Entscheidung auf Schalke – ein Eigentor

Schuss ins Tor Gestern stand für den FC Schal­ke 04 eines seiner wichtigsten Spiele an. Doch das war kei­nesfalls der Fokus des Tages. Denn am frühen morgen ließ die WAZ die Bombe platzten. Aus »gut unterrichteten Kreisen« hieß es, dass der Verein den Vertrag mit seinem Trainer zum Saisonende lösen würde.

Später konnten wir lesen, der Trainer Felix Magath habe im Verein ein Klima des Misstrauens geschaffen und bei der Menschenführung ver­sagt.

Der Trainer weiß von nichts

Das mag so sein, oder auch nicht. Allerdings gibt einem die Art und Weise, wie das Ganze gerade abläuft einen ganz anderen Eindruck. Denn gegenüber den Medien versicherte der Trainer gestern, dass er von nichts wisse und davon ausgehe, bis 2013 seinen Vertrag zu erfüllen.

Die Entscheidung an sich ist nicht zu kommentieren. Die Entscheider im Aufsichtsrat des Vereins haben ihre eigenen Wertvorstellungen und entscheiden danach.

Der geheime Zirkel

Allerdings muss man sich schon fragen, ob es passend ist, ein Geheimtreffen abzuhalten, um dort die Entscheidung über den Trainer zu treffen.

Warum trifft sich so ein Gremium nicht offiziell, wie zum Beispiel beim bayerischen Konkurrenten? Da wussten am letzten Wochenen­de alle, dass sich die Führung hinter verschlossen Türen den Kopf darüber zerbrach, wie der Fall van Gaal zu lösen ist.

Das Klima des Misstrauens

Als außenstehenden Beobachter mag so der Eindruck aufkommen, dass es bei den Schalkern zwar ein Klima des Misstrauens gibt, aber nicht Felix Magath die Ursache dafür ist.

Es hätte den Verantwortlichen klar sein müssen, dass sie solche Beschlüsse nicht treffen können und dann warten, bis der richtige Zeitpunkt zur Kommunikation gekommen ist.

Gerade im nichtprofessionellen Umfeld eines Vereins, lassen sich Geheimnisse nicht lange wahren.

Jeder Trainer, der zukünftig seinen Weg nach Gelsenkirchen macht, weiß jetzt allerdings, dass an dem Klima des Misstrauens etwas dran ist.

Nachvollziehbare Entscheidung – Dilettanten am Werk

Meine These: Mit der Entscheidung wollte die Schalker Führung ihrer Fankultur Rechnung tragen. Aufgrund einer nicht immer nachvollziehbaren Transferpolitik und ausbleibender Erfolge in der Liga stand Magath in den letzten Wochen unter Dauerbeschuss.

Da ist die Trennung durchaus nachvollziehbar.

Die Kommunikationspanne lässt die Entscheider bei Schalke jetzt wie Dilettanten dastehen. Mit dem Erfolg, dass sie ihr Vertrauen für die Umsetzung verspielt.

Was zum Nachdenken

Daraus können wir auch etwas für unsere eigenen Entscheidungen lernen.

  1. Entscheidungen sollten wir zum richtigen Zeitpunkt treffen. Die Bundesliga-Saison ist ja noch nicht vorbei. Daher bestand keine Notwendigkeit, jetzt schon über das Schicksal des Trainers für die nächste Saison zu entscheiden.
  2. Geheimniskrämerei ist weder im privaten noch im professionellen Umfeld eine gute Idee. Der Entscheider stellt sich damit als furchtsamer Duckmäuser dar, der nicht zu den eigenen Beschlüs­sen stehen kann.
  3. Wir beteiligen niemanden an einer Entscheidung, der mit dem Be­troffenen noch eine persönliche Rechnung offen hat. Es gäbe weitaus weniger Informanten für die Presse, wenn diese Regel beherzigt würde.

Entscheiden Sie selbst, was sie davon für sich gelten lassen.

Wie man heute lesen kann, hat der FC Schalke 04 gestern sein Spiel gewonnen und steht jetzt im Viertelfinale der Champions Leage unter den besten 8 Mannschaften Europas.

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