Schaf im Wolfspelz

© Joss - Fotolia.com Im gestrigen Beitrag „Heiligenschein“ habe ich über Scheinalternativen geschrieben, die wir gerne in eine Entscheidung aufnehmen, um uns selbst zu beruhigen.

Aber Scheinalternative ist nicht gleich Scheinalternative. Denn hin und wieder sind wir von einer Handlungsalternative selbst beeindruckt, können Sie aber persönlich nicht umsetzen.

Zum Beispiel hatte ich im letzten Jahr mit einem Selbständigen zu tun, der die Alternative „intensives Telefonmarketing“ als Teil seiner Marktbearbeitung geplant hatte. Bei genauer Überprüfung stellte sich heraus, dass er im gesamten Jahr 2007 zwölf potentielle Kunden angerufen hatte. 😮

Sein Problem: Bei solchen Anrufen war er immer unglaublich nervös und konnte keinen vernünftigen Satz mehr auf die Reihe bringen. „Intensives Telefonmarketing“ war zwar eine vernünftige Handlungsalternative, aber er persönlich konnte sie nicht umsetzen. Damit wurde sie zur Scheinalternative, die ihm extrem geschadet hat. Denn er hat andere Alternativen zugunsten dieses Fiaskos verworfen. 😯

Könnte man es besser machen? Vielleicht, denn wenn ich Telefonangst habe, dann muss ich ja nicht selbst telefonieren. Es gibt genügend Dienstleister dort draußen, die das mit Handkuss für uns erledigen.

Allerdings gibt es auch den Fall, dass wir uns nicht vertreten lassen können. Ich kenne zum Beispiel einen Berater, der in seinem Feld absolute Spitze ist, aber Probleme damit hat, Vorträge darüber zu halten. In dem Fall kann leider kein Dienstleister für ihn einspringen. Das Einzige was da möglicherweise hilft, ist ein intensives Rhetorik-Training.

Wer eine Alternative entwickelt, sollte sich immer auch gleich überlegen, wie sie umzusetzen ist und wie realistisch das für uns als mit kleinen Makeln behafteten Supermenschen ist. 😎

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