So haben Sie genügend Zeit für Entscheidungen

Alarm

“Ich brauche mehr Zeit. So kann ich diese Entscheidung nicht treffen”.

Dieser Satz könnte von vielen Menschen stammen. Zeit scheint immer knapp zu sein.

Vor ein paar Tagen habe ich noch darüber geschrieben, wie der PC unsere Arbeit revolutioniert hat. Allerdings hat er auch unsere Kommunikation beschleunigt. Und das heißt auch, die Anforderungen an unsere Reaktionsgeschwindigkeit sind gestiegen.

Somit haben wir oftmals wenig Zeit, um eine gute Entscheidung zu treffen. Wenn es schon schnell gehen soll, dann sollten wir allerdings auch unsere kostbare Ressource richtig einsetzen.

So sollten wir es nicht machen

Viele von uns setzen allerdings ihre Zeit dafür ein, darüber nachzudenken, welche der verfügbaren Alternativen wohl die Richtige ist. Der Einfachheit halber reduzieren wir dabei gerne die Entscheidung auf ein Entweder-Oder. Entweder wir stellen den Bewerber ein oder wir lassen es. Entweder wir nehmen den Kredit auf, um uns aus dem Abnahmevertrag freikaufen zu können oder wir lassen es.

Das ist leider sehr unproduktiv. Denn wenn wir nicht wissen, was das Richtige für uns ist, haben wir an einer ganz anderen Stelle der Entscheidung geschlampt.

Wenn ich genau weiß, was ich will und mir dazu passende Alternativen gesucht habe und mir im Vorfeld die Unterstützung dafür gesichert habe, dann fällt die Entscheidung ausgesprochen schnell. Intuitive Entscheider brauchen dafür nur Minuten, strukturierte Entscheider (methodisch/rational) vielleicht eine Stunde länger.

Es ist die Organisation der Entscheidung, die Zeit kostet, die Entscheidung selbst ist dann vernachlässigbar.

So sollte es sein

Abhängig vom Thema investieren  wir ca. 10 Prozent unserer Entscheidungszeit in Entscheidungsklarheit. Wir ergründen dabei sehr genau aus unserer Misison, Vision unseren Zielen und der Situation unseren Bedarf.

Ca. 75 Prozent unserer Entscheidungszeit investieren wir in die Schaffung attraktiver, zu unserem Bedarf passender Alternativen. Kreativität und Gespräche mit potentiellen Lieferanten neuer Lösungen kosten immer Zeit. Aber diese ist ausgesprochen gut angelegt. Denn gute gute Alternativen führen automatisch zu guten Entscheidungs-Ergebnissen.

Die letzten 15 Prozent unserer Zeit investieren wir in die Sicherung der Unterstützung für die Umsetzung unserer Alternativen. Wer hier spart, bekommt automatisch ein Zeitproblem in der Umsetzung. Da die Umsetzung unsere Zeit meist viel länger und intensiver in Beschlag legt, wäre es ein schlechtes Geschäft, hier zu sparen.

So sparen wir richtig Zeit ein

Was machen wir aber, wenn tatsächlich nicht genügend Zeit zur Verfügung steht, um die Entscheidung ordentlich zu treffen. Wo sparen wir dann ein? Die meisten Entscheider kennen bereits vor der Entscheidung Lösungsalternativen. Diese sind vielleicht nicht innovativ, aber sie dienen häufig ihrem Zweck. Daher können wir Zeit bei der Alternativenschöpfung einsparen. Zum Beispiel könnten wir uns darauf konzentrieren, die vorhandenen Alternativen in Details gegenüber unserem Bedarf zu optimieren.

An dem Thema Entscheidungsklarheit und Unterstützung würde ich hingegen nicht versuchen zu sparen. Denn was nutzt uns eine Entscheidung, wenn wir nicht einmal wissen, was wir wollen? Was nützt uns eine Entscheidung, die spätestens in der Umsetzung scheitert?

Viele Selbständige glauben übrigens, sich den Unterstützungs-Punkt sparen zu können. Sie haben ja keine Mitarbeiter, also wessen Unterstützung sollten sie sich sichern? Wer so denkt, verschenkt ohne Not die Macht seines Kontaktnetzwerkes und der Öffentlichkeit Doch dazu ein anderes Mal mehr.

So löst sich das Zeitproblem von selbst

Wenn Sie mit Ihrer Zeit beim Entscheiden richtig umgehen, dann ist sie gut angelegt. Denn warum haben wir oft ein Zeitproblem? Es sind die überraschenden Probleme, mit denen wir nicht gerechnet haben. Was ist deren Ursprung? Meine ganz wilde Vermutung: Schlechte Entscheidungen in der Vergangenheit.

Wenn wir also konsequent mehr Qualität in unsere Entscheidungen bringen, schaffen wir damit automatisch die Zeit, die wir für diese Qualität auch brauchen.

Dieser Beitrag wird vom @Entscheidertipp via Twitter begleitet.

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