Verschwendete Begabung

Kennen Sie das auch? Sie haben einen begabten Kollegen oder Freund. Wenn Sie eine gute Idee, eine schnelle Lösung brauchen oder einen genialen Redner. Sie wählen seine Nummer und sie haben ihn. Doch das Schlüsselwort ist hier »begabt«. Denn viele dieser Talente bekommen ihre Fähigkeiten nicht auf die Straße.

Versagen ohne Grund

Der eine ist zu ängstlich, der nächste traut sich nichts zu, wieder ein anderer kann keinen Konflikt ertragen oder ist nicht tolerant genug, eine gegensätzliche Meinung stehen zu lassen.

Das alles sind echte Erfolgskiller. Da muss jemandes Begabung schon außergewöhnlich sein, dass die Umwelt seine Fehler toleriert. Solche Entscheider erleben häufig extrem geringe Gestaltungspielräume.

Ich nenne so etwas einen Engpass. Bei der Angst ist es nachvollziehbar. Jeder von uns hatte schon einmal Angst und konnte unter ihrem Einfluss nicht so gut funktionieren, wie in einem Zu­stand unerschütterlichen Selbstvertrauens.

Wer Konflikten aus dem Weg geht, wird schnell zum Schuhabtreter der Nation und wer jede andere Meinung verfolgt und unterdrückt, hat mehr Feinde als er zählen könnte.

Warten auf den Frühling

Diese Erfolgskiller sind »Engpässe«. Denn nimmt man sie aus dem Spiel, dann blüht unsere Erfolgsbilanz plötzlich auf, als würde nach einem langen und schneereichen Winter der Frühling ausbrechen.

Ein Selbstversuch

Bevor ich hier ein Beispiel nach dem anderen vom Leder lasse, sollten wir stattdessen einen Selbstversuch starten.

Alles was wir dazu brauchen ist ein Zettel. Ganz oben schreiben wie auf, wie wir durch den Tag gingen, wenn wir den Engpass nicht hätten. In welchen Situationen würden wir anders handeln als bisher? Wie sähe unser »perfektes« Handeln aus?

Darunter und auf der Rückseite malen wir insgesamt sieben Kästchen für sieben Tage. Dort schreiben wir in den kommenden sieben Tagen auf, wann es uns bewusst gelungen ist, dem Engpass zu trotzen und wir schreiben auch auf, wann es uns nicht gelungen ist.

Wichtig ist nur, dass wir den Zettel und einen Stift ständig bei uns haben. Nach sieben Tagen ziehen wir Bilanz. Was hat sich verän­dert? Was hat sich nicht verändert? Was war gut?

Meine Prognose: Unser Bewusster Umgang mit dem Engpass hat ihn weniger häufig aufkommen lassen. Automatismen sind schwer abzu­stellen. Daher brauchen wir auch nicht zu erwarten, dass wir nach ei­ner Woche unseren Engpass los sind.

Engpässe lassen sich auflösen

Das Experiment zeigt uns aber, dass wir unsere Engpässe durch be­wuss­tes Leben zurückdrängen können. Nach ca. einem halben Jahr tritt er nur noch in Ausnahmefällen auf.

Griff an die Nase

Einen Engpass hat eine breite Mehrheit der Bevölkerung gemeinsam. Die meisten von uns wissen nicht, wie ihre weiter entfernte Zukunft aussehen soll und selbst wenn wir uns Ziele aufgeschrieben haben, verstauben sie irgendwo, ohne das wir sie täglich beachten würden. 😮

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