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Chapeau! Der weiß genau, was er will

Gerade lese ich bei Robert Basic, wie er sich sein ultimatives Surf-Terminal für unterwegs vorstellt. Seine Anforderungen sind naturgemäß sehr technischer Natur. Dennoch ist es ein Beispiel, wie man zuerst seinen Bedarf definiert und sich erst danach am Markt umsieht. Leider zeigt das bekannte Angebot hier noch große Lücken. Hoffentlich sieht die namenlose chinesische Firma das, die sein Gerät schon längst produziert. 🙂

siehe auch: Das Spiegelbild von the Long Tail

Die Vision im Bauch kann keiner sehen

© Liv Friis-larsen - FOTOLIAUnternehmer: „Der weiß einfach nicht, was ich von ihm erwarte!“
Coach: „Was erwarten Sie denn von ihm?“
Unternehmer: „Er soll so entscheiden, wie ich das tun würde“
Manager: „Würde ich ja gerne, aber ich weiß nicht, wie der Chef entscheiden würde“
Coach: „Was fehlt Ihnen dazu?“
Manager: „Ich kenne zwar sein Wertesystem, aber ich weiß nicht, wo das Unternehmen langfristig stehen soll“
Coach: „Gibt es denn eine unternehmerische Vision?“
Unternehmer: „Klar!“
Coach: „Wie sieht diese aus?“
Unternehmer: „Phantastisch! Aber ganz ernsthaft, ich mache das seit Jahrzehnten nach meinem Bauch, niedergeschrieben habe ich das nicht.“

Coach: „Wie kann dann Ihr Manager oder sonst ein Mitarbeiter in Ihrem Sinne entscheiden?“

Es ist nichts falsch daran, seinem Bauchgefühl zu folgen. Aber wenn Sie andere Menschen für Ihre Pläne gewinnen und begeistern, sie mitreißen wollen, dann müssen Sie Ihr Bauchgefühl für andere übersetzen, es sichtbar machen.

Was wäre die Alternative?

Kleiner Tipp für Berater

Brennglas Beratermarketing von Giso WeyandGiso Weyand ist der Coach für die Berater-Positionierung. Da ihm sein beruflicher Alltag wohl das bloggen verbietet, hat er diesen Aspekt des Web 2.0 gleich übersprungen und eine sog. Lense (Brennglas) aufgesetzt mit der er aus seiner Sicht interessante Angebote im Netz zu einem Ganzen zusammensetzt. Die Lense vereinigt neben den eigenen Werken schöne Beispiele für gelungene Beraterwebsites, Tipps und einige Pflichtlektüren, wie meinen Blog :-).

Klare Vision oder vage Zukunftsvorstellung?

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„Ich brauche eine richtig gute Entscheidung!“

Mit dieser Aussage werde ich in der einen oder anderen Form täglich konfrontiert. Daher stelle ich die sinnvollste aller Fragen:

„Was ist Ihre unternehmerische Vision, wo wollen Sie denn hin?“

Es gibt auf diese Frage nur zwei Reaktionen:

  1. Der Eine breitet seinen unternehmerischen Traum aus, den er derzeit realisiert und freut sich, mit mir darüber zu sprechen.
  2. Der Andere fühlt sich unvermittelt in der Prüfungssituation und druckst unvorbereitet herum, erzählt etwas von Umsatzzahlen und anderen betriebswirtschaftlichen Größen, die er gerne erreichen würde.

Im ersten Fall ist es ganz einfach, denn der Mann (oder die Frau) weiß ja, was Sie will. Im zweiten Fall beginnt auch für mich keine einfache Zeit. Denn der Entscheider sieht sich nicht in der Lage, eine tragende Vision aufzubauen. Er möchte in seinen Entscheidungen nur nichts verbocken. Das Thema unternehmerische Vision steht bei ihm gar nicht auf der Tagesordnung.

