Gute Gründe liefern keine Resultate

image Laut Hirnforschung treffen wir pro Tag rund 20.000 Entscheidungen. Der Mensch ist also eine wahre Ent­schei­dungs­ma­schi­ne. Unser Bewusstsein wäre von so vielen Entscheidungen überfordert. Daher neh­men wir die meisten davon nicht be­wusst war.

Unbewusste Entscheidungen sind in der Re­gel konditioniert. Davon haben wir schon gehört. Meistens wenn es um ne­ga­ti­ve Verhaltensweisen geht, wie et­was nicht tun zu können oder plötzliche, un­er­klär­li­che Reizbarkeit. Sehen wir, wie ne­ga­tiv Konditionierungen wirken können, fragen wir uns vielleicht, wa­rum die Natur uns damit belastet.

Was soll der Sinn davon sein?

Gutes und schlechtes Verhalten

Konditionierungen sind nichts anderes als in der Vergangenheit von uns festgelegte Wenn-Dann-Programmierungen. Also, wenn kein Auto kommt, können wir die Straße überqueren. Wenn es uns schlecht geht, dann essen wir eine Tafel Schokolade. Dann geht es uns wieder gut.

Autofahrer danken es uns, wenn wir nicht direkt in ihren Fahrweg lau­fen. Was aber als Kind aufgrund der ganzen Bewegung kein Problem ist, führt uns als Erwachsene im Computerzeitalter zu ungeahnten Konfektionsmaßen. Die Schokokonditionierung könnte also negativ sein.

Jeder Mensch hat Tausende solcher bereits getroffener Ent­schei­dun­gen abgespeichert. Die Mehrzahl davon ist hilfreich. Manche davon lassen uns allerdings an uns selbst zweifeln.

Wider besseres Wissen

So haben wir uns vielleicht selbständig gemacht, weil wir die Freiheit schätzen, unser Leben selbst in der Hand zu haben.

Gleichzeitig können wir uns aber nicht überwinden, uns selbst zu verkaufen. Denn unsere Eltern haben uns immer eingebläut, dass wir bitteschön bescheiden sein sollen. 😮

Selbsttäuschung

Manche von uns leiden dann noch unter Kognitiver Dissonanz. Ein Phänomen, bei dem wir eine augenscheinlich schlechte Wahl treffen und später gute Gründe finden, warum es trotzdem genau die richtige Entscheidung gewesen ist.

“Ich habe heute nicht wie geplant, zehn neue Kunden angerufen, die ich vorher angeschrieben hatte. Das war genau richtig. Denn sonst bekommen sie den Eindruck, ich bräuchte den Auftrag.”

Oder: »Meine Strategieplanung war so wichtig, dass ich die Akquise einfach verschieben musste

Wir können uns also ausgezeichnet selbst reinlegen.

Gründe liefern keine Resultate

Daher sollten wir uns eine wichtige Lebensregel merken, die ich das erste Mal bei Tony Robbins kennen gelernt habe: Gründe sind immer gut, aber sie liefern uns keine Resultate.

Mit anderen Worten: Wenn wir nicht die Resultate haben, die wir brauchen, um unser Leben voran zu bringen, dann helfen uns auch alle guten Gründe nichts.

Denn während wir noch darüber lamentieren, welches ungerechte Schicksal wir doch haben, setzt garantiert jemand irgendwo auf dieser Welt unter den gleichen Bedingungen das um, was uns nicht möglich ist. Bei 6 Milliarden Menschen stehen die Chancen dafür aus­ge­zeich­net.

»Ja, aber der andere ist nicht ich.« Das ist zur Abwechslung ein spannender Grund – zum Handeln. Der oder die anderen, die unter den gleichen Bedingungen erfolgreicher handeln als wir, müssen nicht mit den Ergebnisses unseres Handelns leben. Wir müssen das.

Besseres verdient

Und das ist der einzige Punkt, auf den es ankommt. Wenn Dir Deine Gründe reichen und die Ergebnisse nicht so wichtig sind. Dann musst Du an Deiner Konditionierung auch nichts ändern.

Wenn Du aber der Meinung bist, dass Du Besseres verdienst, dann wird es Zeit, etwas zu unternehmen.

Ein erster Schritt: Erkenne das Wenn-Dann-Muster.

Hilfreiche Fragen

  1. Wie machst Du das? Wie genau schaffst Du es, Dich von z.B. der Akquise abzuhalten?
  2. Was könnte der Auslöser sein?

Großer Auftritt für das Tagebuch

Hier kommt wieder unser Tagebuch ins Spiel. Manche Wenn-Dann-Muster verstecken sich sehr effektiv. Schreib Dir alles auf, was wichtig sein könnte und plane am Morgen jeden Tages, Deine Vermutungen zu überprüfen. Am Abend hast Du dann Deine Antwort.

Beispiel-Eintrag im Tagebuch: »Immer wenn ich akquirieren will, fallen mir Dinge ein, die dringlicher sind. Ich überprüfe das heute.«

Eintrag im Tagebuch am Abend: »Es stimmt! Ich musste plötzlich unbedingt meine Mailbox aufzuräumen. Ich hätte es auch fast gemacht, aber dann habe ich mich an mein Wenn-Dann-Muster erinnert. Ich war schon dabei, mir die Telefonnummern der Kunden bereit zu legen. Da hat eine alte Freundin angerufen. Das war definitiv wichtiger. Was wäre ich für ein Mensch, wenn ich keine Zeit für meine Freunde hätte? Vermutlich einer, der ein paar Kunden mehr hätte. Dieses Muster ist wirklich sehr schlau.«

Diesmal wirklich gute Gründe

Durch unser Tagebuch kommen wir uns also selbst auf die Spur. Das könnte wertvoll sein, oder nicht? Allerdings gibt es natürlich gute Gründe, keines zu führen.

So haben wir keine Zeit und wir kennen uns selbst so gut, dass wir so etwas niemals regelmäßig führen würden. Das sind gute Gründe. Liefern sie uns Resultate? 😯

Morgen lesen wir, was wir tun können, wenn wir eine Wenn-Dann-Konditionierung zu unserem Vorteil verändern wollen.

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