Zuverlässigkeit ist unbezahlbar

image “Tut mir Leid. Aber ich werde doch nicht bei Ihnen kaufen. So sehr ich mich auf unsere Zusammenarbeit gefreut habe, so sehr weiß ich auch, dass es unsinnig wäre, weiter fort zu fahren.”

“Aber das können Sie doch nicht machen. Wir haben doch schon so viel investiert.”

“Bisher gibt es keinen gültigen Vertrag. Wenn Sie da etwas investiert haben, ist das Ihr Problem.”

Wahnsinn ohne Methode

Mit unseren Entscheidungen können wir andere in den Wahnsinn treiben. Insbesondere dann, wenn wir wir uns häufig um ent­schei­den.

Der falsche Weg

Auf Verständnis hoffen können wir allerdings, wenn sich der einge­schla­gene Weg als nicht zielführend herausstellt.

Denn wir sind oft auf den Rat von Fachleuten angewiesen. Haben wir vorher gut kommuniziert, was wir erreichen wollen, sollten sie uns dabei unterstützen, die richtige Wahl zu treffen.

Müssen wir unsere Entscheidung kurze Zeit später neu treffen, dann wurden wir voraussichtlich nicht gut beraten.

Das falsche Ziel

Anders liegt der Fall allerdings, wenn wir unser Ziel ändern.

“Ich habe mich dazu entschlossen, die Firma zu verkaufen. Ich habe nicht vor, bis zu meinem Lebensende zu schuften, ohne zu wissen wofür.”

“Letzte Woche wollten Sie noch nichts zwischen sich und ihren Traum von der unabhängigen X GmbH kommen lassen.”

“Ja“! Das war letzte Woche. Aber da lag ich falsch.”

Wankelmut und die Folgen

Wankelmut dieser Art, kostet uns zukünftige Unterstützung. Je häufiger wir uns neu entscheiden, desto unsicherer wird unsere Umgebung, wie ernst unsere Entscheidungen zu nehmen sind. Wir müssen dann regelmäßig über längere Zeiträume nachweisen, dass wir dabei bleiben.

Damit wird es schwierig, unsere Entscheidungen schnell umzusetzen, wenn wir dabei auf die Kooperation und Unterstützung Außenste­hen­der angewiesen sind.

So wirkungsvoll es ist, potentielle Unterstützer über unsere lang­fris­ti­ge Vision ins Bild zu setzen, so schädlich wirkt es sich aus, wenn unsere Vision genauso haltbar ist wie eine Kreidezeichnung in der Fußgängerzone.

Wir sprechen dann gerne von wankelmütigen Entscheidern oder sogar von unsicheren Kantonisten. Beides meint eigentlich nur, dass wir uns auf sie nicht verlassen können.

Zuverlässigkeit

Zuverlässigkeit ist allerdings ein Wert, den wir pflegen müssen. Sie ist die Haupt-Währung wenn es darum geht, schnell und entschlos­sen zu handeln.

Sollen wir Entscheidungen, die sich im Nachhinein als falsch erweisen nicht korrigieren, nur um unsere Zuverlässigkeit nicht aufs Spiel zu setzen?

Wegkorrektur oder neue Vision?

Ja und nein. Bevor wir handeln, sollten wir uns genau ansehen, wer von der neuen Entscheidung wie betroffen ist. Es ist sinnvoll, aus­zu­lo­ten, wie die Betroffenen eine Korrektur empfinden würden.

Denn oft sehen andere ja auch, dass wir uns auf dem falschen Weg befinden, trauen sich aber nicht, uns reinen Wein einzuschenken. In dem Fall sind sie oft heilfroh, wenn wir aktiv umsteuern.

Hin und wieder befindet sich der Entscheider selbst in einer Umbruch-Situation. Er erkennt vielleicht, dass er bisher kein klares Bild seiner Zukunft hatte. Entwickelt er dann eine für ihn passende Vision seiner Zukunft, zieht das unmittelbar Kurskorrekturen nach sich.

Gut prüfen

Machen wir das einmal, ist es nachvollziehbar. Ein zweites Mal lässt es sich auch noch tolerieren, aber ab dem dritten Mal verspielen wir unsere Glaubwürdigkeit.

Unsere Vision sollte uns daher nicht nur mitreißen. Wir sollten sie auf Herz und Nieren testen, ob sie tatsächlich unsere innersten Bedürfnisse widerspiegelt. Bevor wie sie voller Stolz unserer Umge­bung mitteilen. Denn zurücknehmen können wir sie nicht mehr.

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