Beiträge

Unsere Welt ist was wir daraus machen

image Wir allein bestimmen, wie wir unsere Umwelt wahrnehmen. Das beeinflusst unsere Entscheidungen und was wir damit erreichen.

“Nein, wir können das nicht heute entscheiden. Wir müssen uns das überlegen. Dürfen wir Ihnen kommende Woche Bescheid geben?” So ein Kunde zum Unternehmer Friedrich Kampfmann*.

Kampfmann hat Angst davor, zurückgewiesen zu werden. Sein Geschäft ist sein Ein und Alles, nachdem ihn seine Frau mitsamt Kindern verlassen hat.

“Ja, ich verstehe schon. Hören Sie, wenn Sie nicht mit mir zusammenarbeiten wollen, dann ist das Ihr Problem. Ich habe Ihnen das beste Angebot gemacht, das möglich ist. Ehrlich gesagt, macht mich das ziemlich sauer!”

Überflüssig zu sagen, dass der Kunde sich danach nicht mehr gemeldet hat.

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Tanz mit der Leiche im Keller

image Jahrelang hat Gerd Becker im Konkurrenzkampf mit seinem größeren Konkurrenten gestanden. Heute ist sein ehemalige Widersacher Max Witzel sein Schwiegervater. Becker leitet inzwischen die gemeinsame Firma nach der privaten und geschäftlichen Fusion.

Oft hatte er sich gefragt, was sein heutiger Schwiegervater wohl anders gemacht hat, wenn der ihm wieder einen Auftrag vor der Nase weggeschnappt hatte. Die Auftragsflaute im vergangenen Jahr gab Becker Zeit, die alten Akten zu studieren.

Ein Schocker

Was er dort zwischen den Zeilen las, ließ ihm den Atem stocken und die Haare zu Berge stehen. Der Grund, warum sein Schwiegervater so oft siegreich aus den Bietergefechten hervorging war ganz einfach.

Der Alte “schmierte” die Entscheider auf der Kundenseite. So spendierte er ein Workshop-Meeting auf Gran Canaria, organisierte eine Wandertour in den Alpen oder lud seine Kunden zu einer Safari nach Afrika ein.

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Feedback – Danke statt Blues

image Wollen wir voran kommen, brauchen wir das Feedback anderer Menschen. Denn gerade der Part “Unterstützung schaffen” entscheidet häufig über Erfolg oder Misserfolg der Umsetzung unserer Entscheidungen.

Allerdings geht beim Feedback oft einiges schief. Vielen von uns ist es schon passiert, dass wir eine ehrliche Rückmeldung geben wollten. Doch kaum haben wir etwas Kritisches angemerkt, beginnt der Rechtfertigungsblues.

Die Kernaussage: Wir haben etwas falsch verstanden oder kennen die Hintergründe nicht. Unserem Gegenüber geht es also gar nicht um sein eigenes Handeln, sondern um unseren Eindruck über ihn. Letzteren möchte er durch seine Rechtfertigungen verändern.

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Keine Vision? So entscheiden Sie trotzdem

© Maceo - Fotolia.com

Entscheidungen sind richtungsgetriebenes Handeln. Das lesen wir in diesem Blog immer wieder. Der Umkehrschluss: Ich muss wissen wo ich hin will, wenn ich eine gute Entscheidung treffen will.

Vorgestern hatte ich einen Anrufer, dem seine Vision noch fehlt. Er weiß nicht, wo er in zehn Jahren stehen wird. Gleichzeitig muss er bis Ende der Woche über ein neues Jobangebot entscheiden.

“Für die eigene Vision habe ich jetzt nicht genügend Zeit. Was mache ich jetzt? Haben Sie einen Tipp, wie jemand ohne Vision entscheiden sollte?”

Gestaltungsspielräume

Wir haben in diesem Fall einige Möglichkeiten unsere Entscheidung zu treffen. Dabei sollten wir allerdings auf eines achten: wer noch keine Vision hat, wird in der Zukunft große Gestaltungsspielräume brauchen, sobald er weiß, wo er herauskommen möchte.

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Gewissensentscheidung

Ein Leser meines aktuellen Buches “Die Entscheider-Bibel” schreibt mir: “… Eine Frage blieb mir jedoch bei der Lektüre noch offen: Ich höre häufig von Gewissensentscheidungen. Darüber habe ich jetzt nichts gelesen – oder habe ich da etwas überlesen?”

