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Personalentscheider: Auswahlkriterien bei der Bewerbung

Rätsel FragezeichenEin Gastbeitrag von Karrierebibel-Autor Jochen Mai Das ist schon ein bisschen ärgerlich. Da investieren nicht gerade wenige Bewerber Stunden in ihre Bewerbungsunterlagen: das Anschreiben, den Lebenslauf, recherchieren Ansprechpartner und Infos über das Unternehmen, feilen an Formulierungen und am Design. Und dann nehmen sich die Personalverantwortlichen kaum mehr als fünf Minuten Zeit, um eine Bewerbung zu analysieren, so das Ergebnis einer Studie des ICR Recruiter Survey. Fünf Minuten! Wie kann man da eine solide Entscheidung treffen? Sagen wir so: Die Frage ist so womöglich falsch gestellt und auch wenig hilfreich. Ob professionelle Recruiter das können oder nur glauben, das zu können, wird das Problem nicht lösen. Viel entscheidender ist: An welchen Kriterien machen Sie Ihre Entscheidung am Ende fest? Oder anders gefragt: Welche Fehler lassen sich vermeiden, um sich selbst nicht vorzeitig aus dem Rennen zu kicken? Weiterlesen

Am Rande einer erfolgreichen Karriere

Annette SchavanIn diesen Tagen möchte sich Frau Schavan wahrscheinlich am liebsten auf die Zunge beißen. Hätte sie nur im Fall zu Guttenberg den Mund gehalten!

Ich will nicht beurteilen, ob Frau Schavan in den 80ern in ihrer Doktorarbeit schlampig zitiert hat oder ob sie wissentlich eine Abkürzung zu viel genommen hat. Vielleicht weiß das noch nicht einmal Frau Schavan selbst.

Schuld ist für mich auch nicht interessant. Spannend dagegen ist die Entscheidung, die sie für sich treffen muss.

In den Schuhen einer Ministerin

Versetzen wir uns einmal in ihre Lage: Wir haben vor rund 30 Jahren alles daran gesetzt, unseren Doktortitel zu bekommen. Wir haben seitdem ordentlich Karriere gemacht. Die weiteren Aussichten waren bis vor Kurzem prächtig. Doch von einem Tag auf den anderen ist alles anders. Jemand hat sich tatsächlich die Mühe gemacht, unsere Doktorarbeit einzuscannen, eine Texterkennung drüber laufen zu lassen und mit den Quellen der damaligen Zeit abgeglichen. Das Ergebnis: Zitierfehler ohne Ende. Der Vorwurf von Plagiaten steht im Raum.

Nicht nur der politische Gegner fordert Blut, auch die Alma Mater der Ministerin, die Universität Düsseldorf prüft, ob ihr der Doktortitel entzogen werden soll. Wie schon im Fall zu Guttenberg hat der Doktortitel nicht viel mit Schavans heutigem Job zu tun. Doch sollte sie ihn verlieren, fordern viele ihren Rücktritt.

Was sollen wir jetzt tun? Das ist eine spannende Frage. Denn wir sind nicht freiwillig in diese Situation geraten. Wir werden zu unseren Entscheidungen genötigt. Viele Menschen reagieren dann oft kopflos und versuchen die Situation zu ändern. Zum Beispiel behaupten sie, die Anschuldigungen seien nicht wahr. Das konnten wir gut bei Theodor zu Guttenberg und Christian Wulff beobachten.

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Geld oder Ziele?

imageEntscheidungen sind leicht, so­lan­ge die Konsequenzen nur positiv sind. Zwar kann ich im­mer noch die besseren Chancen übersehen, aber vermutlich wer­de ich das nie erfahren.

Wenn ein seit Jahren ar­beits­lo­ser Maurer die Chance erhält, in seinem angestammten Beruf zu arbeiten, wird er sich das womöglich nicht lange über­le­gen müssen.

Schwieriger wird es, wenn wir für unsere Entscheidung etwas aufgeben müssen. Angenommen wir haben eine Arbeit, die uns ausfüllt und ein Personalberater ruft aus heiterem Himmel an und hat einen Sprung auf der Karriereleiter im Handgepäck.

Ohne echte Information

Da fällt die Entscheidung schon schwerer. Denn wir müssen abwägen, ob der neue Job uns unserer beruflichen Vision schneller näher bringt als die Geduldskarriere im derzeitigen Beritt.

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Agenda 2009

© Jarvis Gray - FOTOLIA

Der Sturm im Wasserglas tobt und viele Wähler fühlen sich getäuscht. Die Spitzenkandidatin der SPD in Hessen, Andrea Ypsilanti will jetzt doch mit Hilfe der Linkspartei in die Regierungsverantwortung kommen.

