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Die Angebotsfalle

image Nehme ich den Lodenmantel, den Trenchcoat oder den Wollmantel? Eine einfache Ent­schei­dung. Die Antwort hängt ganz von unserem Bedarf ab. So sollte es zumindest sein.

Allerdings wissen wir Entscheidungs-Experten, dass wir nicht immer wissen, was wir wirk­lich wollen.

Edle Einfalt

So empfiehlt der Heuristik-Professor Gerd Gige­renzer, nicht länger nach Alternativen zu su­chen, wenn wir bereits eine Lösung für unser Problem gefunden haben. Denn wir werden uns ohnehin für die erste gefundene Lösung entscheiden.

Verwirrende Vielfalt

Das könnte bei dem einen oder anderen ein Stirnrunzeln auslösen. Denn denken wir an Gestaltungsspielräume, dann sind mehr Alterna­tiven besser als weniger.

Allerdings lesen wir bei Barry Schwartz,  dass eine große Auswahl den Entscheider verwirrt, so er denn nicht weiß, was er genau will.

In der Falle

Bei mir läuft das Ganze als Entscheidungsfalle. Genauer gesagt, die Angebotsfalle.

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Mit Entscheidungskriterien Angebotslücken schließen

Gerade hat mir ein Kunde eine interessante Frage gestellt.
Er wollte wissen, warum er seine Entscheidungskriterien definieren soll, bevor er die Alternativen in einer Entscheidungssituation kennt. Er könne die Entscheidungskriterien doch nicht entwickeln, wenn er nicht konkret an der Situation „dran“ ist.

Diese Fragestellung gefällt mir, denn Sie wird mir in der einen oder anderen Form ständig gestellt und sie hat natürlich ihre Berechtigung 🙂

Wir müssen hier unterscheiden, zwischen Merkmalen der Alternativen und den eigentlichen Entscheidungskriterien.

Entscheidungskriterien spiegeln unseren Bedarf zur Lösung der Entscheidungssituation wieder, während Merkmale das Angebot der Lösungen abbilden. Wir haben ein Entscheidungs-Problem, beispielsweise wir brauchen einen neuen LKW. Also entscheiden wir über die verschiedenen Angebote von DAF, SCANIA, IVECO oder Mercedes-Benz.

Nehmen wir an, Sie schauen sich die Alternativen gleich zu Beginn an und leiten von den technischen Datenblättern und Service-Angeboten „Entscheidungskriterien“ ab. Dann kann es leicht passieren, dass Sie ein Angebot nehmen, mit dem Sie später nicht zufrieden sind.
Denn Sie haben sich von den Anbietern aufzwingen lassen, was Sie zu wollen haben 😮

Das entspricht wahrscheinlich nicht Ihrem Bedarf. Aber es ist sehr schwer, das zu diesem Zeitpunkt nocht zu erkennen.
Daher macht es Sinn, zunächst zu erkennen, was Sie wirklich wollen. Also Ihren Bedarf. Dann ist es später möglich Diskrepanzen zwischen Ihrem Bedarf und dem Angebot der Anbieter zu erkennen.

Wenn Sie so eine Diskrepanz entdeckt haben, wird der Entscheidungsprozess erst richtig spannend, denn dann müssen sich die Anbieter gemäß Ihrem Bedarf auf Sie zu bewegen und Ihr Unternehmen profitiert davon, garantiert!