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Dreh- und Angelpunkt: Hier und Jetzt

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Wir tendieren gerne dazu, unsere Vergangenheit anzusehen, um durch die Gegenwart eine Linie zu ziehen und so unserere Zukunft zu bestimmen. Bei erfolgreichen Entscheidern ist das eine beruhigende Sicherheit, die sich vielleicht als trügerisch erweist. Wenn wir dagegen in der Vergangenheit viele Fehler gemacht haben und mit unserem Erfolg heute nicht zufrieden sind, machen wir uns möglicherweise zu klein.

Selbst wenn wir dann Gestaltungsspielräume hätten, trauen wir uns nicht zu, sie zu nutzen. Wir selbst bestimmen dann, dass wir nicht gut genug für sie sind.

Wenn es so ist, denken Sie noch einmal nach. Denn das Hier und Jetzt ist der Drehpunkt, an dem sich alles entscheidet – an dem wir uns entscheiden. Der NLPler sagt zurecht, „Deine Vergangenheit ist nicht Deine Zukunft“.

Worauf es ankommt sind nicht die Mißerfolge der Vergangenheit, sondern das, was ich in der Zukunft erreichen will. An dieser Zukunft muss ich meine Handlungsoptionen festmachen. Auch ein Hartz IV Empfänger muss nicht immer ein Hartz IV Empfänger bleiben. Es kommt allein darauf an, wie ich mich jeden Tag entscheide. Gönne ich mir Gestaltungsspielräume oder sage ich mir, „das klappt ja eh nicht“?

Wo lassen Sie es zu, dass die Vergangenheit Ihre Chancen für die Zukunft beschneidet?

Die oberste Spitze des Eisbergs

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Wenn ein Manager in der Öffentlichkeit scheitert, dann berichtet die Presse darüber, als hätte eine Naturkatastrophe mal eben einige tausend Menschenleben ausgelöscht. Das Scheitern selbst ist dabei keine so große Schlagzeile wert, wie die Tatsache, dass es Fehlentscheidungen gegeben hat.

Für die Betroffenen ist dabei meistens ziemlich ungünstig, dass solche Fehler im Nachhinein viel schlimmer aussehen, weil wir ja bereits wissen, wie sich das Umfeld entwickelt hat. Da stellen sich zahlreiche Möchtegern-Analysten die Frage, wie konnte er nur so falsch liegen? Das könnte ja jedes Kind besser machen!

Offensichtliche Fehlentscheidungen sind selten

Zum Glück für unsere Top-Manager sind offensichtliche Fehlentscheidungen selten. Denn keiner von uns wird sich für eine augenscheinlich ungünstige Alternative entscheiden. Offensichtliche Fehlentscheidungen sind daher so selten, dass die Öffentlichkeit darauf reagiert, als hätte sie ein UFO entdeckt! Weiterlesen

Geheimwaffe „Ranking“

RankaholicsIch war letzte Woche auf einem sehr spannenden Vortrag von Dr. Ralf Lengen. Der Titel: „Kundenbindung durch Newsletter“. Viel wichtiger war aber sein Ausflug in die Welt der Rankings. Ursprünglich hatte ich keine besonders hohen Erwartungen, denn ganz ehrlich, ich nehme Rankings à la „die 10 größten Managementfehler“ oder die „500 reichsten Menschen der Welt“ wahr, aber  da ist doch kein Nutzen dahinter, oder?

Weit gefehlt! Denn unsere Neugierde läßt uns nicht los, wir wollen wissen, wie die ersten Plätze eines Ranking besetzt sind. Weiterlesen

Nicht in Stein gemeisselt

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Das neue Jahr beginnt und Sie haben sich vermutlich auch schon viel vorgenommen.

Tun Sie sich bitte einen Gefallen in diesem Jahr: Machen Sie es sich leicht! Wenn ich ein Fazit aus dem letzten Jahr ziehen kann, dann ist es die Tatsache, dass die wenigsten sich am Ergebnis orientieren, sondern immer die Durchführung im Mittelpunkt steht. Ein Unternehmer zum Beispiel wollte bei der Suche nach einem Lieferanten unbedingt alles richtig machen und entwickelte ein aufwändiges und leider nicht wiederverwendbares Bewertungsschema, führte zahlreiche Gespräche und konnte sich am Ende nicht entscheiden, weil das benötigte Teil absolute standardisiert ist. Leider hatte er sein Bewertungsschema nicht auf für ihn persönlich wichtige Faktoren. Schade!

