Versenkt! Aber kein Treffer!

In „Wir retten keinen Musterknaben“ habe ich darüber geschrieben, dass eine kaum fassbare Summe an Geld ausgegeben wird, eine Wirtschaft zu retten, die unsere Welt mittelfristig in den Klimakollaps treibt.

Den einen oder anderen mag das empören. Doch sind wir als Privatentscheider wirklich besser? Wieviel Menschen rennen einem Menschen nach, der ihre Liebe gar nicht wert ist? Wie viele Führungskräfte halten an einem Job fest, der sie krank macht? Wie viele Unternehmer geben ihr letztes Hemd, um ein Unternehmen zu retten, das noch nicht mal eine mittelfristige Überlebenschance hat?

Wir halten gerne an dem Bekannten fest, egal wie schlecht es ist. Dabei können wir die Energie, die in solchen Situationen steckt nutzen, um endlich reinen Tisch zu machen.

 

Versunkene Kosten

Natürlich haben wir viel investiert und es tut weh, zu erkennen, dass es falsch war. Die Entscheidungsspezialisten nennen das „sunken costs“. Geld und Ressourcen, die wir also bereits versenkt haben. Das ist Vergangenheit. Wir können Sie nie wieder heben. Daher dürfen sie auch keinen Einfluss auf unsere Entscheidungen für die Zukunft haben.

Nachladen, Zielen…

Denken Sie einmal darüber nach: Was würden Sie tun, was würden Sie aufbauen, wenn Sie gerade in keinem Job wären, kein Unternehmen besitzen würden? Was wäre Ihre erste Wahl? Wenn Sie die Antwort darauf haben, wissen Sie, was richtig ist.

Feuern

Jetzt müssen Sie es nur noch in die Tat umsetzen! Jede Minute, die Sie damit warten, versenken Sie weitere wertvolle Ressourcen, die Sie in der Zukunft noch brauchen werden.

4 Kommentare
  1. heiko schwardtmann
    heiko schwardtmann sagte:

    Hallo Herr Lietz,

    ein klasse Artikel, der es genau auf den Punkt trifft. Wieviel leichter würde für viele Menschen so einiges, ließe man doch endlich mal los!
    Hoffentlich lesen viele Leute diesen kurzen, sehr treffenden Bericht von Ihnen.

    Danke!

    Antworten
  2. Kai-Jürgen Lietz
    Kai-Jürgen Lietz sagte:

    Vielen Dank, Herr Schwardtmann.
    Das mit dem Loslassen fällt oft nicht leicht. Schließlich wissen wir noch aus der Schulzeit: Wer sät, darf auch ernten. Manchem fällt es mitunter schwer zu verstehen, dass er seinen Samen in den falschen Boden gesteckt hat. Stattdessen wird der steinige Boden immer wieder bearbeitet, um ihm etwas abzugewinnen. Nur ändert sich leider gar nichts, wenn wir denselben Fehler immer und immer wieder begehen. 🙁

    Antworten
  3. Makogen
    Makogen sagte:

    In den paar Zeilen steckt viel Wahrheit drin. Oft verbeisst man sich in Dinge, die rational betrachtet den Aufwand niemals rechtfertigen würden. Allerdings spielt da wohl eher das eigene Ego die übergeordnete Rolle. So nach dem Motto „Es kann nicht sein, was nicht sein darf“. Zusätzlich spielt hier wahrscheinlich das Stigma des Gescheiterten auch eine Rolle. (Was normalerweise Quatsch ist, da jede Initiative nun mal auch bei bester Planung scheitern kann)

    Schwierig ist halt immer den Punkt zu finden, an dem man stoppt und seine Handlungsweise überdenkt und ggfs. revidiert. Allerdings sind die „sunken costs“ zwar schmerzhaft, aber eben doch mit einer gewissen Wertigkeit versehen. Nämlich dem Wert des Scheiterns – dem investierten Betrag eben. Ist zwar eine recht teure Sache auf diesem Weg zu Erkenntnis zu kommen, aber so kann man diesen Ausgaben wenigstens noch einen minimalen positiven Aspekt zuweisen.

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