vorstellung da­von zu haben, wo wir eines Tages herauskommen wollen.

Hin und wieder treffen wir Men­schen, denen das augenscheinlich gelungen ist. Zum Beispiel möchte ein junger Mann eines Tages der Oberbürgermeister seiner Stadt sein.

Politik ist sein Leben

Warum möchte er das werden? Solange er zurückdenken kann, sieht er die Dinge in einem politischen Kontext. Politik ist sein Le­ben. Gleichzeitig hat es ihm die Kommunalpolitik angetan, weil man die Ergebnisse des eigenen Handelns relativ schnell sehen kann.

Der Haken

So weit so gut. Allerdings hat seine Vision einen Haken. Was für einen Haken gibt es da? Der gleiche Haken, der ihn gerade sehr frustriert. In den Gremien seiner Partei wurden ihm gerade andere junge Kolle­gen vorgezogen.

Nicht in der eigenen Hand

Er hat es nicht selbst in der Hand, ob er jemals Oberbürgermeister wird. Denn erst muss er die aktiven Mitglieder seiner eigenen Partei von sich überzeugen und später in den Wahlen die Bürger. Solange er nicht der Spitzenkandidat seiner Partei ist, hat er auch wenig Einfluss darauf, mit welchen Themen er bei den Bürgern punkten könnte, um zum Beispiel in den Stadtrat gewählt zu werden.

Diese Vision wird ihn also eher langfristig frustrieren als ihm gute Entscheidungsgrundlagen zu liefern.

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Verdient vs. Verramscht

image Ich lese gerade die Auto­biographie des Honda-Gründers Soichiro Honda. Ein Satz darin regt zum Nachden­ken an.

Als Honda nicht genug Geld hatte, sein Mofa auf den Markt zu bringen, verpflichtete das Unternehmen seine Händler in Vorkasse zu gehen.

Da Fahrradhändler schon da­mals keine Bank waren, muss­ten deren Kunden ebenfalls erst das Geld auf den Tisch legen und lange warten, bis sie ihr Gefährt abholen konnten.

Eine interessante Strategie. Denn heutzutage würde man stattdessen alles tun, um keine Hürden für den Kauf zu errichten. Vermutlich dach­ten sich das damals auch andere Marktteilnehmer.

Die Honda Philosophie

Aber Herr Honda meinte dazu »einen Honda muss man sich ver­die­nen«. Auch in späteren Jahren gab es niemals Gameshows oder Gewinnspiele, in denen jemand einen Honda gewinnen konnte. Das hät­te das Wertversprechen des Unternehmens unterminiert.

Mich macht das nachdenklich. Denn im Zeitalter unseres Überflusses ist die­se Einstellung selten geworden.

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Hopp und Top!

Schuss ins Tor Die Bundesliga ist ein wahres Eldorado der Feldforschung für Entscheidungen. Zum Beispiel die unterschiedlichen Strategien der beiden Reviernachbarn Schalke 04 und Borussia Dort­mund.

Auf der einen Seite Investitionen  in teure Spie­ler auf Pump und ein allseits beherrschter Trai­ner auf der anderen Seite eine der billigsten Mannschaften der Bundesliga mit einem hoch emotionalen Trainer und dem Fußballerklärer der Nation.

Das zweite Modell scheint derzeit Oberwasser zu haben. Aber das ist heute nicht mein Thema. Denn zum Jahreswechsel gab es ein ganz anderes Spektakel in Hoffenheim zu bestaunen.

Ein Unternehmen in der Bundesliga

Das Besondere hier: Ein Unternehmer wendet seine Entscheidungs­prinzipien auf einen Bundesligaverein an. Wo anderswo das Perso­nal die wichtigste Rolle zu spielen scheint, führt uns der Unternehmer vor, dass es die langfristige Strategie ist, der sich alle Entscheidun­gen unterordnen zu haben.

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Von einem Moment auf den anderen

image Als Entscheider wollen wir un­sere Entscheidungen gerne in einem emotional ausgegliche­nen Zustand treffen. Allerdings kommt uns hin und wieder das Leben dazwischen.

Ein Kunde kürzt unsere Rech­nung, ein Fehler der Vergan­genheit holt uns ein oder wir realisieren, dass ein guter Freund gar nicht so gut ist.

Warten wir dann auf bessere Zeiten, um unsere richtungsweisenden Entscheidungen zu treffen, könnten wir unter Umständen ziemlich lange warten müssen.

