Geld ist ein angenehmer Umstand

image “In 5 Jahren werde ich meine erste Million verdient haben!” So Paul, ein junger selbständi­ger Unternehmer auf meine Fra­ge zu seinen Zielen.

Wer Erfolg haben will, sollte ein klares Ziel vor Augen haben. Das nicht nur, weil wir unserem Handeln dann eine Richtung in Form geeigneter Entscheidungen geben können, sondern auch weil wir uns auf diese Weise am besten moti­vieren.

Ein innerer Antrieb

Motivation ist unser innerer Antrieb. Dabei geht es nicht nur um Fleiß, sondern auch um unsere Kreativität und Genialität. Sind wir motiviert gehen diese Eigenschaften Hand in Hand.

Eines der am meisten eingesetzten Mittel, um andere Menschen zu motivieren ist Geld. Zum Beispiel erhöhen Chefs die Gehälter ihrer wichtigen Mitarbeiter, um sie zu motivieren.

Geld wirkt kurzfristig

Tatsächlich wissen wir schon seit mindestens einem Jahrzehnt, dass mehr Geld allenfalls einen kurzfristigen Motivationsschub auslöst. Sobald das Überleben einigermaßen gesichert ist, spielt Geld eine untergeordnete Rolle.

Erstaunlich ist es daher, dass viele selbständige Unternehmer sich Geldziele setzen, um für die richtige Motivation zu sorgen.

Unser junger Unternehmer arbeitete gleichzeitig an drei unterschie­d­li­chen Ideen. Welche davon erfolgreich würde, war ihm egal. Haupt­sa­che er hatte am Ende seine Million verdient.

Kann das ein Erfolg werden?

Möglich. Denn es gibt einige Menschen, die Geld über alles andere stellen können. Geld ist für sie nicht nur ein materieller sondern auch ein ideeller Wert.

Für die meisten anderen Menschen ist Geld aber nur ein Mittel zum Zweck. Ihnen dürfte es schwer fallen, sich langfristig über Geld zu motivieren.

Das Warum ist entscheidend

Treffen wir auf Geldziele, sollten wir daher fragen, warum unser Gegenüber so viel Geld verdienen möchte. Paul erwartet sich von seiner ersten Million die Bewunderung und den Respekt seiner Umge­bung. Er möchte seine Mutter “stolz machen”.

Jetzt wird es kompliziert. Denn wer garantiert Paul, dass seine Mutter stolz auf ihn ist, sollte er seine erste Million verdient haben? Stellen wir uns das einmal vor: Paul arbeitet konzentriert an seiner ersten Million und vernachlässigt zwangsläufig sein Privatleben.

Nach fünf Jahren hat er die Million tatsächlich verdient. Doch seine Mutter ist nicht stolz auf ihn. Stolz wäre sie gewesen, wenn Paul eine Familie gegründet und für die Menschen in seiner Umgebung da gewe­sen wäre, zum Beispiel auch für sie. 😐

Aber vielleicht haut es ja mit der Bewunderung und dem Respekt hin? “Der Paul ist ein armer Hund”, ist die einhellig Meinung seiner ehema­ligen Freunde. “Er hat kein Leben mehr, das hat jetzt sein Geschäft”.

Einladung zur Selbstsabotage

Hätte Paul das nicht früher wissen können? Ja und deshalb wird er sich schon sehr bald auf seinem Weg zur ersten Million selbst sabotieren.

Widerstände und Hindernisse schrecken ihn dann ab, er “gönnt” sich häufiger eine Auszeit und arbeitet nicht bis spät in die Nacht. Mit der Million wird es also nichts.

Wirksame Ziele sind ein persönliches Anliegen

Letztlich können uns nur solche Ziele motivieren, die für uns per­sönlich einen Wert haben. Viele Unternehmer möchten einen wich­tigen Bedarf ihrer Kunden befriedigen. Sie wissen, dass sie mit ihrem Unternehmern eine wichtige Rolle spielen.

Wirksame Ziele sind Leidenschaft

Dieser Rolle immer besser gerecht zu werden ist ein Ziel, das nicht nur Orientierung für die eigenen Entscheidungen bietet, sondern auch eine besondere Motivation in uns wecken kann.

Wirksame Ziele sind Kreativität

Oft entstehen neue Unternehmen, weil einer von uns sich darüber ärgert, dass der Markt seinen Bedarf nicht decken kann. So ging es Sahar und Bobby Hashemi, die  in London die in New York lieb gewonnen Café Bars vermissten. 1995 öffneten sie ihr erstes Coffee Republic in der britischen Metropole.

Geld ist nur ein Begleitumstand

Was macht hier den Unterschied? Ganz sicher haben die Hashemi-Geschwister mit ihrem Unternehmen viel Geld verdient. Aber das war nicht ihr primäres Anliegen. Das Geld ist ein angenehmer Umstand, der unseren Erfolg begleitet.

Machen wir aber diesen Umstand zur Hauptsache, fällt die Ursache für den Erfolg flach, unsere Hingabe für die Sache, für unser Anliegen.

Lösen wir uns also von unseren naiven Geldzielen und finden eine Sache, der wir uns vollständig verschreiben können. Setzen wir die­ses Ziel mit all unserer Leidenschaft um, stimmen am Ende auch die Begleitumstände. 🙂

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