Der Preis der Veränderung

image “Ich weiß schon jetzt, dass ich das nie könnte!” Das höre ich oft von anderen Menschen, wenn ich Ihnen erzähle, dass alle meine Kunden während meines Coachings Tagebuch führen.

Wenn wir uns ändern müssen, sind wir bereit, fast jeden Preis dafür zu zahlen, wenn wir uns nur ändern wollen, gibt es keine Verände­rung.

Unsere ungestörte Lebensrealität ist uns dann wichtiger als die kleinste Unterbrechung unseres Alltags zu zulassen.

Nicht bereit für den Preis der Veränderung

Mit anderen Worten. Wir sind noch nicht bereit für Veränderungen, wenn uns schon der Gedanke in den Widerstand treibt, ein Tagebuch führen zu müssen.

“Dazu müsste ich erst einmal wissen, dass mir das etwas bringt”. Fällt diese Aussage, sind wir bereit, einen Preis für unsere Veränderung zu zahlen. Es geht dann nur um die Frage, ob wir das richtige Werkzeug dazu in die Hände bekommen.

Der Gegenwert – unser Nutzen

Wir alle können uns ändern. Daran gibt es keinen Zweifel. Meistens schaffen wir es ohne Hilfe und manchmal eben mit Hilfe, wenn es schnell gehen soll oder der einsame Wolf gerade fußkrank ist.

Wir müssen nur bereit dazu sein.

Unser Leben ist eine phantastische große Feedbackmaschine. Am Ende eines jeden einzelnen Tages könnten wir jeweils genau wissen, was falsch läuft und was wir genau verändern müssen, um das Leben zu führen, das wir wollen.

Das Dumme dabei ist nur, dass wir diese Informationen weitestgehend ignorieren.
Abgelenkt

Denn unser Leben findet zwischen zahlreichen Ablenkungen statt.

Viele bewältigen schon während ihrer Arbeitszeit kaum ihre Aufgaben, da sie ständig unterbrochen werden. Die Segnungen des digitalen Zeitalters, mit Handy, SMS, E-Mail, instant Messaging und sozialen Netzwerken haben sich für viele zum Fluch entwickelt.

Privat geht es kaum anders zu. Allerdings haben wir dort noch Fernsehen und das Surfen im Internet als Ablenkung.

Im Durchschnitt sehen wir in Deutschland täglich 212 Minuten fern und surfen 100 Minuten privat im Internet. Da bleibt kaum Zeit, sich über sich selbst Gedanken zu machen. Ganz davon abgesehen, können wir aufgrund dieses Dauerbombardements mit Ton und Bild kaum sagen, was wir selbst denken und was uns von außen ein­ge­re­det wird.

Wer so abgelenkt ist, merkt oft gar nicht, dass sein Leben ganz anders verläuft als es das sollte.

Unbewusst

Hinzu kommt ein weiteres Problem.

Piloten in unseren Verkehrsmaschinen schwören auf ihren Au­to­pi­lo­ten. Denn er nimmt ihnen die ganzen Routineaufgaben während eines Flugs ab. So gleicht der Autopilot ständig Kursabweichungen aus und hält das Flugzeug in der richtigen Höhe und fliegt es mit der richtigen Geschwindigkeit

Wir haben etwas Ähnliches: unser Unterbewusstsein. Alle Rou­ti­ne­auf­ga­ben geben wir normalerweise ab. Zum Beispiel Autofahren. Wer denkt noch bewusst darüber nach, in welchen Spiegel er beim Ab­bie­gen blicken muss oder was notwendig ist, um den Gang zu wechseln? Das geschieht vollautomatisch.

Unser Unterbewusstsein übernimmt alle Routineaspekte unseres Lebens, um unser Wachbewusstsein zu entlasten. Denn unser Un­ter­bewusst­sein verarbeitet viel mehr Informationen gleichzeitig als wir das bewusst tun könnten.

Die knappen Ressourcen unseres Bewusstseins sind für die wich­ti­gen Dinge in unserem Leben reserviert. Zum Beispiel für Fernsehen und Internet Surfen.

Unser eigener kleiner Autopilot sorgt dafür, dass wir große Teile unseres Lebens nicht voll bewusst wahrnehmen. Leider läuft damit das Feedback an uns vorbei.

Ein Gegenmittel

Das Tagebuch ist ein Werkzeug, mit dem wir zumindest zwei Mal am Tag die Ablenkungen ausschalten und bewusst mit dem Spezialisten kommunizieren, der für unser Leben verantwortlich ist. Uns selbst.

Natürlich geht es hier nicht um ein Gänseblümchen-Tagebuch, in dem wir im Nachhinein ein paar Episoden unseres Lebens festhalten.

Stattdessen planen wir morgens, wie wir uns den Tag vorstellen und abends stellen wir fest, was gut gelaufen ist und was nicht. Wir fra­gen uns dann, was dir Ursachen für die Abweichungen sind und neh­men uns vor, es am nächsten Tag anders zu machen.

Beispielfragen zu diesem Prozess finden wir unter http://www.twitter.com/Entscheidertipp

Je häufiger wir feststellen, dass wir die gleichen Ursachen auf­schrei­ben, desto bewusster sind wir im Alltag und fangen an, ebenso be­wusst gegenzusteuern.

Bereit oder nicht (?) – das ist hier die Frage

Ich kenne kein anderes Werkzeug, das so einfach zu nutzen ist und gleichzeitig eine so große Wirkung auf uns hätte wie ein solches Ent­schei­der-Tagebuch.

Aber ich weiß natürlich, dass wir erst dann bereit sind, etwas zu verändern, wenn die Veränderung uns wichtiger ist, als unsere un­ge­stör­te Lebensrealität.

Sind wir noch nicht bereit, uns mit einem so harmlosen und gleichzeitig nützlichem Werkzeug zu beschäftigen. Dann ist unser Leben doch gut genug für uns.

Dann brauchen wir nichts zu verändern.

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