Ein- oder Zweispurig

Denken wir einen Moment darüber nach, dann können wir innerhalb von Sekunden von einer guten Laune in eine schlechte rutschen oder wie wir Coachs sagen von einem »ressourcenvollen« in einen »ressourcenarmen« Zustand gleiten.

Wenn es in die eine Richtung so gut geht, warum sollte es in die andere Richtung länger dauern?

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Dann mache ich das auch…

image Es ist eine alte Geschichte, die mir immer wieder begegnet. Die meisten Trainer und Refe­renten haben tatsächlich ir­gendwann einmal in ihrer Kar­riere ein Stimmtraining bei ei­nem Gesangslehrer, Schau­spiel­trainer oder sogar einem Stimm­trainer gemacht.

Ich habe das selbst auch gemacht und halte es für eine der besten Investitionen in Coaching, die ein Trainer, Coach oder Redner machen kann.

Wissen allein ist wertlos

Doch so ein einmaliges Stimmtraining bringt natürlich genauso viel, wie der einmalige Besuch eines Fitnessstudios. Das Wissen, wie man Muskeln aufbaut, verändert an dem Muskel nichts. Es reicht auch nicht, warme Gedenken zu denken, um unsere Muskeln aufzuwärmen. 😮

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Die Geschichte Deines Lebens

image Die meisten von uns sehen gerne Filme, lesen spannende Bücher und auch dem Theater sind wir nicht abgeneigt.

Vielleicht wird der eine oder andere sich dabei schon gesagt haben: »Ich hätte auch gerne ein spannendes Leben« oder »so etwas würde ich auch gerne erleben.«

Doch wenn wir tatsächlich Mittelpunkt einer unglücklichen Liebe oder gar einer Tragödie sind, wissen wir es nicht mehr zu schätzen. Denn natürlich soll unsere Geschichte ausschließlich positiv sein.

Eine Geschichte

Aber wie unterhaltend ist die folgende Geschichte? Unser Held X tritt ins Arbeitsleben ein, ist fleißig, intelligent und fehlerlos. Daher arbei­tet er sich jedes Jahr Stück für Stück die Karriereleiter hoch. Zuhause gibt es den perfekten Partner und das perfekte Familienleben.

Geht es Ihnen wie mir? Diesen Film muss ich unbedingt sehen! 😮 Zumindest, wenn ich mal nachts nicht einschlafen kann. Diese Ge­schichte taugt allenfalls, um unseren Helden einzuführen.

Mit Helden und Kontrast

Jeder Regisseur, der etwas auf sich hält, würde diese Idylle so schnell wie möglich und so gründlich wie möglich zerstören. Denn gute Ge­schichten leben vom Kontrast.

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Souverän wie ein freies Land

image »In meiner Zukunft bin ich absolut souverän!«

Souveränität ist eine der am meisten gewünschten Fähigkeiten für die eige­ne Zukunft. Doch was heißt das eigent­lich?

Bei Staaten bedeutet Souveränität die rechtliche Selbstbestimmung. Als der Irak vor dem ersten Golfkrieg im Scheich­tum Kuweit einmarschierte, ver­letzte er damit die Souveränität des OPEC-Mitglieds.

Als Entscheider erleben wir auch hin und wieder die Verletzung unse­rer Souveränität.

Regeln der Souveränität

Allerdings sind wir es, die die Regeln dafür machen. Regeln, die schnell zu einer unbeabsichtigten Selbstdemontage führen können.

Vielleicht möchte ein Kollege uns einen Rat geben, weil uns vielleicht noch die Erfahrung fehlt. Keine große Sache eigentlich. Aber nach un­seren Regeln verletzt er damit unsere Souveränität. Wir fühlen uns Bevormundet. Das geht schnell und führt meist zu ebenso schnellen Gegenmaßnahmen.

Staaten mobilisieren sofort ihr Militär, wenn ihre Souveränität ver­letzt wird. Unsere Gegenmaßnahmen fallen wahrscheinlich weniger drastisch aus.

Emotionale Selbstbestimmung

Doch hier kommt der entscheidende Unterschied. Während ein Staat seine Souveränität durch seine Reaktion möglicherweise erhalten kann, verlieren wir sie durch unsere Gegenmaßnahmen. Denn für die Persönlichkeit ist Souveränität die emotionale Selbstbestimmung.

»Ich hätte souveräner reagieren sollen«, kommentieren wir dann häufig zerknirscht.

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