Fotolia_10285498_S_Maßstab Gewissensentscheidungen führen uns in der Regel in ein Dilemma. Vielleicht sind Sie ihrem persönlichen Traum, an dessen Verwirklichung Sie schon viele Jahre arbeiten sehr nahe gekommen. Denn Ihr Chef ist in einen Bestechungsskandal verwirklicht. Der Mehrheitsgesellschafter hat Sie wissen lassen, dass Sie die logische Nachfolge sind. Durch Zufall finden Sie einen Beweis, dass Ihr Chef weder von der Bestechung wissen konnte, geschweige denn daran beteiligt war.

Auf der einen Seite ist das DIE Chance. Sie müssen lediglich warten und den Beweis erst dann “finden”, wenn Sie bereits den Platz Ihres Chefs eingenommen haben. Er würde Ihnen sogar dankbar sein, dass Sie seinen Namen reinwaschen. Gleichzeitig hätten Sie die Traumposition, auf die Sie seit Jahren scharf sind. Weiterlesen

Mein Autorenexemplar: Die Entscheider-Bibel

Die Entscheider-Bibel Im Leben eines Autoren gibt es so einige Highlights. Unübertroffen ist jedoch der Moment, wenn man das eigene Werk erstmals in den Händen halten kann. 🙂

Offiziell erscheint die Entscheider-Bibel erst am 5. März. Aber ich habe mein Vorabexemplar bereits heute mit der Post bekommen. Der Verlag hat keine Kosten und Mühen gescheut und dem Cover eine Goldfolie spendiert, sowie ein sog. Kapitelbändchen in rot.

Mein Lektor Martin Janik wird nicht müde zu betonen, dass ich ein ausgesprochen hochwertiges Buch mit einem großen Lesernutzen geschaffen habe. Da wollte sich der Verlag dann wohl auch nicht lumpen lassen. 🙂

Die Entscheider-Bibel  Rückseite Mich jedenfalls freut es. Man möchte das Buch direkt in die Hand nehmen. Es hat eine geradezu magische Anziehungskraft. Ein Hoch auf den Carl Hanser Verlag! Als Autor kann ich nur mein Bestes geben, dass der Inhalt überzeugt, aber das Cover schafft im Buchladen oft erst das Interesse.

Na? Wollen Sie nicht auch so ein schönes Buch in den Händen halten? 🙂

Weitere Beiträge zur Entscheider-Bibel:

Ein kleiner Appetizer für das Frühjahr!

Sein oder nichts sein? Das ist die Frage für Schaeffler

Als im Sommer vergangenen Jahres die Bombe platzte, schien es der Coup des Jahrhunderts zu sein. Die Schaeffler-Gruppe – David – kauft den Goliath Conti. Schnell waren die Parallelen gezogen zu einem anderen kleinen Familienunternehmen, dass die ganz großen Trümpfe einer Übernahme bei VW spielt: PORSCHE unter seinem genialen Chef Wendelin Wiedeking.

Was war der Unterschied?

Aber Maria-Elisabeth Schaeffler und ihr Sohn Georg sind nicht die Porsche Familie und Jürgen Geißinger ist vermutlich auch kein geeigneter Vergleich für den PORSCHE Macher.

Trotzdem darf die Frage gestattet sein, was die beiden Übernahmen unterscheidet. Weiterlesen

Johanna von Darmstadt

Eigentlich wollte ich diese Woche nicht mehr über das politische Schauspiel hier in Hessen schreiben. Aber die Realität holt uns meist schneller ein als gedacht. Denn die Entscheidung von Dagmar Metzger ist durchaus einer Analyse wert. Die hessische Landtagsabgeordnete aus Darmstadt wird Andrea Y. aus Gewissensgründen bei einer Ministerpräsidentenwahl am 5.4.2008 die Stimme versagen.

Der Spiegel hat die Person Metzger näher beleuchtet und kommt zu dem Ergebnis, dass es vor allen Dingen ihre Beharrlichkeit ist, die sie auszeichnet.

Für den Entscheidercoach ist das natürlich ein bisschen wenig. Gehen wir daher eine Ebene tiefer. Mit ihrer Entscheidung hat sie ganz sicher nicht nur zahlreichen Genossen in Hessen vor den Kopf geschlagen, sondern auch dem Bundesvorsitzenden der Partei gegen die Bettpfanne getreten. 😯 Beschönigend könnte man meinen, dass Sie sich damit wohl keine Freunde gemacht hat.

Die Art und Weise, wie Sie damit heute in der Öffentlichkeit umgegangen ist, begründete Sie damit, nicht einen weiteren „Fall Heide Simonis“ schaffen zu wollen. Ihrer sei „eindeutig der schwerere Weg“. 