Viele tun sich damit sehr schwer. Denn wir leben ja in einer Zeit, in der sich so viel ändert. 😯

Nur weil sich ständig etwas ändert, heißt das lange noch nicht, dass wir keine klare Zielvorstellung haben sollen.

„Change is automatic, progress is not!“ Tony Robbins

Unternehmer sind Gestalter, wie wollen wir gestalten, wenn wir nicht wissen, was dabei herauskommen soll? Meine Leser wissen bereits, dass ich in diesem Zusammenhang gerne empfehle, eine (innere) Sandburg zu bauen.

Bereits als Dreijähriger waren wir in der Lage, im Sandkasten unsere persönliche Burg zu bauen. Was am Anfang als bloßer Hügel begann, hat sich dann im Laufe des Spiels immer mehr unseren immer klareren Vorstellungen und Anforderungen angepasst. Genau so eine Sandburg brauchen wir heute in Form unserer unternehmerischen Vision. Wir bauen Sie nicht in Stein und nichts ist für die Ewigkeit.

Im Gegenteil, im Laufe unserer Fortschritte auf unser Ziel wird uns Vieles klarer und wir verändern es, weil wir uns verändern. Das ist normal. Für den einen oder anderen kommt es zu einem Bruch und er stellt fest, dass er seine Sandburg an der falschen Stelle gebaut hat. Dann nimmt er seinen Sand und baut sie an der richtigen Stelle wieder auf. Das ist ganz einfach.

Brutal dagegen die Auswirkungen, wenn ich mich nicht traue, eine klare Zukunftsvision zu bilden, weil sich ja alles ändert. Wie viele Fehlentscheidungen kann ein Mensch ertragen? Wie viel Unsicherheit in sich einschließen?

Wir haben die Wahl! Treffen wir die richtige Entscheidung!

Mehr zum Thema:

JobBlog: Karrierekiller

Excellence-Blog: Tarzan im Dschungel der Entscheidungen oder König der Methoden?
Excellence-Blog: Der Alleskönner – der große Fluch
Excellence-Blog: Visionslos entscheiden?

Unternehmer haben Ihren eigenen Kopf

© James Steidl - FOTOLIAIch komme gerade aus einem Business Club Meeting.

Da kam die Sprache auf die Umsetzung von Entscheidungen. Ein Gast meinte, dass dies eigentlich kein Thema ist, wenn der Unternehmer seine Mitarbeiter achtet und ihnen den Sinn am Ganzen vermittelt. Nach dem Motto: Wir sitzen alle in einem Boot. Mit dieser Einstellung beteiligt der Unternehmer seine Mitarbeiter an den Entscheidungsprozessen. So komme es ganz natürlich zum Zug an einem Strang. Entscheidungen würden alle gemeinsam mit voller Kraft umsetzen.

Ich glaube das auch. Ich habe allerdings auch die Erfahrung mit einer großen Anzahl von Unternehmern gemacht. Die meisten Unternehmer hatten Ihr Unternehmen eigenhändig aufgebaut und sind dabei hohe private Risiken eingegangen.

Sie sind stolz darauf, was Sie erreicht haben, weil Sie auch wissen, dass dafür eine ganz bestimmte Lebenseinstellung vorhanden sein muss, die den meisten Angestellten abgeht. Arbeitszeiten von 7:00 Uhr bis 22:00 Uhr sind für viele Unternehmer normal.
Gleichzeitig beklagen viele, dass ihre Mitarbeiter nicht den richtigen „unternehmerischen Biss“ haben.

Da fällt es natürlich sehr schwer, den Mitarbeitern die gleiche Achtung entgegen zu bringen, wie das gegenüber einem erfolgreichen Unternehmerkollegen der Fall wäre. Ein Unternehmer ging sogar so weit, von „allgemeiner Faulheit und Dummheit“ zu sprechen. (Vielleicht werde ich Ihm mal die Adresse von Herrn Widmer zustecken 🙂 , damit es demnächst besser mit der Personalauswahl klappt.)
Wie kann ich diesen Unternehmern dabei helfen, trotzdem Entscheidungen so zu treffen, dass die Umsetzung mit der größtmöglichen Unterstützung erfolgt?