Was zusammen gehört… 

In wenigen Jahren wird sich vermutlich niemand mehr darüber aufregen. Weiterlesen

Karrierelotto

© Marjan Veljanoski - FOTOLIAIn Deutschland wird in letzter Zeit immer wieder über zu hohe Managergehälter diskutiert. Die SPD ist der Meinung, dass die Einkommen nicht ausarten sollen und sogar unser Bundespräsident sieht den sozialen Frieden gefährdet.

Gerechtigkeit oder Neidgesellschaft?

Für die einen ist das Ausdruck unserer Neid-Gesellschaft, für die anderen geht es um Gerechtigkeit. Ich persönlich gönne jedem Manager (und vor allen Dingen meinen Kunden) ein großes Salär 🙂 . Genauer gesagt interessiert es mich nicht. Für mich persönlich zählt das, was ich mir selbst erarbeite, bzw. mein Geld erarbeitet.

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Auf der Suche nach entscheidenden Sinn

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„Egal was ich jetzt tue, es ist eigentlich ohne Bedeutung. Früher war ich ab und an zufrieden, wenn ich mal eine Beförderung oder eine Gehaltserhöhung bekommen habe. Aber das war auch nur immer für den Moment gut.“ So Franz Mosler* (Name geändert), ein Abteilungsleiter in einem Pharmakonzern.

Entscheidungen müssen für uns Sinn machen

Entscheidungen sind richtungsgetriebenes Handeln. Der Punkt an dem wir uns jetzt gerade befinden ist letztlich auf unsere Entscheidungen zurückzuführen. 

Natürlich wird keiner am Anfang seiner Karriere festlegen können, welche Ereignisse stattfinden und wo er zu einem bestimmten Zeitpunkt sein wird. Kontrolle ist immer eine Illusion.

Aber ich glaube, darauf kommt es bei Mosler nicht wirklich an. Denn nach seiner eigenen Aussage wäre er mit einer bessere Position oder mehr Einkommen keinen Deut glücklicher. Es hat ihm eine Zeit lang viel gegeben, total in seiner Arbeit aufzugehen. Aber irgendwann hat er festgestellt, dass ihm etwas wichtiges fehlt: Der Sinn im Leben.

Das geht vielen So. Durch die starke Regulierung von Lebensläufen, wie wir sie heute kennen mit Schule, Studium, Auslandspraktika und Einstieg in eine Managementlaufbahn glauben wir, automatisch das Richtige zu tun, nur weil es mehr oder weniger so vorgegeben ist.

Es gibt zwar den einen oder anderen Aussteiger, aber das sind dann eher bedauernswerte Randerscheinungen. Bis zu dem Moment, da wir realisieren, dass es ohne Sinn nicht geht.

Sinn ist überlebenswichtig

Das hat schon im letzten Jahrhundert der Wiener Psychater Viktor E. Frankl herausgefunden. Seine Theorien musste er auf die schlimmste vorstellbare Weise in der Praxis nachweisen. Denn er überlebte die Vernichtungsmaschinerie der Nazi-KZs nur, weil er für sich einen Sinn darin sah weiterzuleben, um eines Tages anderen Menschen von diesem Unrecht berichten zu können. Im Gegensatz zu vielen anderen konnte er deshalb überleben.

Wir bestimmen selbst, was Sinn macht

Es liegt offensichtlich in unserer Macht, selbst zu bestimmen, was unserer Existenz Sinn verleiht. Auch Mosler musste deshalb nicht seine Laufbahn aufgeben.

Es mag zwar sein, dass sein Arbeitgeber mit den eigenen Produkten sehr viel Geld verdient, aber der tiefere Sinn des Unternehmens, seine Existenzberechtigung liegt darin, vielen Menschen zu helfen, wieder gesund zu werden. Hinter jeder Zahl, die Mosler im Laufe seiner Karriere gesehen hat über Umsätze, Forschungsaufwendungen und Genehmigungsverfahren steht am Ende die Lebensqualität von tausenden von Menschen.

Die Entscheidungen von Franz Mosler haben doch große Bedeutung, er musste nur ein wenig über die Zahlen hinwegsehen und die Menschen dahinter erkennen.

Macht das Sinn für Sie? 🙂

Im Tal den Schwung der Entscheidung nutzen

© Protosom - Fotolia

„Ich bin erfolgreich, ich habe in meiner Karriere alles erreicht, was man in meinem Alter erreichen kann!“ Teilte mir ein junger Manager vor zwei Jahren mit. Trotz dieser Aussage war er zutiefst unzufrieden, weil er „sein eigenes Ding“ machen wollte. Das kann ich gut verstehen, denn das war ja auch Teil meiner Motivation, Entscheidercoach zu werden.

Wer einen Gipfel erreicht hat, wird von dort aus nicht direkt weiter nach oben gehen können. Unser Jungmanager sah das jedenfalls so. Er machte sich daher selbständig. Eine Entscheidung, die mir immer wieder meinen tiefsten Respekt verdient. Denn das ist sicher nicht der leichteste aller Wege.