Ohne Zweifel gibt es in der SPD-Fraktion noch weitere Abgeordnete, die sich mit Ypsilantis Entscheidung unwohl gefühlt haben, allen voran Jürgen Walter. Der nun durfte nicht zum Königsmörder werden, weil er selbst Aspirant auf den Thron war und vielleicht auch wieder ist. 😎

Da trifft es sich gut, dass eine so integere Persönlichkeit, wie Dagmar Metzger auch einmal den schwierigen Weg gehen kann, oder? 😮

Hat Sie sich damit in der SPD isoliert oder für größere Aufgaben empfohlen? Bei den Wählern wird Frau Metzger vermutlich nicht wegen des Inhalts Ihrer Entscheidung, aber wegen ihrer Unabhängigkeit hochgejubelt werden.  Hessen hat ab jetzt seine eigene „Johanna von Darmstadt“.

Sollte es zu Neuwahlen kommen, wird Sie wohl die einzige Abgeordnete sein, die nicht vom Wähler bestraft wird. Manchmal ist es eben von Vorteil, Entscheidungen nach den eigenen Werten treffen zu können.

Meinung: Steuerschauspiel

© Andrew Doran - FOTOLIATolle Sache! Die Steuerfander des BND sollen die Bankdaten von angeblich weit über tausend deutschen Steuerhinterziehern in Liechtenstein von einem Bankenerpresser gekauft haben. Das Ganze zum absoluten Schnäppchenpreis von 4,3 Millionen EURO. Angsichts von zu erwartenden 400 Millionen Mehreinnahmen bezeichnet das der eine oder andere Politiker der GroKo für vertretbar. Weiterlesen

Auf der Suche nach entscheidenden Sinn

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„Egal was ich jetzt tue, es ist eigentlich ohne Bedeutung. Früher war ich ab und an zufrieden, wenn ich mal eine Beförderung oder eine Gehaltserhöhung bekommen habe. Aber das war auch nur immer für den Moment gut.“ So Franz Mosler* (Name geändert), ein Abteilungsleiter in einem Pharmakonzern.

Entscheidungen müssen für uns Sinn machen

Entscheidungen sind richtungsgetriebenes Handeln. Der Punkt an dem wir uns jetzt gerade befinden ist letztlich auf unsere Entscheidungen zurückzuführen. 

Natürlich wird keiner am Anfang seiner Karriere festlegen können, welche Ereignisse stattfinden und wo er zu einem bestimmten Zeitpunkt sein wird. Kontrolle ist immer eine Illusion.

Aber ich glaube, darauf kommt es bei Mosler nicht wirklich an. Denn nach seiner eigenen Aussage wäre er mit einer bessere Position oder mehr Einkommen keinen Deut glücklicher. Es hat ihm eine Zeit lang viel gegeben, total in seiner Arbeit aufzugehen. Aber irgendwann hat er festgestellt, dass ihm etwas wichtiges fehlt: Der Sinn im Leben.

Das geht vielen So. Durch die starke Regulierung von Lebensläufen, wie wir sie heute kennen mit Schule, Studium, Auslandspraktika und Einstieg in eine Managementlaufbahn glauben wir, automatisch das Richtige zu tun, nur weil es mehr oder weniger so vorgegeben ist.

Es gibt zwar den einen oder anderen Aussteiger, aber das sind dann eher bedauernswerte Randerscheinungen. Bis zu dem Moment, da wir realisieren, dass es ohne Sinn nicht geht.

Sinn ist überlebenswichtig

Das hat schon im letzten Jahrhundert der Wiener Psychater Viktor E. Frankl herausgefunden. Seine Theorien musste er auf die schlimmste vorstellbare Weise in der Praxis nachweisen. Denn er überlebte die Vernichtungsmaschinerie der Nazi-KZs nur, weil er für sich einen Sinn darin sah weiterzuleben, um eines Tages anderen Menschen von diesem Unrecht berichten zu können. Im Gegensatz zu vielen anderen konnte er deshalb überleben.

Wir bestimmen selbst, was Sinn macht

Es liegt offensichtlich in unserer Macht, selbst zu bestimmen, was unserer Existenz Sinn verleiht. Auch Mosler musste deshalb nicht seine Laufbahn aufgeben.

Es mag zwar sein, dass sein Arbeitgeber mit den eigenen Produkten sehr viel Geld verdient, aber der tiefere Sinn des Unternehmens, seine Existenzberechtigung liegt darin, vielen Menschen zu helfen, wieder gesund zu werden. Hinter jeder Zahl, die Mosler im Laufe seiner Karriere gesehen hat über Umsätze, Forschungsaufwendungen und Genehmigungsverfahren steht am Ende die Lebensqualität von tausenden von Menschen.

Die Entscheidungen von Franz Mosler haben doch große Bedeutung, er musste nur ein wenig über die Zahlen hinwegsehen und die Menschen dahinter erkennen.

Macht das Sinn für Sie? 🙂