Machen Sie es sich leicht. Was ist das Ergebnis, was Sie benötigen und wie können Sie es am einfachsten erzielen?

Das gilt auch für so persönliche Angelegenheiten, wie die Formulierung von Zielen. Ziele sind wichtig, das sollte man vielleicht nicht zwischen Tür und Angel erledigen. Aber deb ersten Schritt, eine grobe Richtung, kann ich ziemlich schnell entwickeln. Nur schade, dass wir häufig mit der „ganz oder gar nicht Mentalität“ durchs Leben laufen. Ich halte es für fast unmöglich, ein Ziel gleich aus dem Stand perfekt zu formulieren. Unser Anspruch an Perfektion ist dabei häufig so hoch, dass wir es rechtzeitig formuliert haben könnten, um unseren Grabstein zu zieren. In dem Fall ist es dann ja auch richtig, so viel Zeit investiert zu haben, denn da wird es ja in Stein gehauen 🙂

Machen Sie es sich einfach. Halten Sie sich nicht ständig damit auf, die Dinge perfekt machen zu wollen. Sie sind aus der Schule heraus, keiner vergibt nachher Noten, ob das was Sie getan haben genial war oder der eine oder andere Fehler dabei ist.
Ein absoluten Paradebeispiel für mich sind all die Menschen, die keinen akademischen Grad haben, sich nicht über alle Dinge 500.000 Gedanken machen, sondern sie einfach umsetzen. Auf der anderen Seite steht unsere akademische Elite hat tolle Ideen (fast perfekt), kommt aber nicht in die Puschen, um sie umzusetzen. Ein Klassiker ist dann der Ausspruch „ich verstehe nicht, wie der so erfolgreich sein kann, ich habe tausendmal mehr drauf…“.

Also, machen Sie es sich leicht und machen sie einfach… 😛

Mut zur Verantwortung

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Ein eigentlich gut gehendes mittelständisches Unternehmen verliert nach und nach seine besten Kunden und rutscht in eine Existenzkrise.

Was ist passiert?

Wie sich herausstellt, sind es immer wieder Flüchtigkeitsfehler, die den Kleinteilproduzenten bei seinen Kunden unbeliebt gemacht haben. Teilweise waren Waren falsch etikettiert, teilweise wurden Aufträge an die falschen Kunden ausgeliefert oder Rechnungen falsch gestellt. Die Qualität der Produkte selbst war immer hervorragend.

Im Gespräch mit den verlorenen Kunden stellt sich heraus, dass es auch nicht die Fehler selbst waren, die zum Auftragsende geführt haben.

Nein, der Grund, warum das Unternehmen heute in der Misere steckt, ist sein Umgang mit den Fehlern. Der Firmenchef versuchte gegenüber den Kunden immer zu erklären, wie es zu dem Fehler kam. Er hat nicht ein einziges Mal eingeräumt, dass hier wohl ein Schwachpunkt ist, den er durch einen strikten Qualitätsprozess ausmerzen wird 😮

Wie würden Sie als Kunde damit umgehen?

Genau! Ich würde es auch nicht zulassen, dass mir ein Lieferant seine Fehler ins Haus trägt. 😮

Für den Lieferanten waren erst einmal die Kunden an der Misere schuld, denn die Fehler sind ja klein und Menschen machen nun einmal Fehler. Kritisch ist dabei, dass er damit die Verantwortung aus der Hand gibt.

Wenn ich das mache, dann lähme ich meine Handlungsalternativen. Denn alles was außerhalb meiner Verantwortung liegt, kann ich nicht mehr beeinflussen. Daher ist der erste Schritt zur Problemlösung das Eingeständnis, dass ich mein Unternehmen in diese Lage gebracht habe. Dann kann ich es auch wieder herausführen.

Eigentlich ist das eine Binsenwahrheit und sollte für uns Unternehmer selbstverständlich sein. Nur ist es manchmal praktisch, anderen die Verantwortung für unser unternehmerisches Handeln zu geben. 🙂