Was immer funktioniert, ist eine klare Abschätzung der eigenen Interessen.

Wenn ich als Unternehmer eine Entscheidung umsetze, dann verfolge ich damit immer ein bestimmtes Ziel. Jede Entscheidung schafft Betroffene und Beteiligte. Damit es mit der Umsetzung klappt, muss ich als Unternehmer dafür sorgen, dass es mehr Beteiligte als Betroffene gibt. Andernfalls kann ich mein Ziel vergessen. 😯

Daher berücksichtige ich die Interessen meiner Mitarbeiter in meinen Entscheidungen, auch wenn sie ja alle „nur“ eine Angestelltenmentalität haben 😉

Der andere Weg, die Lebensvorstellungen des Unternehmers auf den Kopf zu stellen, halte ich offen gesagt für verwegen. Denn dazu müßte dieser sich grundsätzlich ändern wollen und welcher ansonsten erfolgreiche Unternehmer möchte das schon?

Noch einmal Regeln

Sven Lehmann schreibt in seinem Blog:

Es gehört schon gehörig Mut dazu, wenn man erkennt, dass Regeln (für einen selbst) nicht sinnvoll sind, diese dann zu missachten! Gegen den Strom zu schwimmen war schon immer schwer. Manchmal scheitert man auch damit, manchmal aber setzt man eine bahnbrechende Entwicklung in Gang. Problematisch ist es mit dem Regeln-Brechen dann, wenn es zum Nachteil und auf Kosten von anderen geschieht!

Dem kann ich nur zustimmen!

Mehr dazu unter

Halten Sie sich bitte nicht an die Regeln

Beitrag im Lapidarium

Die Neuauflage hier im Excellence-Blog

Regeln oder Nicht?

Ich schreibe gerade meinen letzten Beitrag und da kommt ein interessanter Beitrag von Rolf Langhoff im Lapidarium zum meinem Artikel „Halten Sie sich bitte nicht an die Regeln“

Schauen Sie sich die guten Unternehmer in unserem Land an. Keiner von Ihnen hält sich an “die Regeln”. Regeln sind für Angestellte, Unternehmer müssen neue Wege gehen und die haben nichts mit Regeln zu tun

Fundstelle: unternehmer-excellence

Der ist nicht neu,
wird nur immer wieder neu entdeckt und interpretiert.

Und immer wieder die Frage ob es so gut ist daß er immer wieder paßt.

Ich denke, es kommt darauf an, wie weit wir das Wort Regeln fassen. Wir als Unternehmer sollten nicht so sehr darauf achten, was andere gut oder schlecht finden könnten. Allerdings kann es natürlich nicht sein, dass wir dabei zu illegalen Mitteln greifen. Ein Beispiel, wie es wohl nicht geht: Eintreiben von Forderungen via Moskau Inkasso.

Ein positiven Beispiel dagegen Fred Smith, der Gründer von Federal Express. Als er seine Idee für ein Overnight Parcel Service im Rahmen einer Studienarbeit in Harvard entwickelte, meinten seine Professoren, die Idee sei einfach absurd. Kein Mensch würde jemals Geld für so einen Service bezahlen, wenn er doch immer noch die US Mail nutzen könne.

Was denken Sie?

Wenn alle an einem Strang ziehen…

Wenn alle an einem Strang ziehen, dann ist das meistens etwas Gutes. Ist das Ganze als Wettbewerb ausgelegt, dann nennt sich das Tauziehen und die größere und/oder stärkere Mannschaft gewinnt.

Viele Unternehmer wundern sich, dass sie von ihren Mitarbeitern nicht unterstützt werden und es häufig zum Machtkampf ausartet, wenn sie ihre Pläne umsetzen wollen.

Wie eigentlich immer, wenn starker Widerstand entsteht, kann das an der hohen Zahl der Betroffenen (Mitarbeiter) und der geringen Zahl der Beteiligten (nur der Unternehmer?) liegen.

