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Bedarflos glücklich

Steve JobsAls Apple vor zwei Jahren sein iPad vorstellte, fragte sich die halbe Welt: wozu? Die andere Hälfte war begeistert. Apple schuf damit einen neuen Markt, der inzwischen traditionellen Laptop-Herstellern wie Dell und Hewlett Packard das Wasser abgräbt. Das Segment der Netbooks ist inzwischen sogar vollständig verschwunden.

Auch wenn seine Nutzer anfangs nicht wussten, was sie mit ihm anfangen wollten, hat sich das iPad inzwischen auf den Sofas der Republik breit gemacht.

Viele Computer-Analphabeten der älteren Generation haben über das kleine Elektroniktäfelchen Anschluss ans Internet gefunden.

Meine Mutter schreibt mir heute ganz selbstverständlich Emails, liest meine Blogbeiträge und schaut sich die Videos meiner Auftritte auf Youtube an.

Allein für diese Leistung bin ich dem verstorbenen Steve Jobs und Apple dankbar. Ich selbst habe mir kein iPad gekauft. Denn ich brauche es nicht.

Und an dieser Stelle wird es merkwürdig. Denn nicht wenige iPad-Fans in meiner Umgebung sind der Meinung, dass ich unbedingt dieses einfach zu bedienende Universalgenie brauche. Ihr Argument: »Wie willst Du wissen, ob Du es nicht doch brauchst? Das weißt Du doch erst, wenn Du es hast

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Verstand allein zu Hause

Rotes Kreuz»Der Verstand ist eine Waffe …« Dieses Zitat von Bernard Bolzano möchte man heute gerne mit »… und ist selten von Vernunft begleitet« ergänzen.

Ich beschäftige mich seit Jahren mit Gehirnforschung und Ver­hal­tenspsychologie. Spannend, welche Abkürzungen unser Ge­hirn nimmt, um im Alltag so schnell wie möglich zu reagie­ren.

Nicht selten stellen wir fest, dass diese Schnellschüsse oft nicht ver­nünftig sind. Dem möchte man mit Karl Popper antworten: »Wenn ein Verhalten langfristig beobachtbar ist, muss es rational sein« (rationale Rekonstruktion).

Überleben ist vernünftig

Die ultimative Vernunft ist unser Überleben. Daher kann ich diesen Satz weiterhin gut unterschreiben. In den letzten 300 Jahren hat der Mensch sich eine selbstgeschaffene Umgebung geschaffen, in der es viel seltener um Leben und Tod geht als in den letzten 20.000 Jahren zuvor.

Vielleicht wird unser Gehirn sich mit der Zeit daran anpassen. Dann müssen sich einige Überzeugungskünstler und Marketinggenies etwas Neues einfallen lassen. Doch bis dahin ist es noch ein langer Weg.

Der gemeinsame Nenner

Eine Sache finde ich allerdings sehr spannend.

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