Aber zurück zum (kleinen) Gipfel. Wer von dort aus startet, um einen anderen Berg zu besteigen, sollte eigentlich wissen, dass er dafür ein Tal durchqueren muss. Die Radfahrer bei der Tour de France – ob Sie nun pharmazeutisch unterstützt sind oder nicht – wissen, dass Sie den Schwung vom Abwärtsfahren nutzen können, um entweder schnell das Tal zu durchqueren oder sogar die ersten Meter des neuen Anstiegs zu bezwingen.

Bei uns erfolgsgeilenorientierten Unternehmern und Selbständigen passiert aber häufig das genaue Gegenteil.

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Rezension: Karrierebibel

Karrierebibel von Jochen MaiDie Karrierebibel von Jochen Mai hat sich auf den Umschlagdeckel geschrieben, „Definitiv alles, was Sie für Ihren beruflichen Erfolg wissen müssen“ zu liefern.

Bei einer Bibel denke ich zuerst an altes und neues Testament, zehn Gebote, Psalmen und so weiter. Das war die Bibel von gestern, die auch nach wie vor nicht abgelöst werden soll.

Der Geist ist willig, aber…

Die Karrierebibel ist eher eine enorm große Sammlung von Gedankenanstößen, die dem Leser in leicht verdaulichen Happen helfen sollen, jeden Tag über seinen Tellerrand hinauszusehen. Denn wer Karriere macht, geht ja dorthin, wo er bisher her noch nicht gewesen ist. Daher wird er Karriere nicht im Tagesgeschäft finden, aber er kann das Tagesgeschäft nutzen, um Karriere zu machen, solange er genügend Weitsicht hat.

Die Karrierebibel ist ein treuer Begleiter für jeden Tag des Jahres. Jedem Tag ist ein eigener Abschnitt gewidmet, während die Monate als Kapitel herhalten. So kann man sich im Laufe eines Jahres in die Prinzipien des erfolgreichen Karriereanfangs (Orientierung, Bewerbung, Berufseinstieg) über die eigene Talentschau, den Umgang mit Kollegen und Chef, Erfolgsdenken, Krisenmanagement bis zum Abschied (und vieles mehr) hineinlesen und daraus Anregungen für den Tag holen.

Das ist zumindest die Intention. Aber offen gesagt, so funktioniert es nicht. 😮

..das Fleisch ist schwach

Denn wenn Sie einen Abschnitt gelesen haben, dann ist er der Appetit erst richtig entfacht und dann lesen Sie auch weiter. Ich habe es selten geschafft, weniger als einen Monat am Stück zu lesen, denn ein Tag geht immer noch! Das ist auch ein Stück weit der journalistisch geschulten Schreibe des Autors geschuldet. Er schreibt spritzig und unterhaltsam aber nie wirklich flapsig.

Wer sollte die Karrierebibel lesen?

Wenn Sie gerade in eine Karriere einsteigen, wird dieses Buch sehr viele wichtige Ansätze liefern, wie Sie sich persönlich und beruflich weiterentwickeln können. So dient es als Navigationsgerät in einem noch unbekannten Ort, der Karriereleiter.

Es liegt in der Natur der Sache, dass die Themen in der Karrierebibel nur angerissen werden können. Aber danach weiß der Leser, wo er evtl. etwas vertiefen kann und worauf er achten muss. Gleichzeitig ist das Buch aber nie oberflächlich. Man merkt, dass der Autor vieles davon auch in seiner eigenen Karriere erlebt hat.

Wenn Sie schon ein reiferer Löffler sind, lesen sich die einzelnen Beiträge wie der Gang in den Weinkeller. Sie finden alte Kostbarkeiten wieder, die Sie vielleicht schon etwas aus den Augen verloren haben. Denn wer denkt schon konstant an all das Wissen, das er einmal gelesen oder gelernt hat? Das Lesen der Karrierebibel hat für mich im Zeitraffer vieles wieder an die Oberfläche geholt. 🙂 Einiges war mir auch noch nicht bekannt und hat mich dazu eingeladen, das eine oder andere Thema selbständig weiter zu verfolgen.

Gibt’s auch was zu meckern?

Natürlich kann bei einem so komplexen Thema, wie der Karriere nicht alles in einem Buch stehen. So vermisse ich z.B. Beiträge zum Mentaltraining, zu NLP, zu Trance und Hypnose oder zu Persönlichkeitsprofilen, wie DISG und ähnliche.

Da ist also noch Platz für die „Karriere-Offenbarung“. 🙂

Einstweilen sehe ich die Karrierebibel als ein sehr empfehlenswertes Buch, das mir sehr viel Freude und viele Einsichten beim Lesen vermittelt hat.

Mit dem Neuen Jahr habe ich daher auch wieder mit dem Beitrag vom ersten Januar von vorne angefangen. Leider bin ich jetzt schon wieder einige Wochen voraus… 😛