Wer dieses Blog von Anfang an verfolgt hat, weiß dass ich an dieser Stelle gerne über das Einbinden der Interessen der (noch) Betroffenen schreibe. Aber es gibt natürlich auch andere Aspekte, die ebenfalls zuverlässig den Widerstand der Mitarbeiter hervorrufen.

Jo (von Jo’s Jobwelt) schreibt:

„Brad Gilbreath, Verhaltensforscher von der Indiana University in Fort Wayne: „Unsere Chefs sind die wichtigsten Bezugspersonen in unserem professionellen und auch in unserem Privatleben. Aber oftmals nicht aus den Gründen, die wir für offensichtlich halten.“ So könne eine Führungskraft das seelische Befinden der gesamten Belegschaft negativ beeinflussen.

Bestätigt wird die These durch eine Gallup-Studie, die er im Fachjournal „Work and Stress“ veröffentlichte. der Forscher befragte dazu über 1000 Angestellte aus unterschiedlichen Berufen nach ihren Vorgesetzten. Ergebnis: Über die Hälfte der Befragten wurden von den schlechten Stimmungen des Arbeitgebers auch privat negativ beeinflusst. Jeder zweite Befragte gab sogar zu, ein gestörtes Verhältnis zum Chef zu haben. Der ist sogar einer der häufigsten Gründe, warum Mitarbeiter ihren Hut nehmen und kündigen. Laut „Psychology Today“ übertrumpft der Chefzwist noch alle anderen Kündigungsgründe wie mangelndes Gehalt, Überstunden und tägliche Aufgaben.“

Ein Unternehmer hat mehr als jeder „normale“ Manager die Funktion eines Visionärs und eines Motivators. Etwas Mitreißendes sollte von ihm ausgehen. Wenn die Dinge nicht zum besten stehen, ist Sachlichkeit gefragt und wenn sie gut laufen Emotionalität. Von schlechter Stimmung sind im Zweifelsfall alle Betroffen, nach Interessensunterschieden muss man da nicht mehr groß fragen. Genauso sind an einer guten Kultur im Unternehmen auch alle beteiligt. Vielleicht ist an diesem generellen Ansatzpunkt vordringlich anszusetzen, bevor es darum geht in Einzelmaßnahmen einen Interessenausgleich zu schaffen?
Ich weiß, dass Sie anderes von mir gewohnt sind (wo ist der Mann mit den Unternehmerwerkzeugen?). Aber dies ist auch Teil der widerstandsfreien Umsetzung von Entscheidungen.

Mal Wieder: Widerstände vermeiden

Eine Großwäscherei erweitert sein Produktportfolio und bietet Geschäftskunden jetzt auch die Waren an, die sie im Regelfall nur reinigt. Trotz erheblicher Anstrengungen, wird das Angebot nicht angenommen. Grundsätzlich kauft die Kundschaft die Overalls und Kittel, aber nicht bei der Wäscherei.

Warum ist das so?

Mit der Erweiterung seines Portfolios hat der Unternehmer gegenüber seinen Kunden Fakten geschaffen. Auch wenn es ihm zunächst nicht so scheint, sind diese Betroffene seiner Entscheidung. Wann immer sein Vertrieb beim Kunden das Thema anspricht, muss dieser abwiegeln.

Es ist möglich, dass die Kunden mit bestimmten Aspekten der Dienstleistung nicht zufrieden sind und auch daher betroffen sind.

Der beste Weg, hier für ein besseres gegenseitiges Verständnis zu sorgen ist eine Kundenbefragung. Zum einen mit dem Thema, was der Kunde an der Dienstleistung verbessert sehen würde und zum anderen, welches zusätzliche Angebot er gerne bei der Wäscherei einkaufen würde.

Wenn die Befragung dann auch zu für den Kunden direkt spürbaren Veränderungen führt, hat es der Unternehmer geschafft, ursprünglich nur Betroffene zu Beteiligten zu machen.